Prozessor Testberichte

Sparsamkeit gabs schon einmal: AMD FX-8370E im Test und mehr Effizienz dank angezogener Handbremse | Rückblick

AMD FX-8370E bei 3,5 GHz

Wir heben den Takt nur leicht um 200 MHz an und verzichten auf den Turbo, der unter Last eh einbricht. Dafür belassen wir alle Grundeinstellungen auf exakt den gleichen Einstellungen, wie sie auch für die 3,3-GHz-Variante im BIOS angezeigt wurden.

1. Kernspannung (Vcore)

Zunächst betrachten wir die Werte für die anliegende Kernspannung und stellen fest, dass die Kurve nun ohne Turbo gleichmäßiger verläuft. Außerdem sinkt bei der manuellen Voreinstellung der Vcore im BIOS die tatsächlich an der CPU anliegende Spannung auf durchschnittlich 1,14 Volt (BIOS-Voreinstellung für Vcore 1,1850 Volt)

 

2. Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme an der Einspeisung vom Netzteil liegt bei 78 Watt, also nur drei Watt mehr als bei der Ausgangsstellung von 3,3 GHz. Dies beweist uns nun zwei Dinge: Erstens ist die Automatik des Mainboards nichts wert, denn wir nutzen ja die Voreinstellungen des Herstellers und ansonsten auch die gleichen BIOS-Einstellungen wie beim automatischen Betrieb bei 3,3 GHz, und zweitens bestätigt sich die deutlich gesteigerte Effizienz der CPU:

 

3. Temperaturen

Trotz leicht angehobenem Takt steigen die Temperaturen nicht, was wir vor allem an der niedrigeren Kernspannung festmachen würden.

Diese CPU ist auch bei 3,5 GHz noch recht einfach zu kühlen; hier würde wohl auch ein Produkt der Unter-20-Euro-Klasse locker ausreichen.

AMD FX-8370E bei 4,0 GHz

Legen wir nun ein etwas größeres Schippchen drauf und lassen die CPU bei glatten vier Gigahertz laufen.

1. Kernspannung (Vcore)

Durchschnittlich 1,17 Volt reichen immer noch für den stabilen Betrieb (wir mussten dafür im BIOS 1,2125 Volt einstellen). Auch jetzt sieht die Kurve noch sehr ausgeglichen aus.

2. Leistungsaufnahme

Betrachten wir jetzt, was wir insgesamt für CPU und Wandler zuführen müssen. Wir messen nun an der Versorgungsschiene für die CPU nur 90 Watt, was nach Abzug der Spannungswandlerverluste netto auf etwa 80 bis 82 Watt für die CPU selbst hinauslaufen dürfte. Es geht also doch, auch wenn es nach heutigen Maßstäben nicht mehr spektakulär ist.

3. Temperaturen

Die Temperaturen sind im Idle-Betrieb und unter Last ebenfalls erfreulich niedrig, so dass hier noch niemand nach Wasser schreien muss.

Die Heatpipe des Tower-Kühlers ist immer noch nur bescheidene 35°C warm, was einerseits für die CPU und andererseits für den Kühler spricht. Diese CPU lässt sich mit nur sehr geringer Spannungsanhebung stabil und einfach übertakten, wobei sogar bei 4,0 GHz noch die selbst auferlegte TDP von 95 Watt noch deutlich unterschritten wird. Wer mit der Rechenleistung zufrieden ist, bekommt mit dem FX-8370E eine leicht zu kühlende und noch recht sparsame CPU in die Hand. Aber auch hier gilt: Weniger Leistungsaufnahme wird primär durch geringeren Takt gegenüber den Spitzenmodellen erreicht.

 

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DrDre

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239 Kommentare 93 Likes

Die liefen gar nicht schlecht. Ich hatte den 8320E, oc auf 4,2GHz noch bis vor ca 3 Jahren. Lief schön kühl und hat alles mitgemacht.

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Derfnam

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Sag mal: haste da über mir jetzt mehr abgesetzt als AMD damals von dem Prozessor?

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ChaosKopp

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Der Rückblick ist fast interessanter, als der zu erwartende Test.

Ein weiter Weg, den AMD überlebt hat seit Bulldozer.

Die neue CPU ist zwar für Spieler die interessanteste, aber man kann ja grob erahnen, wo diese performancetechnisch landet.

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Casi030

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Ich würde sagen bei gleicher Leistung 10Watt.:ROFLMAO:

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big-maec

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Rückblicke finde ich gut, hat mich daran erinnert, dass ich auch noch ein altes AMD AM3+ System habe.

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Gamer_One

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16 Kommentare 3 Likes

Hi,
Auf Seite 6. sind 2 Zahlendreher 3870E
- Auch die APU zeigt dem FX-3870E nämlich die Rücklichter
- dem FX-3870E in allen drei Taktstufen

Ich selbst hab nicht viel von den FX-CPUs gehalten, war da nur mit Intel zufrieden in der Zeit.
Habe aber als HTPC einen A10-7800 gehabt und immer noch im Schrank. Wobei das System nur mit dem entsprechenden Speicher auch schnell war (2R/DualRank/2133)

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LurkingInShadows

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220W, hat da ein Designer von AMD zu Intel gewechselt?

