Nun ist es endlich soweit und es dürfen auch die anderen CPUs der 11. Generation getestet und die Ergebnisse veröffentlicht werden. Ich habe mich auch bewusst gegen eine vorgezogene Herauslösung des bereits im Handel erhältlichen Core i7-11700K entschieden, denn nur im direkten Vergleich und mit dem erst vor wenigen Tagen nachgeschobenen Micro-Code für ein neues BIOS wird man auch den Sinn oder Unsinn des neuen Core i9-11900K besser erklären können. Dass die 11. Generation ein Backport auf 14 nm ist, geschenkt, das hatten wir alles schon mehrmals und müssen es auch nicht noch einmal wiederholen. Viel interessanter wird es deshalb sein, das Ergebnis dieses technischen Klimmzuges zu bewerten. Wenn es funktioniert, warum also nicht?
Wichtige Vorbemerkung
So gesehen, kann ich mir auch einen Großteil der Theorie sparen, zumal ich von Intel Deutschland auch nicht offiziell gebrieft oder direkt mit Samples bedacht wurde. Dass ich trotzdem die kompletten Medien-Unterlagen (und gewisse grundlegende Whitepaper) für die Tests nutzen konnte (ohne etwas zu leaken), verdanke ich befreundeten Kollegen internationaler Redaktionen und einem recht guten Draht in Intels Headquarter, was meinem Mitstreiter Skullbringer auch bei der Erstellung eines ausführlichen Guides für den Umgang mit dem Speicher und dessen Übertaktung weitergeholfen hat, der als weiterer Teil auch noch diese Woche erscheinen wird.
Die benötigten CPUs stammen in Form des Core i7-11700K aus dem gut sortierten deutschen Einzelhandel, beim Influencer-Kit mit dem Core i9-11900K und dem Core i5-11600K konnte ich zwischenzeitlich auf eine Leihgabe von Schenker Technologies zurückgreifen (Bild ganz oben), da ich demnächst auch noch einen bereits angekündigten und frei bestückbaren Barebone testen werde. Hier geht mein ausdrücklicher Dank nach Leipzig, denn so eine Geste bewahrt einem auch das nötige Maß an Unabhängigkeit bei so einem CPU-Launch. Auch wenn es zeitlich sportlich knapp wurde.
Auch MSI muss man hier positiv erwähnen, denn ich konnte im Vorfeld intern mit dem OC Lab und den BIOS-Verantwortlichen, auch in Bezug auf meine Ergebnisse mit der RX 6900XT, sowie dem deutschen Support auf kurzem Dienstweg kommunizieren. Ich hoffe jedoch für die Zukunft, dass im Interesse unserer Leser und der Community in den sozialen Netzwerken auch wieder eine direkte Zusammenarbeit mit Intel in Deutschland möglich sein sollte, denn Umstände wie diese erschweren ein objektives und vollumfängliches Testen schon ein Stück weit und man wäre dann nicht nur auf das eigene Netzwerk angewiesen.
Kurzvorstellung von Rocket Lake S
Intel hatte ja auf der CES 2021 zum ersten Mal eine Vorschau auf seine kommende Rocket Lake (RKL) Architektur gegeben und diese neuen CPUs markieren zudem die erste wirklich große, architektonische Überarbeitung seit weit über 5 Jahren. Es ist zudem eine Architektur, die den Umständen geschuldet mit viel Aufwand von 10 nm zurückportiert wurde, damit Intel sie so schnell wie möglich auf den Markt bringen konnte. Darüber hinaus wird man nun auch endlich die lang erwartete PCIe 4.0-Unterstützung auf Intels Mainstream-Plattform bringen, was bisher nämlich schmerzlich vermisst wurde.
Die neue Rocket-Lake-S CPU ist, wie man es dem Bild mit dem direkten Vergleich zu Comet-Lake-S entnehmen kann, gewachsen und dankenswerterweise erneut mit dem IHS verlötet. Wer selbst Hand anlegen möchte, sei aber auf die Reihe an Kondensatoren hingewiesen (Pfeil unten rechts), die es nicht zu zerstören gilt. Die Größe des Die wächst von reichlich 206 mm² auf immerhin 276 mm², wobei Länge und Breite gleichermaßen zunehmen.
