Prozessor Testberichte

Sparsamkeit gabs schon einmal: AMD FX-8370E im Test und mehr Effizienz dank angezogener Handbremse | Rückblick

Wer langsamer rennt, der schwitzt auch weniger. Das hatte sich damals wohl auch AMD überlegt und beschlossen, mit dem FX-8370E eine Lücke im Portfolio zu schließen. Aber ist die CPU selbst wirklich effizienter und was passiert eigentlich, wenn man den Takt doch ein bisschen anhebt? Da waren sie, vor immerhin 9 Jahren: AMDs drei neue FX-Modelle FX-8370, FX-8370E sowie FX-8320E. Und warum ich heute früh diesen alten Test von mir noch einmal hochhole? Es ist quasi die Überbrückung und eine kleine Gedankenstütze für den heute nachmittag vermutlich erscheinenden Launchartikel zum Ryzen 7 7800X3D. Und es wird dann schön zeigen, was sich in weniger als 10 Jahren so alles geändert hat…

Außerdem hatte AMD damals noch gewisse Preisanpassungen bei den älteren Modellen vorgenommen, wobei zumindest die Preise der neu vogestellten Modelle noch verflixt nah an der Dollar-UVP liegen. Das veranlasste uns fairerweise dazu, den Preisvergleich erst einmal auszuklammern. Wir werden im Verlauf des alten Tests auch sehen, warum sich die Straßenpreise wesentlich unterhalb dieser Vorstellungen einpendelt haben und es müßig war, vorschnell Vergleiche zu ziehen. Und deshalb lasse ich jetzt wieder das Original zu Wort kommen…

 

AMD stellte uns zum Test den FX-8370E (3,3 GHz Basistakt) mitsamt Mainboard zur Verfügung, da die CPU auf den noch vorhandenen AM3+ Mainboards nicht zum Laufen zu bewegen war und passende BIOS-Updates noch ausstanden. Zudem stellte AMD für diesen Prozessor eine TDP von 95 Watt in Aussicht – nicht übel, wenn man die bisherige Leistungsaufnahme der FX-Modellreihe bedenkt. Doch stopp! Wie eigentlich erzielt AMD diesen plötzlichen Wandel? Selektion, verbesserte Fertigung oder doch nur schnöde ein niedrigerer Takt?

Fokus auf Energieeffizienz? Soll uns recht sein!

Wir nehmen AMD beim Wort bzw. bei der angegeben TDP: Wir richten dieses Review auf Grund von AMDs Aussagen und unserer technischen Möglichkeiten diesmal inhaltlich etwas anders aus und stellen auch die Reihenfolge der Inhalte komplett um. Natürlich werden wir diese CPU auch gehörig benchmarken, aber eben erst am Schluss und unter ganz speziellen Prämissen. Wir wollen nämlich herausfinden, was diese CPU mit Werkstakt und Turbo wirklich an Leistung aufnimmt, wo der Sweet-Spot liegt und ab wann das Übertakten ins Alberne und Surreale abgleitet. Mit diesen drei ermittelten Taktraten im Gepäck werden wir dann auch unsere Benchmarks absolvieren.

Allerdings hat sich AMD mit dem gelieferten Mainboard – ein ASRock Fatal1ty 990FX Killer – ein kleines Eigentor geschossen, denn schon die Leistungsaufnahme des Boards im Leerlauf lag wesentlich höher als das, was wir sonst von AM3+ Boards gewohnt sind. Deshalb sind dann natürlich auch die direkt am Mainboard gemessenen Werte (unnötig) höher, als es für diese als stromsparend deklarierte CPU eigentlich nötig gewesen wäre. Doch auf dieses Thema und auch auf die Frage, was das mit einem verbrannten Finger zu tun hat, werden wir auf der nächsten Seite noch konkret eingehen.

Einen Theorie-Teil sparen wir uns diesmal, denn es ist vom Chip her just another FX – nicht mehr und nicht weniger. Wer sich für die technischen Grundlagen und Historie der FX-Modellreihe interessiert, kann sich ja gern die folgenden Launch-Artikel und Testberichte zu Gemüte führen. Wie sich diese neue CPU nun zwischen den anderen Modellen mit vier Modulen und acht Threads positioniert, zeigt die abschließende Tabelle:

  Base Clock
max. Turbo L2-/L3-Cache NB-Clock TDP
AMD FX-9590 4,7 GHz 5,0 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,4 GHz 220 Watt
AMD FX-9370 4,4 GHz 4,7 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,4 GHz 220 Watt
AMD FX-8370E 3,3 GHz 4,3 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,2 GHz 95 Watt
AMD FX-8370 4,0 GHz 4,3 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,2 GHz 125 Watt
AMD FX-8350 4,0 GHz 4,2 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,2 GHz 125 Watt
AMD FX-8320E 3,2 GHz 4,0 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,2 GHz 95 Watt
AMD FX-8320 3,5 GHz 4,0 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,2 GHz 125 Watt
AMD FX-8300 3,3 GHz 3,9 GHz 8 MByte / 8 MByte 2,0 GHz 95 Watt

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Testaufbau und Messgeräte

Stellen wir also wie bereits angedroht die Leistungsaufnahme in den Mittelpunkt unserer Analysen. In unserem deutschen Labor haben wir wie immer keinen Aufwand gescheut, alle Kabel für die Messung direkt am Mainboard entsleevt und das Mainboard zudem etwas modifiziert. Nun haben wir die exakt gleichen Messmöglichkeiten wie bei den Grafikkarten, die auf dem schnellen, speicherfähigen Mehrkanal-Oszillografen HAMEG HMO 3054 und geeigneten Stromzangenadaptern vom selben Hersteller basieren.

