Grafikkarten Grundlagenartikel Motherboard Netzteile Praxis Prozessor Testberichte

Detail-Test: Intel Core i9-11900K – Leistungsaufnahme und versteckte Lastspitzen – Warnung und Entwarnung fürs Netzteil

Schluckspecht-Party?  Naja, noch nicht ganz, aber es geht schon mal in die „richtige“ Richtung.. Lassen wir uns überraschen.

Intel Default (125 Watt / 251 Watt)

Hat da jemand 800 Watt gesagt?  Nun ja, da kommt man nun der Sache schon etwas näher. Die CPU ist voll ausgelastet, die GPU ist eigentlich noch im Halbschlaf. Trotzdem muss die CPU ordentlich schaffen und es geht sogar hoch bis 270 Watt im Peak, während die Durchschnitt über 137 Watt liegt. Das sind 12 Watt mehr, als PL1 vorgibt, aber auch hier wird ja nie der Wert von 56 Sekunden für Tau voll ausgenutzt. Es schwankt und krankt. Das Netzteil freut sich und man hört die Grillen zirpen.

Man muss sich das folgende Kurven-Kunstwerk wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Das passiert im Gaming, also da, wo man solche Ausbrüche eher nicht vermuten würde. Ich geben zu, 720p sind nicht wirklich das, was jeder zockt, aber selbst in Full-HD sieht es kaum besser aus. Das ist viel, eigentlich viel zu viel und man sieht an jeder Ecke eine versteckte Brechstange. Zumindest wissen wir nun, warum das Teil so heiß wird.

Der sporadisch herausgepickte 20-ms-Intervall zeigt es dann sehr gut: man liegt eigentlich permanent über den 600 Watt, wenn es um kritische Abschaltbereiche geht. Das interessiert uns vor allem bei Multi-Rail-Lösungen, denn hier ist der EPS ja als eine Schiene abgesichert. Wenn da schon in der Summe 300 Watt und mehr ins Kontor knallen,  dann gute Nacht, Marie. Das kann gut gehen, wenn man ein zweckmäßig ausgelegtes Netzteil nutzt oder auch schief bei einem Billigversorger vom Grabbeltisch. Dann macht es klack und es wird dunkel. Wenn man Glück hat.

Diese Kurve habe ich erneut auch CPU-Only, bitte schön:

 

„Tower Air Cooler“ mit 288 Watt Limit

Auch hier gilt wieder das, was wir bereits bei der Radeon RX 6900XT feststellen konnten. Die CPU läuft ausgeglichener und die Spikes verringern sich etwas. Der Durchschnitt liegt nicht höher, nur die Kurve zittert etwas weniger. Es bleibt also auch hier in etwa gleich.

Das belegt auch die Einzelkurve für die CPU:

Auch die Spikes bleiben eher unverdächtig und es steigt im Vergleich zu Intels Default-Setting kaum etwas an.

Das wiederum sehen wir erneut an der Einzelkurve. Was aber passiert, wenn die GPU mit voll ins Spiel kommt? Genau das passiert ab der nächsten Seite!

Kommentar

Lade neue Kommentare

Case39

Urgestein

2,504 Kommentare 930 Likes

Danke für den Test. Noch ein Grund auf RKL zu verzichten. Hoffentlich bessert sich das mit Alder Lake.

Antwort Gefällt mir

Freiheraus

Mitglied

25 Kommentare 30 Likes

Holy moly, Intel landet mit Rocket Lake tatsächlich an der Spitze. Eine Spitzenleistung der Ingenieure, aber als Consumer muss man sich das (Netzteil) leisten können. Danke für die Messungen und indirekte Warnung.

Antwort Gefällt mir

Zer0Strat

Veteran

162 Kommentare 138 Likes

Danke für den Test Igor. Hast du mal bitte entsprechende Kurven vom 10900K und 5900X als Vergleich?

Antwort 2 Likes

B
BloodReaver

Mitglied

56 Kommentare 20 Likes

@Igor Wallossek Mich würden die Voltage Zahlen noch interessieren. Wie hoch waren die bei deinen Tests maximal - zudem hast du ABT jeweils aktiviert gehabt?

