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Bambu Lab P1S + AMS Combo 3D-Drucker im Test – Die Messlatte wieder ein Stück höher gesetzt

Elektronik und Features 

Der P1S ist größtenteils ein ab Werk bereits eingehauster P1P. Links und rechts dichten Paneele aus Kunststoff den Drucker ab, in der Front und dem Deckel übernehmen das die Glasscheiben. Die Platte auf der Rückseite besteht aus Aluminium und wird mit 14 Schrauben befestigt. 

by Bambu Lab

Möchte man also im Inneren etwas modifizieren, hält man sich am besten an die Hinweise aus dem offiziellen Wiki und bringt etwas Zeit sowie Fingerspitzengefühl mit. Hier im Bild links gibt es den 92mm Kammer-Lüfter zu sehen, welcher Luft aus dem Innenraum durch einen kleinen austauschbaren Filter zieht und anschließend aus dem Gehäuse befördert. 

by Bambu Lab

Direkt darunter sitzt der einzelne Stepper-Motor für die Z-Achse, welche mit den drei Spindeln über einen Riemen synchronisiert wird. Rechts folgt dann der Auswurf für das Filament, welches einfach hinter den Drucker fällt, wenn kein Auffangbehälter bereitsteht.  

by Bambu Lab

Etwas überrascht war ich über die Platzierung des kleinen 4010 Lüfters seitlich des Mainboards. Die Kühlfinnen sitzen genau mittig hinter dem Motor, das Meiste vom Luftstrom geht also links und rechts vorbei. Üblicherweise würde man hier eher zu einem Radiallüfter greifen, aber es scheint ja zu funktionieren. 

by Bambu Lab

Die integrierte Kamera liefert mit 720p und 0,5 FPS eher eine Überwachungs-Diashow anstatt einem Überwachungs-Video, aber zum Überprüfen auf Fortschritt und Fehlern reicht es aus. 

 

Immerhin kann auch automatisch ein Zeitraffer erstellt werden, hier nochmal nachträglich weiter beschleunigt um das Video zu kürzen. 

 

Der P1S stand dabei in einem unbeleuchteten Raum und musste für diese Aufnahmen mit seiner seitlich verbauten LED-Leiste auskommen. 

Der Extruder ist ein kompletter Eigenbau und unterstützt mit einem weiteren Bauteilkühler den seitlich am Gehäuse angebrachten Lüfter.

Hinter der mit Magneten gehaltenen Abdeckung verbirgt sich das recht kompakte Hotend mit langer Schmelzzone.

by Bambu Lab

Dank dem Toolhead-PCB muss nur ein einzelnes Kabel durch die Schleppkette zum Mainboard geführt werden. Ebenfalls sehr praktisch ist die Funktion, direkt über den Slicer eine Kalibration des verwendeten Filaments durchzuführen. 

Dabei werden im ersten Schritt einige Testdrucke mit unterschiedlichen Flow-Raten gedruckt. 

Diese schaut man sich anschließend am besten mit viel Beleuchtung an und entscheidet, bei welchem Wert die Oberfläche am besten aussieht. 

Dieser Wert wird dann im Slicer aus einer Drop-Down Liste ausgewählt und als Basis für den nächsten Schritt verwendet. 

Dort wiederholt sich das Ganze, aber mit kleineren Differenzen zu dem Wert aus dem vorangegangenen Schritt. 

Abschließend wird wieder die beste Version ausgewählt und die neue Flow-Rate in einem neuen Profil für dieses Filament gespeichert. 

Werfen wir auch nochmal einen genaueren Blick auf das „AMS“ genannte System für mehrfarbigen Druck von Bambu Lab.  

Im Inneren sorgen zwei Fächer mit Silica Gel für eine verringerte Luftfeuchtigkeit, ein Sensor zeigt in Bambu Studio und der App auch einen aktuellen Status an. 

Verwendet man Filament direkt von Bambu Lab wird durch einen kleinen NFC-Chip vom AMS direkt die richtige Einstellung geladen. 