Damit messen wir die Leistungsaufnahme der CPU in Form des tatsächlichen Inputs, der am Mainboard für die CPU anfällt, und der auch die Verluste der Spannungswandler mit beinhaltet, die je nach Last bis zu acht Prozent der Messwerte ausmachen.  Da uns das von AMD bereitgestellte ASRock-Board leider keine genaue Analyse der kompletten VR-Daten erlaubt, haben wir diese Verluste diesmal NICHT abziehen können. Die tatsächliche Leistungsaufnahme der bloßen CPU liegt also noch einmal ein klein wenig niedriger als nachfolgend angegeben. 

Testssystem
Komponenten: AMD FX-8370E
ASRock Fatal1ty 990FX Killer
16GB Radeon DDR3 1866
Samsung 840 EVO 500GB
Be Quiet Dark Power Pro 1200W
Microcool Banchetto 101
Kühlung: be quiet! Dark Rock Pro 3, Luftkühler
be quiet! Shadow Rock Slim, Luftkühler
Messverfahren: berührungslose Strommessung an allen Schienen
Spannungsmessung
Infrarot-Überwachung in Echtzeit
Messgeräte: 1x HAMEG HMO 3054, 500 MHz 4-Kanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x HAMEG HZO50 Stromzangenadapter (1mA-30A, 100 KHz, DC)
4x HAMEG HZ355 (10:1 Tastteiler, 500 MHz)
1x HAMEG HMC 8012 Digitalmultimeter mit Speicherfunktion
1x Optris PI450 80Hz Infrarotkamera + PI Connect

Infrarot-Messungen mit der Optris PI450

Jetzt wird es hochinteressant, denn wir verwenden zum Gegentest dessen, was uns die Sensoren liefern, mit der PI450 eine von Optris speziell für die Prozessüberwachung entwickelte Infrarotkamera. Mit einer Rate von 80 Hz liefert sie uns Echtzeit Wärmebilder in Höchstgeschwindigkeit, die via USB auf ein separates System übertragen werden, so dass wir diese Vorschau bei Bedarf auch als Video aufzeichnen können. Mit einer thermischen Empfindlichkeit von 40 mK eignet sie sich speziell zur Erkennung minimaler Temperaturunterschiede, was uns natürlich sehr entgegenkommt.

 

Luftkühlung mit dem be quiet! Dark Rock Pro 3

Wir haben das Testsystem für bessere Übertaktbarkeit zunächst mit dem be quiet! Dark Rock Pro 3 bestückt, einem großen Dual-Tower-Kühler mit zwei Lüftern, die wir automatisch von der CPU-Temperatur steuern lassen. Dieser riesige Kühler hat die entstehende Abwärme der CPU selbst bei maximaler Übertaktung so gut im Griff, dass diese Lüfter mit unter 800 U/min laufen können. Dadurch arbeitet der mit Lüftern rund 1,2 Kilogramm schwere Kühlriese in der Praxis so leise, dass wir an die Grenzen unseres Mess-Equipments kommen und angesichts der annähernden Unhörbarkeit im Rahmen dieses Tests auf eine Schallpegelmessung verzichten. Wer mehr über diesen CPU-Kühler wissen will, studiert einfach mal den oben verlinkten Vergleichstest.

Die Werte im Idle sind selbst nach dem Abkühlen einer längeren Testphase extrem niedrig. Wir starten, wenn wir an der Heatpipe nur noch ca. 30°C messen und auch der Rest gut abgekühlt ist.

Da wir am Schluß auch noch die optimale Variante als Kompromiss von Übertaktung, Spannung und Kühlung ausloten wollen, werden wir diesen massiven Kühler später noch gegen ein preiswerteres Modell austauschen und eine Empfehlung abgegeben.

Allerdings müssen wir zum Mainboard noch eine weitere Kritik loswerden, denn 75°C im Idle sind für einen nicht belastetes Chipsatz viel zu hoch. Im eingebauten Zustand haben wir auf der Oberfläche des Kühlkörpers später sogar deutlich über 80°C gemessen – viel zu viel für unseren Geschmack und auch den Mittelfinger der rechten Hand, der beim Wechsel der Grafikkarte in Folge einer ungewollten Kontaktaufnahme recht schmerzhaft in Mitleidenschaft gezogen wurde.

