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AMD Ryzen 9 3950X und 3900X im Workstation-Test gegen Intels Skylake X, Coffee Lake und natürlich sich selbst im 65-Watt-Eco-Mode

Über das etwas spärliche Sampling haben sich viele sicher geärgert, auch diejenigen, die von mir zum Launch einen kompletten Test erwartet hatten. Dass dies nicht möglich war, liegt womöglich auch an AMDs neuer Sampling-Strategie und dem Umstand, dass mir keiner der Händler eine CPU vor dem 25.11. geben durfte. Genereralverdongelung auf allen Fronten – schade, aber nicht zu ändern. Wobei sich die Frage stellt, was man nun eigentlich noch testen solle? Redundante Inhalte sind Langweiler, das ist nun mal so. Pech für alle Ausgeschlossenen.

Vorbemerkung

Also mal wieder Gaming? Den 1001. Benchmark mit immer dem gleichen Resultat abzuliefern widerstrebt mir genauso, wie den neuen Ryzen 9 3950X als echte Gaming-CPU zu sehen. Auch wenn die X570-Boards auf den Consumer-Markt abzielen, der neue Ryzen 9 da wunderschön reinpasst und so mancher Zocker nur den fettesten Boliden im PC bevorzugt – so ein Ryzen 9 3950X ist alles Mögliche, aber nun wirklich keine ausschließliche Spieler-CPU. Zumindest dann nicht, wenn man die Sache rein pragmatisch angeht. Zocken geht durchaus recht gut, aber die Stärken liegen ja nun weiß Gott woanders.

Ich werde auch keine(n) Monster-Artikel rund um diese CPU schreiben, da noch viele andere Dinge parallel auf die Abarbeitung warten, bis hin zu AMDs recht günstiger Radeon Pro W5700. Warum also nicht mal Workstation mit echten Anwendungen und nicht nur den üblichen Verdächtigen á la Cinebench oder diversen Synthetics, die jeder hat? Das ist doch genauso langweilig wie das Ding mit den vielen Spielen. Diesen Bereich haben die Kollegen zum Teil wirklich gut und und vor allem auch sehr umfassend gelöst, das wäre wirklich Zeitverschwendung. Trotzdem habe ich dann doch noch ein Spiel mit integriert, für das ich aber mehr Daten zur Verfügung und Auswertung stellen möchte, als allgemeinhin angeboten wird. Mich interessiert hier eher das Thread-Jo-Jo unter Windows 1909 und wie die Probanden damit umgehen können.

Wie lange ich noch über den Ryzen 9 3950X verfügen kann, ist auch noch nicht ganz klar. Deshalb wird es sicher noch solange Follow-Ups geben, wie AMD da mitspielt, schaun wir mal. Und ich habe, weil mich sehr viel Feedback diesbezüglich erreicht hat, auch einen Intel Core i9-9900KS mitgetestet, den mir Schenker freundlicherweise und ohne jegliche Vorbedingungen zur Verfügung gestellt hat. Ja, das gibt es auch noch. Die restlichen CPUs stammen aus meinem eigenen Bestand und wurden auch bis auf die Ryzens nicht von den Herstellern gesampelt.

Testsystem und Aufbau

Eleganter Übergang und auch ein Ausblick auf das Testsystem, das diesmal auf AMDs Sockel AM4 und X570, Intels Sockel 2066 auf dem X299 sowie dem Sockel 1151 samt Z390 setzt. Verwendet habe ich ausschließlich bewährte und von mir auch ausgiebig getestete Boards von MSI (X570, Z390), sowie Aorus (X299).  Die finale Frage, was man nun mit dem RAM machen soll, hat mich lange umgetrieben. Soll ich die 32 GB DDR4 nun auf jeweils dem Takt laufen lassen, den der Prozessorhersteller in den Specs angibt, oder soll ich alle CPUs mit gleichem Takt betreiben?

Symbolic Picture from igorsLAB: Motherboard and CPU Testing

Der Ausbau mit 32 GB ist im Workstation-Bereich ja Ehrensache, aber nach einigen Rücksprachen mit SI, den Anwendern und einigen Firmen, die die hier von mir verwendeten Applikationen täglich nutzen, bin ich bei DDR4 3200 für alle Plattformen gelandet. Erstens ist man damit deutlich vergleichbarer und Zweitens habe ich sogar in Workstations noch deutlich schnelleren RAM gefunden. Somit ist DDR4 3200 so eine Art Kompromiss, denn alle Plattformen wären auch noch deutlich schneller stabil zu betreiben gewesen.

Bevor wir aber nun direkt loslegen, noch ein Wort zur Leistungsaufnahme. Wenn ich die Zeit finde und mir AMD den Ryzen 3950X nicht gleich wieder unter dem Allerwertesten wegzieht, wird es dazu, wie angeteasert, noch ein umfangreiches Special geben. Was man aber bereits jetzt spoilern kann ist der Umstand, dass sich der der Ryzen 9 3950X  auf einem Board mit sauber implementierten PBO und den Vorgaben für die Limits wirklich manierlich schlägt und der Eco-Mode mit dem 65-Watt-Limit wirklich auch das tut, was man von ihm erwartet.

Test System and Equipment
Hardware:

AMD Ryzen 9 3950X (65W), 3900X
MSI MEG X570 Godlike

Intel Core i9-9900 K, i9-9900KS, i7-9700K
MSI MEG Z390 Godlike

Intel Core i9-9980XE, i9-9960X
Aorus X299 Master

General
4x 8GB G.Skill FlareX DDR4 3200
1x 2 TByte Aorus  (NVMe System SSD, PCIe Gen. 4)
1x Seagate FastSSD Portable USB-C
Seasonic Prime 1200 Watt Titanium PSU

Cooling:
Alphacool Eisblock XPX (1151), XPX Pro (AM4, 2066)
Alphacool Eiswolf (modified)
Thermal Grizzly Kryonaut
Case:
Raijintek Paean
Open Benchtable
Monitor: BenQ PD3220U
Power Consumption:

Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card)
Non-contact direct current measurement at the external PCIe power supply
Direct voltage measurement at the respective connectors and at the power supply unit
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz multichannel oscilloscope with memory function
4x Rohde & Schwarz HZO50, current clamp adapter (1 mA to 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, probe (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, digital multimeter with memory function

Thermal Imager:
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers
Pix Connect Software
Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels)
Acoustics:
NTI Audio M2211 (with calibration file)
Steinberg UR12 (with phantom power for the microphones)
Creative X7, Smaart v.7
Own anechoic chamber, 3.5 x 1.8 x 2.2 m (LxTxH)
Axial measurements, perpendicular to the centre of the sound source(s), measuring distance 50 cm
Noise emission in dBA (slow) as RTA measurement
Frequency spectrum as graphic
OS: Windows 10 Pro (1909, all Updates)

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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