Die beiliegenden Rollen habe übrigens 250 Gramm aufgerollt, also genug zum Ausprobieren aber nichts für große Druckaufträge. 

Auf das besondere Support-Filament hier rechts im Bild kommen wir gleich nochmal zurück. 

Insgesamt lassen sich also 5 Rollen Filament direkt am Drucker lagern, wobei eine manuell zugeführt werden muss. Neben der Möglichkeit, mehrere Farben in einem Objekt zu haben, finde ich die Funktion Reste an Filament durch das AMS aufbrauchen zu lassen sehr praktisch.  

Aktuell muss man das System aber noch anlügen und behaupten, dass zwei eigentlich unterschiedliche Filamente genau gleich sind, damit der automatische Wechsel funktioniert.  

Also manuell die jeweiligen AMS-Slots auf denselben Typ und Farbe einstellen, sonst klappt es nicht. 

In Bambu Studio kann eingestellt werden, dass die Kontaktschicht für den Überhang-Support aus einem anderen Material gedruckt werden soll. Wahlweise kann auch die gesamte Struktur aus einem anderen Material bestehen, wenn beispielsweise ein wasserlösliches Filament zum Einsatz kommt. 

Hier habe ich mal mit verschiedenen Variablen experimentiert, denn das Muster der Support-Schicht ist in der darauf gedruckten Schicht vom Objekt deutlich sichtbar. Konzentrisch lässt sich am besten lösen, dafür sah monotonische Linien am besten aus. Es ist aber definitiv ratsam, erstmal Alles abkühlen zu lassen. Sonst zieht man die Schichten doch schnell auseinander, wie es mir hier passiert ist. 

 

Kommentar

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Tim Kutzner

Moderator

836 Kommentare 682 Likes

Auf das Thema Printables/Makerworld und dazugehörige Drama bin ich nicht eingegangen, da ich das Gefühl habe, dass dort noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Der A1 mini steht hier schon, bis dazu mein Testbericht kommt wird die Sache hoffentlich abgeschlossen sein.

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echolot

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964 Kommentare 739 Likes

Danke für den Test...und ich bin immer noch am überlegen ob ich das Spielzeug wirklich brauche.

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Tim Kutzner

Moderator

836 Kommentare 682 Likes

Du meinst wohl hochprofessionelle Arbeitsmaschine! :D

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F
Furda

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663 Kommentare 371 Likes

Danke für den Artikel.

Bei "Server" und "Internet/Cloud Zwang" und "ohne nicht mehr alle Funktionen verfügbar" etc. ist mein Interesse schlagartig auf Null gefallen.

Keine Ahnung, weshalb ein 3D Drucker nur mit Internetanbindung zum Hersteller funktionieren kann und sonst nicht? Wie kann es sein, dass Funktionen nur über eine Cloud funktionieren können, ohne jedoch nicht mehr? Was wollen die über den Verbindungszwang an Userdaten abgreifen und sammeln, bei einem 3D Drucker? Null Verständnis dafür und absolutes No Go. So ein Vernetzung-wütiges Ding wird niemals seinen Weg zu mir finden!

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k
kleinstblauwal

Mitglied

56 Kommentare 25 Likes

Stimmt, da gab es im August den Vorfall mit Bambu Druckern, dass nach einer Cloud Fehlfunktion Aufträge nicht gedruckt wurden, und als die behoben war fingen die Drucker wie von Geisterhand, teilweise zur Geisterstunde an die Aufträge nachzuholen.

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Hab mir fast schon gedacht das du dir den Bambu krallst 🤣.

Finde denn nicht schlecht nur Düfte das Druckbett Größer sein.

Gern so XL Version das man ganzen Helm Drucken kann z.b

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Geb ich Recht bin auch kein Fan von so einem Konzept.

Gerne darf man das im eigenen Heimnetz einbinden aber nicht so Blödsinn in dem man über Umwege und Fremdserver das betreiben kann.