AMD FX-8370E beim Standardtakt (3,3 GHz)

1. Kernspannung (Vcore)

Zunächst betrachten wir die Werte für die anliegende Kernspannung, die von den VRM (Voltage Regulator Module, Spannungsregler) bereitgestellt wird, denn exakt diese Spannung entscheidet am Ende ja auch über Leistungsaufnahme und anfallende Abwärme. Mit durchschnittlich 1,17 Volt liegt der Wert etwas niedriger als die BIOS-Vorgabe (1,1850 Volt). Interessant ist, dass die Werte bei der automatischen Voreinstellung des Mainbards doch sehr stark alternieren, was später bei der manuellen Einstellung der Spannungswerte nicht mehr der Fall ist. Der Turbo-Takt sackt beim Stresstest aufgrund der hohen Auslastung stellenweise bis auf den Basistakt ab.

2. Leistungsaufnahme

Betrachten wir nun, was wir insgesamt für CPU und Wandler zuführen müssen. Sind es im Idle noch knapp 17 Watt, so messen wir an der Versorgungsschiene für die CPU ganze 75 Watt, was uns mehr als verblüfft – in einem positiven Sinn. Denn genau so hätten für uns die FX-Prozessoren schon immer gewüscht! Zieht man die Spannungswandler-Verluste nämlich noch ab, liegt man locker bei ca. 65 bis 68 Watt für die CPU allein. Sicher, aktuelle Intel-CPUs der gleichen Leistungsklasse unterbieten diesen Wert, aber nicht mehr so extrem wie gern kolportiert. Bleiben wir also fair.

 

3. Temperaturen

Die Temperaturen sind im Idle-Betrieb und unter Last ebenfalls erfreulich niedrig, so dass man hier am Ende sogar einen der alten Boxed-Kühler ohne Ohrenschäden hätte verwenden können.

Die Heatpipe des Tower-Kühlers ist ganze 34 °C warm, was durchaus begeistern kann, denn die gesamte Umgebung einschließlich RAM und Spannungswandler sind deutlich wärmer als Kühler und Heatpipes. Ganze 40 °C in der CPU fürs Package sind zudem ein Spitzenwert.

Setzt man Leistungsaufnahme und Performance ins Verhältnis, dann erhält man einen interessanten 8-Kerner, der meilenweit von dem entfernt ist, was AMD noch mit den älteren Modellen der FX-Reihe angeboten hat. Auch wenn der niedrige Takt zu Lasten der Gesamtleistung geht, ist diese CPU genau das, was sie beim Erscheinen der neuen FX-Reihe hätte sein können und sollen. Nur leider fast zwei Jahre zu spät.

 

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AMD FX-8370E bei 3,5 GHz

Wir heben den Takt nur leicht um 200 MHz an und verzichten auf den Turbo, der unter Last eh einbricht. Dafür belassen wir alle Grundeinstellungen auf exakt den gleichen Einstellungen, wie sie auch für die 3,3-GHz-Variante im BIOS angezeigt wurden.

1. Kernspannung (Vcore)

Zunächst betrachten wir die Werte für die anliegende Kernspannung und stellen fest, dass die Kurve nun ohne Turbo gleichmäßiger verläuft. Außerdem sinkt bei der manuellen Voreinstellung der Vcore im BIOS die tatsächlich an der CPU anliegende Spannung auf durchschnittlich 1,14 Volt (BIOS-Voreinstellung für Vcore 1,1850 Volt)

 

2. Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme an der Einspeisung vom Netzteil liegt bei 78 Watt, also nur drei Watt mehr als bei der Ausgangsstellung von 3,3 GHz. Dies beweist uns nun zwei Dinge: Erstens ist die Automatik des Mainboards nichts wert, denn wir nutzen ja die Voreinstellungen des Herstellers und ansonsten auch die gleichen BIOS-Einstellungen wie beim automatischen Betrieb bei 3,3 GHz, und zweitens bestätigt sich die deutlich gesteigerte Effizienz der CPU:

 

3. Temperaturen

Trotz leicht angehobenem Takt steigen die Temperaturen nicht, was wir vor allem an der niedrigeren Kernspannung festmachen würden.

Diese CPU ist auch bei 3,5 GHz noch recht einfach zu kühlen; hier würde wohl auch ein Produkt der Unter-20-Euro-Klasse locker ausreichen.

AMD FX-8370E bei 4,0 GHz

Legen wir nun ein etwas größeres Schippchen drauf und lassen die CPU bei glatten vier Gigahertz laufen.

1. Kernspannung (Vcore)

Durchschnittlich 1,17 Volt reichen immer noch für den stabilen Betrieb (wir mussten dafür im BIOS 1,2125 Volt einstellen). Auch jetzt sieht die Kurve noch sehr ausgeglichen aus.

2. Leistungsaufnahme

Betrachten wir jetzt, was wir insgesamt für CPU und Wandler zuführen müssen. Wir messen nun an der Versorgungsschiene für die CPU nur 90 Watt, was nach Abzug der Spannungswandlerverluste netto auf etwa 80 bis 82 Watt für die CPU selbst hinauslaufen dürfte. Es geht also doch, auch wenn es nach heutigen Maßstäben nicht mehr spektakulär ist.

