Zusammenfassung und Fazit
Und weil es sich einfach auch hier wieder anbietet, eine Sammlung an losen Gedanken und Auffälligkeiten:
- Anders bei Marlin Firmware braucht es ein Weilchen, bis der Drucker und die Klipper Firmware hochgefahren ist
- In Fluidd sind keine Presets für das Vorheizen eingestellt, am Touchscreen schon
- Sehr selten gibt der Touchscreen bei Berührung zwar einen Bestätigungston von sich, reagiert aber nicht
- Aktiviert man während des Druckens die Beleuchtung, dauert es einen Moment, bis sie sich einschaltet
- Die LEDs flackern leicht, wenn der Drucker schnelle Bewegungen macht
- Auf den Z-Leadscrews ist viel überschüssiges Schmierfett
- Der große Druckkopf macht es teils schwierig, den ersten Layer zu bewerten
- Passt man während eines Druckauftrags den Z-Offset an, wird dieser danach nicht gespeichert
- Das Mainboard wird nicht aktiv gekühlt, wenn kein Druck läuft
- Es waren keine PID Werte für das Heizbett hinterlegt
- 121 Messpunkte für den Mesh-Ausgleich sind bei dieser Bettgröße übertrieben
- Es war gelbes Filament im Hotend, scheinbar wurde der Drucker im Werk auf Funktion geprüft
- Teilweise unübliche Voreinstellungen im Elegoo Slicer
Zu einigen Punkten habe ich konkret nachgefragt und auch eine Antwort erhalten:
- Am Drucker direkt gibt es keine Möglichkeit, die Software vor dem Ausschalten sauber herunterzufahren. Dies ist aktuell über die Weboberfläche möglich.
– Man versucht in einem zukünftigen Update den Shutdown-Befehl für Klipper vom Touchscreen aus hinzuzufügen - Das Aktualisieren der Software via Moonraker Update Manager ist nicht konfiguriert
– Bedingt durch eigene Arbeit an der Fluidd Software würde ein reguläres Aktualisieren über den Paketmanager zu diversen Problemen führen - Am USB Typ-A Anschluss wird manchmal die Webcam nicht erkannt, startet man den Drucker neu geht es in der Regel wieder
– Offiziell wird aktuell noch keine Webcam unterstützt, in der Regel funktioniert es aber trotzdem. Man arbeitet aber an der Optimierung. - Am USB Typ-C Anschluss wird keine Webcam erkannt
– Der Anschluss ist nur ein Output für seriellen Zugriff auf das Mainboard - Über das Web UI hochgeladene Dateien können nicht über den Touchscreen gestartet werden
– An der Funktion wird aktiv gearbeitet und sie soll mit einem Firmware-Update verfügbar werden
Beim gleichzeitigen Aufheizen von Nozzle auf 220°C und Druckbett auf 60°C konnte ich in der Spitze einen Stromverbrauch von 330 Watt messen, sobald die Temperatur aber erreicht ist sinkt er auf etwa 70 Watt ab. Beim Drucken von PLA (220°C/60°C) liegt man bei etwa 160-190W Watt bei bewegenden Motoren. Im eingeschalteten Ruhezustand zieht der Drucker 11 Watt, sind die Stepper-Motoren zB. nach dem Bedleveling aber vor dem Druck unter Spannung liegt der Verbrauch bei 23 Watt. In etwa 40cm Abstand zur Front konnte ich beim aktiven Betrieb 64,3 dB(A) mit den zusätzlichen Lüftern messen und 57,8 dB(A) wenn sie ausgeschaltet wurden. Für das gleichzeitige Aufheizen der Nozzle auf 220°C braucht es 74 Sekunden, nach 128 Sekunden hatte dann auch das Druckbett seine 60°C erreicht.
Insgesamt hat dieser Drucker mich wirklich positiv überrascht, besonders für den attraktiven Preis. Übrigens hat der Neptune 4 PRO folgende Upgrades gegenüber den normalen Neptune 4:
- Einige Teile am Gehäuse und Aufbau sind aus Metall anstatt Kunststoff, beispielsweise die Strebe oben am Drucker
- Das Heizbett hat zwei Zonen, welche getrennt voneinander angesteuert werden können. Bei kleineren Modellen kann beispielsweise nur die Mitte vom Druckbett geheizt werden
- Anstatt in der Extrusion laufende Gummirollen kommen Stangen mit passenden Rädern aus Metall zum Einsatz
Bei einem Preisunterschied von nur 40€ lohnt es meiner Meinung nach absolut, das Pro Modell zu kaufen. Ich konnte nach einigen Druckstunden bereits schwarzen Staub vom Abrieb der Gummirollen und Riemen unter dem Drucker finden, das Upgrade rentiert sich also vermutlich schon wegen der langlebigen Verschleißteile aus Metall.
Aber egal in welcher Variante, Dinge wie das Allmetal-Hotend, doppelte Lüfter am Druckkopf und die zusätzliche Lüfterreihe für sehr gute Kühlung sowie einfache Bedienung via Touchscreen sind ein verlockendes Gesamtpaket. Klipper Firmware und schnelle Druckgeschwindigkeit sind da noch das Sahnehäubchen oben drauf. Egal ob Einsteiger oder Kenner, die rund 250€ für den Neptune 4 und 290€ für Neptune 4 Pro im Hersteller-Shop sind aktuell ein unglaublicher Preis. Die anfangs erwähnte Frechheit ist also nicht dem Kunden gegenüber, sondern die Konkurrenz mit diesem Angebot dermaßen auszubooten. Man kann wirklich schon von derzeit unschlagbarer Preis/Leistung sprechen.
- Elegoo EU Shop – Neptune 4
- Elegoo EU Shop – Neptune 4 Pro
- Elegoo Shop – Neptune 4
- Elegoo Shop – Neptune 4 Pro
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Das Testmuster wurde von Elegoo unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse fand und findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgte ebenfalls nicht und es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.
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