Ich nutze ja dasselbe MB. Im BIOS habe ich bis jetzt auch noch nicht viel geändert.

- Tower Cooler Profil
- XMP
- ABT aktiviert

Gestern ein Stündchen Control gespielt und kurz erschrocken als ich in HWinfo die max Voltage von ca. 1.5V gesehen habe.
Temperaturen sind soweit in Ordnung. Im Gaming wurde der Prozessor nie wärmer als 70/72 °C.

Ich nutze aber auch eine Aio AC Eisbaer Aurora 420mm :D

Antwort Gefällt mir

Martin Gut

Urgestein

7,786 Kommentare 3,577 Likes

"Das interessiert uns vor allem bei Multi-Rail-Lösungen, denn hier sind EPS und Motherboard ja als eine Schiene zusammen abgesichert."

Das ist nicht die übliche Belegung der Rails. Die 2. Rail wurde ursprünglich eingeführt, damit die CPU eine eigene, unabhängige Stromversorgung bekommt. Somit hängen an der ersten Rail das Mainboard und die Laufwerke. An der 2. hängt nur die CPU (4 oder 8-Pin). Diese Belegung wird bis heute von den meisten mir bekannten Netzteilen verwendet.

Man sieht die Belegung beispielsweise im Handbuch von BQ auf Seite 33.

Je nach dem ob 2 oder mehr Rail vorhanden sind, werden die PCIe-Stromstecker dann auch auf diese 2 Rails oder auf die zusätzlichen verteilt. Bei einem Dualrail ist das auch nicht unproblematisch, da dann die CPU-Schiene auch noch von der Grafikkarte belastet wird.

Antwort Gefällt mir

Klicke zum Ausklappem
z
zeutan

Mitglied

32 Kommentare 3 Likes

Die Art des verzweiflten Handelns bei Intel erinnert mich sehr stark an die FX-9000-CPUs von AMD damals vor Zen. Lieber schlechte Schlagzeilen als gar keine? Wie haben wir den Kopf geschüttelt...

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,205 Kommentare 18,843 Likes

View image at the forums

Ryzen 9 5900X. Der 10900K ist zu alt, da fehlt mir die Zeit für den Umbau und die vielen Messungen. Die Kurve ist aber niedriger als bei der 11. Gen.

Antwort 2 Likes

Igor Wallossek

1

10,205 Kommentare 18,843 Likes

Ist im Text korrigiert. Ich hatte mich an einem älteren Design orientiert, das aber hier zumindest nicht in der Tabelle zur Debatte steht :)

Antwort 1 Like

Igor Wallossek

1

10,205 Kommentare 18,843 Likes

ABT ist voll die Verarsche. In Cinebench habe ich Allcore 5.1 GHz, in Control nie. Nicht mal in 720p. Warum nicht? Da krebst alles bei max. 4.8 rum. 1.5 sind noch harmlos. Intel hat hier all-in. Wie lange sowas hält, keine Ahnung :D

Antwort Gefällt mir

B
BloodReaver

Mitglied

56 Kommentare 20 Likes

Hmmm interessant. Ich müsste das bei mir mal nachprüfen aber ich glaub bei mir lagen in Control die 5.1 GHz Allcore an. Ich spiele alles auf Max inkl. Raytracing und DLSS bei einer 3840 x 1600 Auflösung. Vielleicht komme ich heute nochmals dazu es zu prüfen :)

Antwort Gefällt mir

Case39

Urgestein

2,504 Kommentare 930 Likes

Der ist ja richtig handzahm gegenüber RKL😳

Antwort Gefällt mir

Zer0Strat

Veteran

162 Kommentare 138 Likes

Also ehrlich gesagt finde ich das Verhalten des Ryzens unerwartet. Dass der 11900K mit einem PL2 von 250 Watt auf eben diese 250 Watt hoch schießt ist wie erwartet, aber dass der R9 auf 170 Watt geht, obwohl bei 142 Watt Schluss sein sollte, das wundert mich eher.

Antwort 2 Likes

B
Besterino

Urgestein

6,736 Kommentare 3,329 Likes

Danke für den Artikel!