3. Temperaturen

Die Temperaturen sind im Idle-Betrieb und unter Last ebenfalls erfreulich niedrig, so dass hier noch niemand nach Wasser schreien muss.

Die Heatpipe des Tower-Kühlers ist immer noch nur bescheidene 35°C warm, was einerseits für die CPU und andererseits für den Kühler spricht. Diese CPU lässt sich mit nur sehr geringer Spannungsanhebung stabil und einfach übertakten, wobei sogar bei 4,0 GHz noch die selbst auferlegte TDP von 95 Watt noch deutlich unterschritten wird. Wer mit der Rechenleistung zufrieden ist, bekommt mit dem FX-8370E eine leicht zu kühlende und noch recht sparsame CPU in die Hand. Aber auch hier gilt: Weniger Leistungsaufnahme wird primär durch geringeren Takt gegenüber den Spitzenmodellen erreicht.

 

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AMD FX-8370E bei 4.5 GHz

4,5 GHz sind wie immer eine Art magische Grenze bei FX-Prozessoren, die man möglichst erreichen möchte. So auch in diesem Fall – ganz egal, ob es nun aus Effizenzsicht noch einen wirklichen Sinn ergibt oder auch nicht. Machbar wären mit Sicherheit auch noch viel höhere Werte und wir verraten auch, dass wir die 5-GHz-Schallmauer mit 1,4 Volt zumindest für den Windows-Start geschafft haben. Um dann aber auch langzeitstabil benchmarken zu können, sind aberwitzige 1,5 Volt fällig, deren Sinnhaftigkeit wir an dieser Stelle einfach anzweifeln. Deshalb ist in diesem Review auch bei 4,5 GHz Schluss, da die explodierende Leistungsaufnahme durch den immer kleiner werdenden Performance-Zuwachs kaum noch zu rechtfertigen ist. Wir schauen in Richtung FX-9590, erkennen den Zusammenhang und lassen es einfach sein.

1. Kernspannung (Vcore)

Voreingestellt waren im BIOS 1,315 Volt, was am Ende eine reale Kernspannung von 1,26 Volt ergibt. Auch wenn dieser Wert jetzt schon recht hoch erscheint – im Verhältnis zum gerade eben Beschriebenen ist er noch recht zurückhaltend, was die weitere Übertaktung wirklich ad absurdum führt.

2. Leistungsaufnahme

Mit 116 Watt für CPU und Spannungswandler liegt man noch gut im Trend, da auf die CPU selbst erfahrungsgemäß deutlich unter 100 Watt entfallen dürften und wir uns einmal mehr über das Board und fast 80 °C heiße Kühlkörper der Spannungswandler ärgern. Wenn mit diesem Prozessor wirklich höhere Übertaktungen ins Auge gefasst werden, sollte man besser Wert auf ein sparsameres und effizienteres Mainboard mit einem besseren Design legen.

3. Temperaturen

Uns verwundert auch nicht die Package-Temperatur von nur 47 °C, denn die Leistungsaufnahme ist immer noch relativ moderat. Die Temperatur unter dem Heatspreader liegt mit 53 °C kaum höher (Sensormessung), so dass wir der CPU selbst beim ziemlich massiven Overclocking noch eine einfache Kühlbarkeit bescheinigen können.

Die Infrarot-Aufnahme bringt es an Tag: Der massive Be Quiet! Dark Rock Pro 3 ist etwas überdimensioniert. Aber er agiert so souverän, dass man die beiden Lüfter kaum hört. 39 °C – an der Heatpipe, wohlgemerkt! – sind jedenfalls geradezu verschwindend wenig.

Eine Vergleichsmessung bestätigt dann auch, dass selbt im eingebauten Zustand weniger Geräusche entstehen, als die meisten Wasserpumpen gängiger AIO-Waserkühlungen allein erzeugen. Hut ab vor dem Kühler und der CPU, die (noch) mitspielt!

Effizienzbetrachtung und Zwischenfazit

Mehr Takt, mehr Spannung mehr Leistung? Jain, denn wenn man die einzelnen Kurven betrachtet, dann kristallisieren sich mehrere Dinge sehr klar heraus. Erstens ist die CPU, wenn man sie manuell auf 3,5 GHz übertaktet, bei gleicher Vcore ohne Änderung jeglicher Mainboard-Einstellungen bei fast gleicher Leistungsaufnahme leicht schneller, was wir dem Mainboard ankreiden müssen. Zweitens steckt der Sweet-Spot, also der Punkt, ab dem die Effizienz zu sinken beginnt, bei ca. 3,8 GHz. Und drittens sehen wir, dass sich ein sinnvolles Übertakten oberhalb von rund 4,2 GHz in Richtung sinnloser Verschwenung elektrischer Energie verabschiedet.

