Es ist Wochenende und ich habe natürlich für nächste Woche noch sehr viel vorzubereiten. Trotzdem will ich Euch natürlich nicht auf der Seite ganz so allein Euch selbst lassen, sondern zeige Euch heute einmal, wie eine „Laserbohrung“ von 16 „Laserschüssen“ mit dem LIBS Equipment in Form des VHX-7000 von Keyence aussieht. Das heutige Objekt meiner Neugier ist eine CPU, die man auch von Alternate schon mal kurz auf eBay kaufen konnte. Und da ich so ziemlich keinen Respekt vor nichts habe, musste das gute Stück sich heute einmal lasern lassen. Und natürlich auch 2000-fach mikroskopieren. Dazu gibt es natürlich im Launchartikel bald mehr, aber heute kann ich ja schon mal ein klein wenig teasern.
Viele haben mich gefragt, was und wieviel ich da eigentlich bei jedem Laserbeschuss so verdampfe. Wenn ich ehrlich sein soll, ich wusste es selbst nicht so genau! Ja, der Durchmesser des Graters und die vor allem auch die Tiefe hängen natürlich auch sehr stark vom Material ab, aber ein paar Informationen kann man da schon mitnehmen. Exemplarisch schieße ich mich nun einmal durch das Package der bewusst nicht genannt werden sollenden CPU und suche mir eine Stelle, wo unter dem grünen Lack eine dickere Kupferbahn liegt. Glasfaserklimbim allein wäre ja langweilig. Wir sehen links oben eine punktförmige Aussparung in der Lackierung des Packages und in der Mitte die von mir erzeuge Mondlandschaft mit dem Einschusskrater.
Und nun? Zoomen wir mal rein und stellen fest: Ganz so homogen, wie man es mit bloßem Auge denken mag, sind die Schichten ja gar nicht. Das sehen wir spätestens ab einer 2000-fachen Vergrößerung recht deutlich. Ok, wie befinden uns immer noch auf der horizontalen Ebene und könnten die einzelnen Maße zumindest mit Hilfe der Skala auch schätzen (oder mit der Software auch vermessen). Doch es geht sicher auch noch besser…
Betrachten wir nun mein Bohrloch mal in 3D! Gut, Erdöl wir man hier natürlich nicht finden, aber die eine oder andere Erkenntnis dann schon. In der Mitte unten sehen wir, dass das eigentlichen Laserbündel ein Loch mit rund 5 μm Durchmesser in der Kupferbahn erzeugt, der Rest wird dann immer und immer wieder mitverdampft, zumal es auch zu Streuungen kommen kann. Der Durchmesser im Loch des nicht so widerstandfähigen Lackes ist mit etwas mehr als 0,1 mm natürlich deutlich größer.
Wir sehen, dass so ein Beschuss nicht verlustfrei verläuft und man schon aufpassen muss, dass man keine empfindlichen Bauteile beschädigt. Aber ich kann sowohl die Laserintensität als auch die Art der Messung (Drilling oder Flächenmatrix) frei wählen. Da braucht man zwar ein wenig Erfahrung, aber man lernt recht schnell, wo die Grenzen sind. Womit wir auch schon wieder am Ende angelangt wären, denn ich muss jetzt noch tonnenweise Chartsgrafiken bauen und natürlich alles brav mit Texten versehen. Dienstag Nachmittag sind wir dann alle schlauer. Oder wie meine Hausärztin dann lachend aufs Rezept schreiben würde: raptors cancer terminalis.
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