Bis zu 8 Kerne (und 16 Threads) und über 50% mehr integrierte Grafikleistung auf Basis der Xe-Architektur der 12. Generation sind da die wichtigsten Eckpfeiler. RKL-S basiert auf dem bewährten und bekannten 14-nm-Prozess, aber im Gegensatz zu älteren Generationen wird er eine überarbeitete Architektur auf Basis der Sunny Cove (Ice Lake)-Architektur namens Cypress Cove aufweisen. Es ist im Wesentlichen eine Rückportierung von 10nm (non-SuperFin) auf 14nm.
Somit wird Rocket Lake S in der Lage sein, beim Core i9-11900K auf bis zu 5,3 GHz zu boosten (was typisch für den sehr ausgereiften Prozess ist) und was am Ende auch so etwas wie eine “Best of both worlds”-Situation ermöglicht, in der die neue Architektur in der Lage sein wird, auf Grund des sehr ausgereiften Nodes sofort die hohen Taktraten der direkten Vorgängerin zu halten. Der All-Core-Turbo wird laut Intel bei 4,8 GHz liegen, was für einen 8-Core-Chip sogar ziemlich hoch ist. Allerdings ist ABT ein echter Schönwetter-Boost, der eine sehr exzessive Kühlung voraussetzt. Ob sich das bei Spielen und Workstation-Anwendungen auszahlen wird, klären wir gleich.
Rocket Lake S wird nunmehr 20 CPU-basierte PCIe-4.0-Lanes bieten, also 4 mehr als die letzte Generation. Es ist auch die erste Mainstream-Intel-Architektur, die den PCIe-4.0-Standard unterstützt – etwas, das im Lineup des Unternehmens bisher schmerzlich vermisst wurde. Sie verfügt über den neuen Deep Learning Boost und VNNI-Unterstützung, was zu einer deutlichen Beschleunigung von KI-bezogenen Workflows führen sollte. Außerdem verfügt man nun über den neuen USB 3.2 Gen 2×2-Standard für sehr hohe USB-Übertragungsraten. Integriert wurde zudem Intels Xe-Grafik-iGPU, die Unterstützung für den High-End-Videodecoder wie 4:4:4 HEVC und VP9 bietet und Display-Auflösungen von bis zu 3x 4k60 ermöglicht. Der integrierte Speichercontroller unterstützt nun nativ Geschwindigkeiten von bis zu DDR4-3200 ohne weitere Übertaktung.
Das sind eigentlich gute Neuigkeiten für Enthusiasten, denn RKL wird die erste große neue Architektur seit sehr langer Zeit sein. Noch erstaunlicher ist, dass Intel es geschafft haben will, den Großteil des IPC-Zuwachses von Willow Cove in 10 nm (der bei 25%+ lag) beizubehalten, wobei die neue 14-nm-Architektur immerhin noch einen IPC-Zuwachs von 19% aufweisen soll. Eine zweistellige IPC-Verbesserung, während man auf dem gleichen Knoten bleibt, ist wirklich bemerkenswert. Intel sieht den Core i9-11900k mit bis zu 4,4 % schneller als AMDs Ryzen 9 5900X, auch wenn es hier in den Folien sicher ordentlich Cherry-Picking gab. Genau deshalb habe ich auch andere Spiele und Anwendungen verwendet, ohne selbst den Anspruch auf pauschale Allgemeingültigkeit zu erheben. Benchmarks sind Momentaufnahmen, mehr nicht.
Die obenstehende Grafik zeigt noch einmal das Zusammenspiel von CPU und Chipsatz. Für das etwas andere Speicher-OC haben wir noch einen speziellen Guide vorbereitet, der zeitnah als Follow-Up erscheinen wird und der dann auch auf die Details der neuen Gear-Modi eingehen wird.
- 1 - Einführung und CPU-Vorstellung
- 2 - Testsytsem, Setup und Spieleauswahl
- 3 - Gaming-Performance in 720p (1280 x 720 Pixel)
- 4 - Gaming-Performance in 1080p (1920 x 1080 Pixel)
- 5 - Gaming-Performance in 1440p (2560 x 1440 Pixel)
- 6 - Gaming-Performance in 2160p (3840 x 2160 Pixel)
- 7 - Frame Time aller Spiele und Auflösungen
- 8 - Varianzen aller Spiele und Auflösungen
- 9 - Workstation & Compute
- 10 - Leistungsaufnahme im Detail
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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