Wer den Sweet-Spot treffen möchte, der liegt bei 3,8 GHz und weniger als 90 Watt Leistungsaufnahme für CPU und Spannungswandler goldrichtig. Wer mehr Takt möchte und eine wenigstens lindgrün gefärbte Seele besitzt, der hört bei spätestens 4,2 GHz besser auf.  Die Hartgesottenen können 4,5 GHz noch locker nutzen, auch wenn dann mit der Erderwärmung mit circa 116 Watt dann schon deutlicher Vorschub geleistet wird.  Dann begeht man auch nicht den Fehler, den AMD mit den aktuellen Spitzenmodellen begeht, indem man Rechenleistung mit Gewalt erzwingt und die Leistungsaufnahme dabei glatt vergisst.

 

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Der Tanz ums goldene Kalb: 4,2 GHz

Nachdem wir festgestellt haben, dass weniger die Kühlung, sondern schlicht die Effizienz das eigentlich limitierende Element des FX-8370E ist, specken wir den Kühler ordentlich ab und halbieren die Kühlleistung theoretisch fast. Zum Einsatz kommt nun ein be quiet! Shadow Rock Slim, dessen Lüfter wir zudem mit unter 600 U/min laufen lassen. Wir messen dafür eine Geräuschentwicklung von 31,4 dB(A) im Abstand von 50 cm (siehe Bild unten), nachdem wir die Kamera durch unser Studiomikrofon ersetzt haben.

1. Kernspannung (Vcore)

Im Schnitt 1,18 Volt messen wir für diesen Takt, was sich auch nicht ändert, wenn wir den im BIOS voreingestellten Wert von 1,215 Volt unterschreiten. Allerdings wird das System bei Voreinstellungen von 1,2 Volt und niedriger instabil. Ergo: Nicht zu stark undervolten!

2. Leistungsaufnahme

Wir messen 103 Watt Maximum, wobei auch hier die Spannungswandler einen nicht unerheblichen Anteil besitzen. In Wirklichkeit wird die CPU kaum mehr als 90 Watt aufnehmen, der Rest wird in der auf den Infrarot-Bildern ersichtlichen Spannungswandler-Lichterkette verbraten, die analog zur 4,5-GHz-Variante ausfallen und die wir uns wegen der Wiederholung schlicht sparen.

3. Temperaturen

Erneut 47 °C als Package-Temperatur und ganze 51 °C am selbst aufgebrachten Heatspreader-Sensor sind für AMD-gestresste Kühl-Paranoiker ein deutliches Zeichen in Richtung Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichts. Hier würde sogar noch der eine oder andere Budget-Kühler für 15 bis 20 Euro ausreichen, der für mindestens 90 Watt spezifiziert wurde.

Wer wirklich spielen will, ist mit 4,2 GHz wohl sicher am besten bedient, denn der kostenlose Performanceschub beträgt immerhin fast 30 Prozent! Der Gemischtnutzer und Öko bleibt besser bei den optimalen 3,8 GHz und die Hausfrau wird auch mit dem Werkstakt glücklich, falls sie denn wirklich acht Kerne braucht.  Und sonst? Warten wir die Benchmarks ab, inwieweit man mit dieser Konstellation überhaupt noch mit der Konkurrenz mithalten kann.

 

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CPU Performance-Tests

Für den direkten Vergleich der reinen CPU-Performance haben wir fünf weitere Kandidaten hinzugenommen, sowie den FX-8370E mit den bewussten drei Taktraten laufen lassen. Damit ergeben sich 8 verschiedene Konstellationen, auch wenn der Intel Cire i7 4790K natürlich preislich in einer andren Liga spielt. Aber wir wollten auch so fair sein und 8 Threads Intel mit 8 Threads AMD zu vergleichen. Beginnen wir nun mit dem, was AMD nicht wirklich schmeckt: der IPC. Was passiert, wenn man nur einen einzelnen Thread nutzen kann oder will? Cinebench gibt uns da eine recht gute Übersicht:


Wir sehen nämlich sehr deutlich, dass die CPU wirklich nur taktreduziert antritt und die Leistung ziemlich genau mit dem skaliert, was AMD auch bisher schon als FX verkaufte. Bei 4,2 GHz ist dann alles wieder so ziemlich gleich und der FX-8370 ohne E wird fast eingeholt. Der Unterschied zu Intels Haswell-CPUs ist allerdings schon erschreckend, so dass es ab jetzt eigentlich nur noch aufwärts gehen kann. Auch die APU zeigt dem FX-3870E nämlich die Rücklichter, wenn auch nur knapp.

Nehmen wir hingegen alle acht Threads zu Hilfe, sieht die Welt plötzlich schon viel rosiger aus. Beim direkten Vergleich zwischen Core i7-4790K und dem FX-3870E in allen drei Taktstufen ist zwar das Verhältnis nicht besser geworden, aber die Kandidaten mit nur vier Threads haben eindeutig das Nachsehen:


Natürlich laden solche sehr gut parallelisierbaren Aufgaben regelrecht zum Schaulaufen der CPUs mit mehr als vier Threads ein, so das wir als vorläufigen Höhepunkt auch dem FX als solchen mal ein Erfolgserlebnis als Number-Cruncher gönnen:


Allerdings fällt die Euphorie schnell wieder ein wenig, wenn es um echte Real-World-Aufgaben geht. Immerhin kann man dem FX-8370 und der auf 4,2 GHz übertakteten Variante bescheinigen, den Core i5-4690K nicht aus den Augen verloren zu haben. Für solche Zwecke eignet sich ein FX also noch vergleichsweise gut.


