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DDR5, bist du’s? – Kingston Fury Renegade DDR4-5333 CL20 2x 8 GB RAM-Kit Test mit Teardown und Overclocking

Wie so oft ist das Werkzeug meiner Wahl für die Demontage von RAM-Modulen ein haushaltsüblicher Föhn. Nach kurzer Erwärmung lassen sich die beiden Kühler-Hälften mit relativ geringem Widerstand langsam von der PCB abhebeln. Hierfür verwende ich einen Plastik-Spatel und arbeite mich an der untern Kante der Module entlang, beginnend mit der Seite mit den Speicherchips.

Hier sieht man nun nochmal deutlich wie eigentlich gerade einmal 6 der 8 Speicherchips Kontakt mit dem Wärmeleitpad haben. Wieso Kingston an dieser Stelle spart bzw. das Pad nicht einfach zweiteilt und die Hälften nach außen verschiebt, wissen wir natürlich nicht. Die Kühlleistung ist zwar dennoch mehr als ausreichend, zumindest für den XMP-Betrieb, aber für Nutzer mit ernsten OC-Ambitionen würden hier wahrscheinlich selbst nachbessern wollen.

Das Schaumstoff-Band auf der Rückseite der PCB ist wie so oft etwas störrisch und schwächer als der Kleber, der es an PCB und Kühler festhält. Hier ist also noch etwas mehr Feingefühl gefragt, wenn man dieses wiederverwenden möchte. Aber auch hier hält sich der zeitliche Aufwand mit wenigen Minuten in Grenzen, sodass die Kühlkörper-Konstruktion im Ganzen mit ordentlicher Wartbarkeit glänzen kann.

Glänzen ist ein gutes Stichwort, denn das tut die PCB mehr als ich es von anderen RAM-Modulen kenne. Zudem ist PCB relativ flexibel, was auf Besonderheiten bei der Herstellung schließen lassen könnte. Das Layout ist für das bloße Auge relativ nahe am A2 Referenz-Design mit den beiden 4er-Grüppchen an Speicherchips möglichst weit außen und nahe an den Kontaktfingern.

Diese sind wie man es von solch hoch-taktendem DDR4 erwarten würde 8 Gbit DJR, erkennbar an der Aufschrift „SK hynix H5AN8G8NDJRXNC 107VS“. Nebenan findet sich noch ein QR-Code, eine Aufschrift „Z6 2109“, die für den Herstellungszeitpunkt stehen könnte, und eine weitere Codierung, die sich von Chip zu Chip unterscheidet, vermutlich ein Binning-Label.

Die Rückseite sieht hingegen ziemlich unspektakulär aus. Außer dem SPD EEPROM Package mit der Aufschrift „88FT 8047“ sind lediglich noch ein paar wenige MLCC Kondensatoren entlang der Ränder des Moduls verbaut. Von dem Logo in der Prägung oben rechts zu urteilen dürfte Tripod Tech der OEM sein, zumindest für die Platine (wieder Danke an Mick für den Tipp!).

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ipat66

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Der Link zum kommentieren im Review funzt nicht(bei mir zu mindest..).
Ansonsten,Danke Skullbringer fuer den Einblick!

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M
MopsHausen

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Danke für den Test

Zeigt schön das es für die Zockermühle hauptsächlich die Latenzen relevant sind, wars möglich hier noch ein 14-14-14-34 3600 Gear 1 nachzumessen ?

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ssj3rd

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5333? Wow 🙏

Schade das du keinen Ryzen getestet hast, würde zu gerne wissen ob ich die Teile meinem 5900X einfach per XMP zu fressen geben kann und es einfach läuft?

Dürfte dann ja auch ohne Wheas sehr locker eine FCLK 2000 oder höher schaffen, oder?

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skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

Mit Rocket Lake performt Gear 2 im Gaming gleich gut oder besser als Gear 1, in einem der vorherigen Tests ist das noch mit drinnen, bei relativ ähnlichen Taktraten und Timings: https://www.igorslab.de/tuning-bedu...-gb-kit-test-mit-overclocking-und-teardown/8/

Die Latenzen werden zwar noch etwas niedriger, aber nicht so viel, als dass es den Bandbreiten-Nachteil aufholen würde.

