Natürlich ist Taktrate beim Arbeitsspeicher nicht alles und Kenner werden bereits am Datenblatt erkannt haben, dass es das Kingston Fury Renegade mit seinen relativ lockeren Timings und Hynix DJR Speicherchips schwer haben wird. Umso überraschender ist dafür, dass sich DDR4-5333 tatsächlich nahezu mühelos mit diesem Kit auf unserer Testplattform betreiben lässt. Großen Anteil dürfte Kingstons spezielles Platinen-Design haben, das auch bei hohen Taktraten auf der Intel Rocket Lake-Plattform noch für reproduzierbare Stabilität sorgt, ein entsprechende Mainboard-CPU-Kombi vorausgesetzt.
Abgesehen von den zu kurzen Wärmeleitpads ist auch die Konstruktion des Kühlkörpers überzeugend, sowohl funktional als auch visuell. Mehr als 10 °C geringere Temperaturen in unserem Hitze-Test in Kombination verpackt in einem stylischen schwarzen Design ohne unnötige Lichtspiele machen diesen Heatspreader für mich persönlich zu einem kleinen Highlight. Ein weiteres Lob möchte ich explizit dafür aussprechen, das Kingston im Datenblatt die XMP-Profile mit allen Timings und sogar die Rank-Topologie der Module transparent macht und sich damit deutlich von anderen RAM-Herstellern abheben kann.
In den synthetischen Benchmarks, die stellvertretend auch für die Leistung in Compute-intensiven Workloads stehen, kann sich das Fury Renegade Kit durchgehend behaupten und sich sogar im Geekbench 3 knapp den ersten Platz belegen. Und auch wenn sich die Gaming-Performance nicht ganz auf diesem Niveau fortsetzt, so sind die Fury Renegade Sticks wirklich alles andere als langsam, besonders wenn man das üppige OC-Potential bei den Timings ausschöpft. Übrigens gibt es auch eine Dual-Rank SKU, das hier deutlich effizienter und mit DDR4-4600 nicht wirklich langsamer sein dürfte.
Zwar ist das Fury Renegade 5333 Mbps Kit mit knappen 350 Euro nicht wirklich günstiger als B-Die basierte Alternativen, aber diese Takten auch schlichtweg nicht so hoch, schon gar nicht im XMP. Letzteres ist im Endeffekt ja auch nur ein vordefiniertes Profil für leichten OC durch den Arbeitsspeicher-Hersteller und dass Kingston zu diesem Preis diese Taktrate und Timings schon heute anbieten kann, ist wirklich beeindruckend. Ja, man opfert mit DJR etwas Latenz zugunsten der Bandbreite, aber wer den schnellsten Arbeitsspeicher für die aktuelle Intel Rocket Lake Plattform sucht, sollte dieses Kit ernsthaft in Betracht ziehen. Ob die kommende Alder Lake Plattform wirklich auch DDR4 Pin-kompatibel unterstützt, wie groß der Abstand zu DDR5 wirklich ist und ob Kits wie das heute getestete Relevanz behält, wird sich erst zeigen müssen.
Das RAM-Kit wurde von Kingston unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es erfolgte zudem keine Einflussnahme auf die Tests und deren Ergebnisse.
Kingston FURY Renegade DIMM Kit 16GB, DDR4-5333, CL20-30-30 (KF453C20RBK2/16)
Lieferzeit 8 Werktage | 488,00 €*Stand: 25.04.24 17:00 |
- 1 - Einführung und SKUs
- 2 - Verpackung und Aussehen
- 3 - SPD und Heatsink-Performance
- 4 - Teardown und PCB-Analyse
- 5 - Testsysteme und Methodik
- 6 - XMP-Kompatibilität und Overclocking
- 7 - Synthetische Benchmarks – AIDA64 und Geekbench 3
- 8 - Gaming – Cyberpunk 2077 in UHD, QHD, FHD
- 9 - Abschließende Gedanken und Fazit
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