Natürlich könnten wir noch weitere synthetische und Anwendungsbenchmarks anfügen, aber auch diese werden an der Kernaussage nichts mehr ändern, zumal für uns zum FX seit Jahren die Finger wund geschrieben haben und die Architektur immer noch die gleiche ist. Der FX-8370E lohnt sich in CPU-intensiven Anwendungen nur dann, wenn viele gut parallelisierbare Aufgaben anliegen und die Software den Vorteil von möglichst vielen Threads auch sinnvoll nutzen kann.

Er ist aber im täglichen Anwendungsumfeld nie überfordert, solange es nicht auf rechenintensive Aufgaben ankommt, die sich auf einen Thread reduzieren. Dann kann es – zumindest im Vergleich zu den Mitbewerbern – schon mal eng werden.

 

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CPU vs. Grafikkarte

Kommen wir nun zum spielerischen Teil des Reviews und lassen den FX auf die Spielewelt los. Was uns dabei aber seit langem stört, ist der Umstand, dass solche Tests immer nur mit reinen High-End-Grafikkarten gemacht werden – egal aus welchem Segment eine CPU eigentlich stammt. Deshalb haben wir die ausgewählten Spiele zweimal gemessen, wenn große Leistungsunterschiede zwischen den CPUs auftraten: Einmal mit einer High-End-Karte (Radeon R9 295X) und einmal mit einer kleineren Karte (R9 270X bzw. R9 285), deren Leistungsfähigkeit so gewählt wurde, dass man mit allen CPUs irgendwie glücklich werden könnte.

Wir werden – auch weil es schon so oft getestet und beschrieben wurde – an dieser Stelle nicht weiter auf Punkte wie minimale Framerate und Frame-Time-Varianzen eingehen, da es den Rahmen dieses kleinen Tests sprengen würde. Wir haben jedoch bei unserer Auswahl der Benchmarks darauf geachtet, dass das Spielgefühl in jeder Situation befriedigend blieb.

Ab wann limitiert eine Grafikkarte?

DiRT 3 ist ein gutes Beispiel dafür, dass man die Hälfte an Performance hinzugewinnen kann, wenn man eine schnellere CPU mit einer High-End-Karte koppelt, oder dass man ein Drittel einbüßt, wenn man es andersherum betrachtet:

Greifen wir nun in das Grafikkarten-Archiv und suchen uns eine Karte, die in der Endkonsequenz im Idealfall auch nur so schnell ist, wie das Ergebnis des FX 8370E mit dem VGA-Boliden – und schon sieht die Sache etwas erträglicher aus. Hier limitiert die Karte eineindeutig:

Das gleiche Spielchen veranstalten wir nun mit Battlefield 4, auch wenn hier im Single-Player nur ca. 30 Prozent Rückstand gemessen wurden, wenn man die schnellste Karte einsetzt. Zunächst die Situation, wie wir sie bereits kennen:

Allerdings reicht beim Single-Player bereits eine R9 285 aus, um wieder einigermaßen Gleichstand zu erzielen! Wer mit einem FX-8370E offline spielt, kann also durchaus mithalten. Im Multi-Player, der sich schwer benchmarken lässt, würden wir allerdings die Untergrenze, ab der die Grafikkarte eher zum limitierenden Faktor wird, auf eine R9 270 ohne X herabsetzen.

Bioshock Infinite hat nun wirklich nicht im Ruf, ein Hardware-Killer zusein, aber auch hier ergibt die Kombination aus High-End-Grafikkarte und einem FX-8370E eher wenig Sinn.

Das Prinzip „Gleich und gleich gesellt sich gern“, kann man aber bereits ab einer R9 285 als bestätigt betrachten, denn die Unterschiede verwischen sich bis auf wenige FPS Unterschied im einstelligen Bereich:

Spielen bei 3840 x 2160 Pixeln

Wir wissen ja, dass bei derartigen Auflösungen die Grafikkarte fast immer der limitierende Faktor ist. Deshalb lassen wir Tomb Raider laufen, denn trotz maximalen Einstellungen rennt dieser Konsolenport eigentlich auf jedem besseren Toaster recht ruckelfrei. Trotz der doch recht hohen Frameraten sehen wir am Ende zwischen den CPUs kaum einen Unterschied. Hier wäre es eigentlich fast schon egal, wer die Basisarbeit erledigt – die Grafikkarte macht wie zu erwarten dicht.

Der FX-8370E ist – mit maximalem Entgegenkommen und gutem Willen – eine reine Mittelklasse-CPU. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein Einsatz nur dann einen Sinn ergibt, wenn die Relation zwischen CPU-und Grafikkarten-Performance erhalten und sinnvoll bleibt. Bis zu Grafikkarten wie einer Radeon R9 270X oder R9 285 bzw. einer GeForce GTX 760 oder GTX 660 Ti könnte man – abhängig vom Spiel – mit dem neuen FX-Prozessor also durchaus glücklich werden. In der Grafikkarten-Oberklasse (geschweige denn dem High-End-Segment) wäre eine solche CPU-Lösung jedoch nur ein Klotz am Bein, da stimmt die Balance einfach nicht.