Aktuelle Ryzen Vermeer CPUs schaffen eigentlich so gut wie nie 2000 MHz FCLK ohne WHEA Fehler. Es gibt zwar Leute in diversen Foren, die das behaupten, aber ich habe noch nie einen Beweis-Screenshot mit WHEA Counter nach 10 Minuten AVX Workload gesehen. Meinen 5950X kann ich wirklich stabil nur mit 1900 MHz betreiben, schneller geht zwar, aber dann bricht die Performance aufgrund der Fehlerkorrektur im Infinity Fabric stark ein.

In jedem Fall will man aber für Gaming mit einem aktuellen Ryzen System im 1:1 Modus bleiben, weil die Schreib-Bandbreite im 1:2 stark einbricht. Das ist der große Unterschied zu Intels Gear 2 und warum der genau umgekehrt für Gaming skaliert.

Und auch in Sachen Kompatibilität sehe ich auf der roten Seite auch eher schwarz. Auf dem B550 Unify-X, dem so ziemlich besten 2-DIMM AM4 Board, ist 5066 ist der höchste Multiplikator, der funktioniert. Höhere Multis wurden nie optimiert, wahrscheinlich da es sich eben Performance-technisch einfach nicht lohnt. Und auf meinem besten 4-DIMMer, dem B550 Aorus Pro V2 ist bei 4800 MHz Schicht im Schacht für stabilen Betrieb.

tl;dr für Ryzen 5000 CPUs ist das Kit wohl in den meisten Fällen nicht empfehlenswert. ;)

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ssj3rd

Veteran

218 Kommentare 155 Likes

Ahh ok, danke für die Aufklärung. Dann macht Ram bei Ryzen über 3800 praktisch ja keinen Sinn...
hmm, dann habe ich doch alles richtig gemacht bei mir, nice ;)

Werde irgendwann noch auf CL14 tunen und dann ist gut.

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ric84

Mitglied

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3800cl14? Holy, das wäre der Oberknaller^^

Meine Hynix CJR Dies verkraften max 3800cl16 mit nicht so flotten Subtimings, aber in wenigen Spielen wie Cyberpunk schmiert es ab. Also bleib ich beim idiotensicheren und stabilen XMP mit 3600cl17.

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Sehr schöner Artikel, leider hat der Ram kein RGB deshalb schwächelt er so beim Gaming… der G.Skill Neo mit 3800 CL und RGB zieht hier wohl locker vorbei 🤪

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MopsHausen

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1,054 Kommentare 293 Likes

Das ist halt die Frage womit man min FPS technisch weiter kommt ,im verlinkten Test wurde für den Rocketlake Gear 1 mit 3866 C17 2T mit 45er latency getestet was schlechter als 3600 C14 1T sein sollte wenn ich mal ( abseits meiner leider verhunzten persönlichen Test mit dem z490 + rocketlake ) im Luxx und Co durch die Ergebnisskiste wühle , einige bekommen damit 40ns flat hin .
Mit 3866 C14 sehe ich sogar 36ns wobei ich das als absolutes Ausnahmeergebniss einordne sowohl was Kit IMC als auch Bios Lottery angeht.

Die getestete Gear 2 Kombi die den 45 ns am nächsten kommt ist 5066 c20 welche in CP 1080P nur leicht besser perfromt Trotz deutlich höhere Bandbreite .
Am besten schneiden im Test 4800 c18 gear2 ab welche 44ns bei vegleichbaren durchsätzen zu 5066 c20 haben.

Hab vergleichbares schon mit QC Systemen gesehen ab nem bestimmten Punkt ist Bandbreite relativ egal es muss halt nur genung vorhanden sein ( aber wann ist das bei40/50/60 GB/s ? ) wobei Latenz munter weiter skaliert von daher hab ich auch keine großen Erwartungen an den intitalen DDR5 mit cl40 bei Tatktraten die auch ausgewählte DDr4 Riegel schaffen.

Um zum Punkt zu kommen was ist die Antwort auf wie siehte Gear1 mit alles und scharf gegen Gear2 mit alles und scharf aus ;P ?

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Xaver Amberger (skullbringer)

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