AFOX Radeon HD 6850 Low Profile im Test – Weltexklusives Review vor 11 Jahren | Retro

1 - Einführung, Übersicht und technische Daten 2 - Die Karte wird zerlegt 3 - Detailaufnahmen und Teardown 4 - Umbau der Kühlung 5 - Lautstärke und Temperaturen vor und nach dem Umbau 6 - Messung des Verbrauchs 7 - Verfügbare Spielleistung und Fazit

Leistungsaufnahme

Wir haben die Leistungsaufnahme („Verbrauch“) der Karte wie immer gemessen und im Vergleich zur Single-Slot-Lösung vor allem unter Load einen etwas höheren Wert feststellen müssen, der sicher auch durch die eher ineffizienten Spannungswandler bedingt war.

Achtung! Normüberschreitung!

Wir erwähnten es schon, dass Afox erneut auf einen 6-poligen PCIe-Stromanschluss verzichtet und die Karte nur aus dem Slot speist, der eigentlich laut Spezifikation nur insgesamt 75 Watt bereitstellen kann. Wir haben spaßenshalber die Spannungen abgegriffen und unter verschiedenen Last- und Lastwechselszenarien getestet. Interessant war in jedem Fall, dass es zu keinen Spannungsabfällen oder größeren Schwankungen kam. Auch eine Temperaturmessung an den Slotkontakten nach einer Stunde Furmark ergab im Testsystem keine wirklich bedenklichen Messwerte im Testsystem.

Wir haben die Karte anschließend noch auf verschiedenen weiteren Boards getestet. Bei einer Mini-ITX-Platine kam es unter Furmark nach 30 Minuten zu Erwärmungen über 60°C im Slotinneren und der Platinenumgebung. Man muss sich also bewusst sein, was man hier verbaut und im Zweifelsfall vorsichtig antesten oder es doch besser lassen.

Auf Grund einiger im Forum geäußerter Bedenken haben wir die Karte heute früh nochmals in verschiedenen Umgebungen getestet. Boards, die lediglich einen 20-poligen Stromversorgungsanschluss besitzen, sind für diese Karte definitiv ungeeignet, da es zu einer Erwärmung des Steckers kommen kann. Ungeeignet sind auch viele Boards, die nur mit PCIe 1.0 ausgerüstet sind. Boards, die hingegen zwei volle PCIe x16 Slots besitzen (Baugröße, nicht elektrische Anbindung), sollten diese Karte locker wegstecken können, da die Stromversorgung dann auf 150 Watt und mehr ausgelegt ist (insgesamt). Bliebe die Kontaktproblematik der Slots. Da die Karte sehr leicht ist, sollte es zu keinem Durchhängen kommen und die Kontaktbelastung dürfte auch gleichmäßig ausfallen. Wenn die Karte in HTPCs stehend eingebaut ist, sehen wir die Kontaktproblematik zwar von Haus aus entspannter, aber ganz wohl ist uns dabei nicht.

Zwischenfazit

Das Weglassen des Zusatzsteckers funktioniert offensichtlich schon wie bei der Single-Slot-Lösung, wobei wir diese Einsparung auf Grund der oben genannten Gründe nicht pauschal gutheißen und weil am Schluss dann doch zu viele Fragen offen bleiben. Ein gutes Board mit OC-Potential sollte die Versorgung, die beim Spielebetrieb im Mittel unter 100 Watt bleibt, locker wegstecken können. Wir warnen jedoch vor dem Einsatz auf Mini-ITX und älteren bzw. extrem preiswerten Micro-ATX-Platinen mit nur einem PCIe x16-Slot und auf Boards mit einer schwächeren, 20-poligen Stromversorgung. Es kann auch auf offensichtlich geeigneten Boards zu Problemen führen, muss aber nicht.