Schon bitter, dass man tatsächlich über die 1000W Klasse bei Netzteilen nachdenken muss, nur um EINE CPU und EINE Grafikkarte aus den oberen Regalen sicher bespaßen zu können. Wenn man da noch ein bisserl an die Zukunft und Puffer für Alterung und ein paar weitere Komponenten denkt, ist man ja schon quasi bei 1200W Boliden als „neuer Standard“ angekommen...

Bei den Netzteilen wird’s auch nicht einfacher, den richtigen Hersteller zu finden.

Über eines meiner Geliebten Seasonics ärgere ich mich gerade etwas: mein 1300W Prime Platinum lärmt bei nur ca. 600-700W Gaming Last (Gesamtsystem) der Lüfter auf Niveau einer Grafikkarte kurz vorm Hitzetod.

Einem - an sich auch bisher sehr zuverlässigen - Silverstone mit 800W geht mit der 3090 die Sicherungsschaltung durch (Test mit der großen 1000W-Schwester steht noch aus).

Ich werde daher wohl weiter bei meinem persönlichen Bauchgefühl „lieber 200-300W mehr Nennleistung“ bleiben, einfach um sicher zu sein.

Antwort Gefällt mir

LurkingInShadows

Urgestein

1,351 Kommentare 552 Likes

Diese Durchschnittswerte ohne Angabe
1) dass es sich um solche handelt
2)welcher Zeitraum zur Durchschnittsbildung herangezogen wird
3)Spitzenlast

gehören eigentlich verboten mMn.

Antwort Gefällt mir

Case39

Urgestein

2,504 Kommentare 930 Likes

@Besterino Einfach Alder Lake abwarten. NV wird sich ebenfalls mit dem Ampere Nachfolger bessern.

Antwort Gefällt mir

D
Deridex

Urgestein

2,213 Kommentare 846 Likes

@LurkingInShadows
Das Problem dabei ist, dass das Messequippment für solche Messungen nicht direkt günstig ist. Man landet da recht schnell im mittleren 4stelligen Bereich. Wenn es bei den Messgeräten nicht nur die Einstiegsklasse sein soll, landet man auch schnell im 5stelligen Bereich.

Edit: Der kritische Punkt aus meiner Sicht ist: Lastspitze von CPU und GPU zur selben Zeit. Diesen müsste man meiner Meinung nach mit einkalkulieren. Bei einem 11900K + RTX3090 würde ich aktuell nicht weniger als 1KW einplanen. Ich finde der Wert zeigt schön wie absurd die Verbräuche aktuell sind.

Antwort 1 Like

big-maec

Urgestein

838 Kommentare 484 Likes

Das hab ich schon vor 3 Jahren so gesehen. Deshalb hatte ich da in ein 1000 Watt investiert.

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,205 Kommentare 18,843 Likes

Das Power Limit greift nur im PBO Average. Die Spikes kann PBO nicht erfassen, das ist auch gar nicht beabsichtigt.

Antwort Gefällt mir

D
Daggy820

Mitglied

57 Kommentare 5 Likes

Ich hab damals einen i7 4770K @4,2Ghz mit zwei GTX 1070 im SLI mit einem 550W Bitfenix Netzteil fast eineinhalb Jahre betreiben und heute reicht so ein Netzteil nicht einmal für eine CPU+GPU aus???
Die Entwicklung ist schon sehr komisch wenn man bedenkt das sich Fertigung usw. doch stetig verbessern soll.
Ich hatte zu Release eine RTX 3080 von Zotac ergattern können und da ist mir in Verbindung mit meinem R9 5900X bei jedem dritten oder vierten Spielstart der Rechner aus gegangen und das obwohl ich ein ordentliches Straight Power 11 750W Netzteil habe. Nvidia ist das Problem ja dann angegangen indem man einfach per Treiber die Mhz limitiert und da war es mir dann Zuviel und ich hab die zurück geschickt.
Da man heute ja kaum was bekommt hätte ich die wohl mal behalten sollen, tja blöd gelaufen. :LOL:

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung