SP-Verhältnis KS vs. K/KF und Rohdaten
Aber nochmal zurück zu den sinnvollen SP Werten der Kerne. Hier habe ich nun nochmal die Werte für die P-Kerne aus den vorherigen Artikeln von K und KF CPUs gegenüber denen des KS geplottet und relativ zur Anzahl normalisiert. Hier zu sehen ist also nur die relative Verteilung in Prozent, nicht die tatsächliche Anzahl je SP Wert pro SKU. An dieser Stelle sei noch einmal hervorgehoben, dass der 13900KS eine andere Skala bei den SP Werten hat und diese nicht direkt mit K und KF verglichen werden können.
Während der 13900KF eine fast schon gleichmäßig glockenförmige Verteilung zeigt, sind die K und KS SKUs nach links respektive rechts verschoben. Dies ist eigentlich einleuchtend, da, wie bereits erwähnt, die Chips mit funktionierender iGPU in K und KS unterteilt werden, die Chips ohne funktionierende iGPU aber eben nicht. Und wenn man aus der Menge an potentiellen K CPUs die besten herauspickt, ergibt sich dadurch automatisch auch ein größerer Anteil an schlechteren CPUs bei den übrigen. Hier wird zudem nochmals deutlich, dass man mit einem 13900KS sicher zumindest keine Kartoffel-CPU bekommt, obgleich auch kein Hauptgewinn in der Silicon Lottery garantiert wird.
Was müsste man nun aber tun, damit sich die SP Werte von KS, K und KF vergleichen lassen? Achtung, Spekulatius-Alarm! Im folgenden habe ich die SP Werte der KS CPUs künstlich mit einem Faktor so weit nach unten korrigiert, bis die Verteilung über die SP Werte von aus K und KS CPUs zusammen sich möglichst gut mit den KF CPUs deckt. Basis dessen ist die Annahme, dass alle 3 SKUs theoretisch gleich produziert werden, mit den selben Fertigungstoleranzen, und somit die selbe anteilige Häufung je SP Wert resultieren müsste.
Und das Ergebnis lautet: nicht 42, sondern -6. Nun ist so eine Daten-Angleichung natürlich keine genaue Wissenschaft und so wirklich decken sich die Kurven nicht, aber allzu fern ab der Realität dürfte es auch nicht sein. Denn in der Praxis hat sich ebenfalls gezeigt, dass die 13900KS nicht im selben Verhältnis höher takten wie ihre P SP Werte größer sind. Konkret würde dies also bedeuten, dass z.B. eine 13900KS CPU mit P SP 126 in etwa so gut ist wie ein 13900KF mit P SP 120. Umgekehrt wäre dann die beste, tatsächlich von uns getestete 13900K CPU mit P SP 123 noch immer von leicht höherer Güte als die beste 13900KS CPU mit P SP 127.
In der Praxis sind die SP Werte der Kerne aber auch keine exakte Wissenschaft. Es kann durchaus vorkommen, dass sich CPUs mit theoretisch leicht schlechten SP-Werten minimal höher Takten lassen und umgekehrt. Nochmal anders verhalten sich CPUs unter extremen Kühlmethoden, sodass beispielsweise eine SP 120 bei -190 °C höher taktet als eine SP 125, die bei Raumtemperatur mit herkömmlichen Kühlmethoden noch schneller war. Im besten Falle sind die SP Werte, Cookies, CPU Force Ergebnisse etc. auch nur ein Orientierungspunkt, und im schlechtesten Fall komplett bedeutungslos, wie wir heute gesehen haben. Im Zweifel hilft wie so oft nur eines: Wirkliches Testen im tatsächlichen Usecase.
Wer eine bessere Idee hat, um die Massen an Daten auszuwerten und die K und KS irgendwie auf den selben Nenner zusammenzubringen, darf sich gerne daran selbst versuchen. Denn ab heute gibt es unsere rohen Binning-Daten aller Intel Raptor Lake CPUs öffentlich zugänglich unter folgendem Google-Sheets Link: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1vZfWYrC3HGF4mVzirq7v9PFGJWYGy5_DvR32ssIPFdU/
Denn wie es David Kriesel einst schon so schön auf den Punkt gebracht hat: „Rohdaten sind geil!“ In diesem Sinne, viel Spaß damit! Falls ihr noch mehr interessante Zusammenhänge in den Daten entdeckt, oder vielleicht einfach einen Fehler in den Formeln findet, lasst es uns gerne im Forum-Thread wissen! 😊
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