 

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Viel Lärm um nichts? Fakt ist, dass das Test-Sample des FX-8370E im Vergleich zu einer älteren FX-CPU bei gleichem Takt in Bezug auf die tatsächliche Leistungsaufnahme eine deutlich bessere Figur abgibt, obwohl die Performance sehr ähnlich ausfällt. Relativierend müssen wir aber anfügen, dass wir nicht wissen, ob wir von AMD ein speziell ausgewähltes Sample bekommen haben, der FX-8370E wirklich deutlich besser ist, oder ob die Serienstreuung einfach so groß ist, dass solche Unterschiede entstehen.

Wir können lediglich der explizit bei uns getesteten CPU eine deutliche Verbesserung attestieren, setzen am Ende aber trotzdem ein Fragezeichen.

Was hingegen den direkten Vergleich zwischen den FX-Prozessoren im Allgemeinen und dem FX-8370E im Speziellen mit den jeweils ähnlich positionierten Intel-Äquivalenten betrifft, so hat sich nichts verbessert. Man merkt erneut, dass AMD bei diesem Modell nicht in echte Neuerungen investiert hat, sondern lediglich die alten Zutaten etwas ansehnlicher und appetitlicher serviert.

Fazit

Der FX-8370E ist an sich keine schlechte oder unbenutzbare CPU, denn man erhält in einigen Bereichen durchaus annehmbare und brauchbare Ergebnisse. Der direkte Vergleich zum Mitbewerber offenbart die Schwächen der mittlerweile arg ergrauten Architektur allerdings sehr deutlich, so dass man sie eigentlich nur noch über den Preis schmackhaft vertreiben könnte.  Genau hier kommen wir zum eigentlichen Problem, denn im Vergleich zur tatsächlich abrufbaren Performance liegt der avisierte UVP-Listenpreis von wohl 199 US-Dollar eigentlich viel zu hoch, wenn sich das so bewahrheiten sollte. In den ersten, wenigen Einträgen in Preisvergleichsdiensten wird er jedenfalls mit Preisen von knapp 190 Euro gelistet – und das wäre viel zu viel für die gebotene Leistung.

Erinnern wir uns an unsere einführenden Worte? Lassen wir also besser die Straße über den Preis und damit den Sinn oder Unsinn dieser Offerte entscheiden. Wir können es aktuell nämlich nicht.

 

Kommentar

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DrDre

Veteran

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Die liefen gar nicht schlecht. Ich hatte den 8320E, oc auf 4,2GHz noch bis vor ca 3 Jahren. Lief schön kühl und hat alles mitgemacht.

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Derfnam

Urgestein

7,517 Kommentare 2,029 Likes

Sag mal: haste da über mir jetzt mehr abgesetzt als AMD damals von dem Prozessor?

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C
ChaosKopp

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559 Kommentare 569 Likes

Der Rückblick ist fast interessanter, als der zu erwartende Test.

Ein weiter Weg, den AMD überlebt hat seit Bulldozer.

Die neue CPU ist zwar für Spieler die interessanteste, aber man kann ja grob erahnen, wo diese performancetechnisch landet.

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Casi030

Urgestein

11,923 Kommentare 2,339 Likes

Ich würde sagen bei gleicher Leistung 10Watt.:ROFLMAO:

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big-maec

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863 Kommentare 508 Likes

Rückblicke finde ich gut, hat mich daran erinnert, dass ich auch noch ein altes AMD AM3+ System habe.

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Gamer_One

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16 Kommentare 3 Likes

Hi,
Auf Seite 6. sind 2 Zahlendreher 3870E
- Auch die APU zeigt dem FX-3870E nämlich die Rücklichter
- dem FX-3870E in allen drei Taktstufen

Ich selbst hab nicht viel von den FX-CPUs gehalten, war da nur mit Intel zufrieden in der Zeit.
Habe aber als HTPC einen A10-7800 gehabt und immer noch im Schrank. Wobei das System nur mit dem entsprechenden Speicher auch schnell war (2R/DualRank/2133)

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LurkingInShadows

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220W, hat da ein Designer von AMD zu Intel gewechselt?

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e
eastcoast_pete

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Aus meiner Sicht eher ein leichter Gasfuß als eine angezogene Handbremse 😁. Die (Handbremse, wenn sie nicht ganz löst) kostet nämlich deutlich Sprit; eine Uralt Karre die ich als Student hatte war ein Beispiel dafür (Bowdenzug nachgeölt, dann war's wieder gut).
Aber - zurück zu CPUs- , gerade bei denen skaliert die Rechenleistung eben nicht linear mit dem Takt und Stromverbrauch. Sieht man ja wieder mit den Alder und Rocket Lake CPUs von Intel. Die letzten ~100 W die man da durchprügeln kann bringen nur wenige Prozent mehr Leistung.