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e
eastcoast_pete

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1,460 Kommentare 818 Likes

Aus meiner Sicht eher ein leichter Gasfuß als eine angezogene Handbremse 😁. Die (Handbremse, wenn sie nicht ganz löst) kostet nämlich deutlich Sprit; eine Uralt Karre die ich als Student hatte war ein Beispiel dafür (Bowdenzug nachgeölt, dann war's wieder gut).
Aber - zurück zu CPUs- , gerade bei denen skaliert die Rechenleistung eben nicht linear mit dem Takt und Stromverbrauch. Sieht man ja wieder mit den Alder und Rocket Lake CPUs von Intel. Die letzten ~100 W die man da durchprügeln kann bringen nur wenige Prozent mehr Leistung.

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LurkingInShadows

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Festgerostete Trommelbremsen haben auch was nettes (nicht).

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M
Mr.Danger

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77 Kommentare 43 Likes

Zufälligerweise habe ich in der letzten Woche den original Artikel gelesen.
Ich habe hier auch noch ein 8370E in einem 2. System bei 4.45 GHz und 1.35V laufen. Der läuft mit einer meiner auf 170W gedrosselten RTX 3080TI bei B2042 bei ca. 400W und 35 FPS😜 Lastverhältnis CPU/GPU 100/40% 🦧

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eastcoast_pete

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1,460 Kommentare 818 Likes

Hatte ich glücklicherweise nie. Wenn die richtig festgerostet sind, hilft wohl nur noch: heiß machen - brachiale Gewalt (Hammer) - Kriechöl - mehr brachiale Gewalt usw.
Dafür war bei meinen Billig Kisten aber vieles andere ver- und durchgerostet. Aber, was soll man machen, wenn das Geld knapp ist; das vermisse ich auch nicht.

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iljalein

Neuling

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Da kommt mit das alte Boockheizkraftwerk FX 8350 in den Sinn. Er lief bei mir mit 5,2 GHz und 1,55 V unter Wasser zu ca. 450 Watt an seiner Grenze. Schöne Zeiten.

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P
Pu244

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30 Kommentare 11 Likes

Naja, ich würde da viele Worte benutzen, aber "Effizienz" käme nicht vor. Zum Vergleich: der i7 3770K hatte eine TDP von 77W und hat damit alle FX 8000er vernichtend geschlagen.

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Aleister

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@Igor Wallossek
Na da hast Du für Deinen damaligen Test aber ein blödes Mainboard bekommen!!!
Der 8370E war eine hervorragende CPU, wenn man denn etwas über das Übertakten lernen wollte. Habe den mit einem guten Mittelklasse Mainboard unter einem sehr aufgeräumten Windows 10 System im Cinebench R15 einen Wert von 113, bzw. 110(denn wegen Spectre und Meltdown) im Single-Threaded Test entlocken können!!!
Und wir reden hier noch nicht über absurde Verbrauchswerte! Man musste nur beim HT bzw. Speichertakt ein wenig rechnen können, denn einen hatte er bei mir im Bios nicht umgerechnet, wenn man denn den BLCK angehoben hatte. Der eigentliche Trick bei der CPU war, mit dem BLCK, dem Multiplikator und dem HT Takt rumzuspielen ;-)
(Der HT Takt[+?da gabs glaub ich auch noch einen 2. Systemtakt?!] musste hoch bei dem Ding....das brachte Vorschub)
Dazu einen DDR3 Takt von ca. 2050-2200MHz und schon lief die Kiste ;-) die CPU lag dann so bei knapp unter 4450MHz. Auch konnte man unter Windows 10 schön die Abschaltung der Kerne und ein Runtertakten der CPU auf weit unter Basistakt hinbekommen. Das hat dem Cinebench R15 Test, wenn man denn alle Kerne getestet hat, auch keinen Abbruch getan. Klar haben Intel Cpu´s, zu ihrer Zeit, den armen kleinen Kerl in einiger Hinsicht geschreddert - doch war dieses Teil bis heute meine heimliche lieblings CPU.
Aber um fair zu bleiben muss ich zugeben, dass ich meinen 8370E erst kurz vor Erscheinen von Ryzen1 gekauft hatte.
Trotzdem cooler Artikel, der einige Erinnerungen daran weckte wie man aus einer CPU die annähernd beste Leistung rauskitzelt, ohne zum nächsten Fernwärmeerzeuger in der hiesigen Nachbarschaft zu werden ;-)
---Grüße---

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Klicke zum Ausklappem
Igor Wallossek

1

10,173 Kommentare 18,757 Likes

Ein Kollege einer heute noch existierenden großen deutschen Webseite hatte sogar Brandblasen von Chipsetkühler dieses Drecksboards :D
Meine Haut war auch ab, als ich die Grafkkarte gewechselt habe und mit den Fingern auf genau diesen "Kühler" gekommen bin. 105 °C waren schon pervers...

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Aleister

Mitglied

18 Kommentare 3 Likes
Aleister

Mitglied

18 Kommentare 3 Likes

Naja, das erklärt auch recht gut, warum ihr damals nicht die internen Systemtakte in die Höhe katapultieren konntet. Wie warm soll so ein Chip noch werden?!!
Mit einem Mainboard wie dem ASUS M5A97 R2.0 gab es solche Probleme absolut nicht ¯_(ツ)_/¯

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T
Thomas2605

Mitglied

24 Kommentare 11 Likes

Interessant wäre wie sich so ein "quasi" 8-Kerner in heutigen Spielen und Anwendungen gegen seine damaligen P/L Konkurenten i5-4570 schlagen würde...
damals waren ja sogar die i5 durch die noch nicht so verbreitete Mehrkernunterstützung schneller...
Wenn ich Zeit finde versuche ich mal paar Benchmarks zu machen... Habe noch einen [email protected] mit einer GTX1060 laufen und auch noch einen i5-4570 und einen i7-6700 mit Boards im Schrank liegen...

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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