Ich weiß nicht ob die Gerüchte stimmen aber es soll woll Staubsauger Roboter geben die Permanent Daten an die Entwickler schicken. Z.b Umriß Wohnung etc damit ein Produkt verbessert werden kann.

Ist aber nur ein Gerücht kann es mir aber gut vorstellen.

Ich hasse solche Dinge deswegen benutze ich keine Alexa oder sonstiges. Ich hasse auch fremde Clouds da kann mir sagen wer will das das sicher ist. Ich glaub es einfach nicht.

Daher selbst ist der Herr meine Daten werd ich nicht versenden. Deswegen NAS und guten USB Stick für'n Drucker.

Und keine Fremdfirmen dazwischen

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Tim Kutzner

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836 Kommentare 682 Likes

Steht übrigens auch im Artikel ;)

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e
eastcoast_pete

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Zusätzlich zur wahrscheinlichen Daten Sammelwut von Bambu have ich da auch die Frage @Tim Kutzner: muss der Drucker zwingend zumindest ab und zu mit dem Bambu Server verbunden werden, oder kann der auch ganz ohne Internet Verbindung betrieben werden? Also von der Inbetriebnahme an ohne zwischendrin nach Hause telefonieren zu müssen?
Da geht es mir nicht nur ums Datensammeln, sondern auch ob Situationen wie bei Van Moof auftreten können, wo die Besitzer ohne Server Zugang ja nicht einmal ihre €3000 E-Bikes entsperren konnten, nachdem Van Moof Pleite ging. Das ist lästig bei einem €30 Streaming Stick, aber richtig ärgerlich bei einer >= € 1000 Anschaffung (Drucker plus Zubehör).

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e
eastcoast_pete

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1,530 Kommentare 863 Likes

Ich bin bis heute fasziniert davon, wie leicht Leute ihre Privatsphäre willentlich aufgeben. Alexa und ähnliche Geräte wären doch ein "wet dream" für Stasi und ähnliche Orgs gewesen. Die mussten ja noch heimlich in die Wohnungen einbrechen um sie zu verwanzen und dann mithören zu können. Heute bezahlt man für das Privileg abgehört zu werden sogar selbst.
Und gerade Alexa und ähnliche müssen ja dauernd mithören, damit aktivieren mit "Hey Alexa" überhaupt funktionieren kann. Aber gut, ich bin da auch eher in der Minderheit, und schalte meinen TV, Soundbar usw noch mit der Fernbedienung an.

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Hast schon Recht jeder schreit und weint wegen Datenschutz kauft sich aber Dinge wo man nur abgehört wird und sogar Daten speichert zum lernen.

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p
passivecool

Mitglied

56 Kommentare 32 Likes

Pascal / Igor: ich führe auch ein paar Firmen / eine Famille bei allen digitalen Bedürfnisse und Fallstricken im Homeoffice. Bin auch "hands and Feet" und irgendwie zuständig, wenn Windoof sagt : Kontaktieren sie Ihren Netzwerkadministrator". Wenn ich es an diese Stelle anregen darf: eine - Serie oder zumindest eine paar Anregungen wie man als Normalsterblichen das mit Netzabgrenzung /Backup/ etc einigermaßen sicher hinbekommen kann wäre das nicht nur für mich eine echte Hilfe sondern bestimmt ein Klickrenner.

Wir trennt ihr PlayStation, zigbee und den dubiosen chinesischen Smart-Toaster von den kritischen Daten ab?

Ich wünsche mir hierzu eine Serie.

mit lieben Dank und Anerkennung
pc

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Tim Kutzner

Moderator

836 Kommentare 682 Likes

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man die Paarung beim Setup mit der App überspringen kann.
Danach geht es aber auf jeden Fall, wenn man einfach den LAN-only Modus aktiviert lässt.

Übrigens hat Bambu Lab geäußert, dass wenn sie irgendwann mal pleite gehen sollten, ausnahmlos alles Open-Source machen bevor sie die Tore schließen. Ist jetzt erstmal nur eine haltlose Aussage, aber immerhin.

Gibt übrigens schon eine Cloud zum selberhosten als Community-Projekt:

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Tim Kutzner

Moderator

836 Kommentare 682 Likes

Deswegen läuft bei mir alles über Home Assistant und "smarte" Geräte werden mit einer Kindersperre im Router geknebelt :D

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Igor Wallossek

1

10,263 Kommentare 18,990 Likes

Extrem simpel:
Ins Ethernet dürfen nur sichere Geräte, die Smarpthones und das Smart-Gedöns laufen alle nur im getrennten Gast-WLAN, dazu das zweite WLAN fürs Büro/Office. Drei IP-Nummernkreise in drei separaten Netzwerken, getrennte Zugänge und die relevanten PCs sind alle nochmal gesichert.

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F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 371 Likes

All die Dinge, "smart" und "vernetzt" und "automatisch" und neuerdings allen voran "künstlich intelligent" usw. wären ja alles tolle Dinge, die wirklich helfen können, ein riesen Fortschritt wären - aber das Problem ist halt a) die Abhängigkeit zum Hersteller und b) das Vertrauen.

Ohne a) gibt es keine Updates und neue Funktionen mehr und schlimmer, Funktionalität wird eingeschränkt oder geht gar komplett verloren, wenn der Hersteller mal keinen Bock mehr hat oder ganz dicht macht.

b) ist für mich ein riesen Problem, da Hersteller zweigleisig fahren, indem 1. Geld mit dem Produkt an sich verdient wird (ist ja ok), aber 2. ich als Kunde noch zum Produkt werde und auf einer völlig anderen Schiene für Einnahmen sorgen soll (Werbung etc.).
2. macht für mich alles kaputt. Da sind Apple, Amazon, Google, Microsoft und andere Grössen, welche im Alltag so mit ihren Praktiken alles kaputt machen, was eigentlich gut für uns wäre. Nur weil sie nicht beim Produkt belieben können und ihre Nasen sonst überall drin haben müssen.

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F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 371 Likes

Microsoft ist für mich da extrem. Vom ursprünglichen Software Hersteller zu einer absolut unsympathischen Wollmilchsau, die überall ihre Griffel rein stecken muss, wo irgend ein Konkurrent schon dabei ist. Und das Schlimme daran : Microsoft bekommt nichts mehr richtig gebacken, weil sie 1000 Baustellen haben und überall dabei sein müssen, aber nichts mehr richtig machen, nur noch Bing und KI und überall rum schnüffeln. Windows ist nichts mehr als ein Witz, da wird nur noch Müll eingebaut.
Und die anderen Grossen machen es genau so. Sehr gute Sachen und Potenzial machen die so kaputt! Da wird sich nichts mehr ändern solange bis es eine wirklich grosse Änderung und Ablösung des heutigen Geschehen und Treiben gibt. Da seh ich echt schwarz für sehr lange Zeit...

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W
Worlddestroyer

Neuling

2 Kommentare 2 Likes
  • Im Bambu Wiki steht folgendes:

Two network modes​

Bambu Studio Supports two network modes:

  • Auto mode: it communicates with the printer via internet and local area network accordingly. The print file will be transfered to the cloud server to make the printer download from the remote. And it also helps to support printing again from the print history list in Bambu Handy. All the information and file is visible only to the user who sent the print task. By default the print files will be removed automatically after 90 days from the first printing. User can remove print files from cloud one by one from the Bambu Handy App's print history menu, or auto remove all new print files by enabling the "Incognito Printing" option in App settings.
  • LAN mode: it communicates with the printer via the local area network. No print information and files will be transfered to cloud server in this mode. It's safe for cases when the printed content needs keeping highly secret.

  • Selber bin ich mit meinem X1C + AMS super zufrieden!

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Alkbert

Urgestein

937 Kommentare 711 Likes

Interessanter Drucker, falls mein Mankati mal die Grätsche machen sollte, dann hätte ich alles auf 1,75 mm und müsste nicht mehr zweigleisig fahren.

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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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