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LurkingInShadows

Urgestein

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Festgerostete Trommelbremsen haben auch was nettes (nicht).

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M
Mr.Danger

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Zufälligerweise habe ich in der letzten Woche den original Artikel gelesen.
Ich habe hier auch noch ein 8370E in einem 2. System bei 4.45 GHz und 1.35V laufen. Der läuft mit einer meiner auf 170W gedrosselten RTX 3080TI bei B2042 bei ca. 400W und 35 FPS😜 Lastverhältnis CPU/GPU 100/40% 🦧

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e
eastcoast_pete

Urgestein

1,532 Kommentare 864 Likes

Hatte ich glücklicherweise nie. Wenn die richtig festgerostet sind, hilft wohl nur noch: heiß machen - brachiale Gewalt (Hammer) - Kriechöl - mehr brachiale Gewalt usw.
Dafür war bei meinen Billig Kisten aber vieles andere ver- und durchgerostet. Aber, was soll man machen, wenn das Geld knapp ist; das vermisse ich auch nicht.

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i
iljalein

Neuling

1 Kommentare 1 Likes

Da kommt mit das alte Boockheizkraftwerk FX 8350 in den Sinn. Er lief bei mir mit 5,2 GHz und 1,55 V unter Wasser zu ca. 450 Watt an seiner Grenze. Schöne Zeiten.

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P
Pu244

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30 Kommentare 11 Likes

Naja, ich würde da viele Worte benutzen, aber "Effizienz" käme nicht vor. Zum Vergleich: der i7 3770K hatte eine TDP von 77W und hat damit alle FX 8000er vernichtend geschlagen.

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Aleister

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@Igor Wallossek
Na da hast Du für Deinen damaligen Test aber ein blödes Mainboard bekommen!!!
Der 8370E war eine hervorragende CPU, wenn man denn etwas über das Übertakten lernen wollte. Habe den mit einem guten Mittelklasse Mainboard unter einem sehr aufgeräumten Windows 10 System im Cinebench R15 einen Wert von 113, bzw. 110(denn wegen Spectre und Meltdown) im Single-Threaded Test entlocken können!!!
Und wir reden hier noch nicht über absurde Verbrauchswerte! Man musste nur beim HT bzw. Speichertakt ein wenig rechnen können, denn einen hatte er bei mir im Bios nicht umgerechnet, wenn man denn den BLCK angehoben hatte. Der eigentliche Trick bei der CPU war, mit dem BLCK, dem Multiplikator und dem HT Takt rumzuspielen ;-)
(Der HT Takt[+?da gabs glaub ich auch noch einen 2. Systemtakt?!] musste hoch bei dem Ding....das brachte Vorschub)
Dazu einen DDR3 Takt von ca. 2050-2200MHz und schon lief die Kiste ;-) die CPU lag dann so bei knapp unter 4450MHz. Auch konnte man unter Windows 10 schön die Abschaltung der Kerne und ein Runtertakten der CPU auf weit unter Basistakt hinbekommen. Das hat dem Cinebench R15 Test, wenn man denn alle Kerne getestet hat, auch keinen Abbruch getan. Klar haben Intel Cpu´s, zu ihrer Zeit, den armen kleinen Kerl in einiger Hinsicht geschreddert - doch war dieses Teil bis heute meine heimliche lieblings CPU.
Aber um fair zu bleiben muss ich zugeben, dass ich meinen 8370E erst kurz vor Erscheinen von Ryzen1 gekauft hatte.
Trotzdem cooler Artikel, der einige Erinnerungen daran weckte wie man aus einer CPU die annähernd beste Leistung rauskitzelt, ohne zum nächsten Fernwärmeerzeuger in der hiesigen Nachbarschaft zu werden ;-)
---Grüße---

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Igor Wallossek

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Ein Kollege einer heute noch existierenden großen deutschen Webseite hatte sogar Brandblasen von Chipsetkühler dieses Drecksboards :D
Meine Haut war auch ab, als ich die Grafkkarte gewechselt habe und mit den Fingern auf genau diesen "Kühler" gekommen bin. 105 °C waren schon pervers...

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Aleister

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Aleister

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Naja, das erklärt auch recht gut, warum ihr damals nicht die internen Systemtakte in die Höhe katapultieren konntet. Wie warm soll so ein Chip noch werden?!!
Mit einem Mainboard wie dem ASUS M5A97 R2.0 gab es solche Probleme absolut nicht ¯_(ツ)_/¯

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T
Thomas2605

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Interessant wäre wie sich so ein "quasi" 8-Kerner in heutigen Spielen und Anwendungen gegen seine damaligen P/L Konkurenten i5-4570 schlagen würde...
damals waren ja sogar die i5 durch die noch nicht so verbreitete Mehrkernunterstützung schneller...
Wenn ich Zeit finde versuche ich mal paar Benchmarks zu machen... Habe noch einen [email protected] mit einer GTX1060 laufen und auch noch einen i5-4570 und einen i7-6700 mit Boards im Schrank liegen...

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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