Prozessor Testberichte

Sparsamkeit gabs schon einmal: AMD FX-8370E im Test und mehr Effizienz dank angezogener Handbremse | Rückblick

Der Tanz ums goldene Kalb: 4,2 GHz

Nachdem wir festgestellt haben, dass weniger die Kühlung, sondern schlicht die Effizienz das eigentlich limitierende Element des FX-8370E ist, specken wir den Kühler ordentlich ab und halbieren die Kühlleistung theoretisch fast. Zum Einsatz kommt nun ein be quiet! Shadow Rock Slim, dessen Lüfter wir zudem mit unter 600 U/min laufen lassen. Wir messen dafür eine Geräuschentwicklung von 31,4 dB(A) im Abstand von 50 cm (siehe Bild unten), nachdem wir die Kamera durch unser Studiomikrofon ersetzt haben.

1. Kernspannung (Vcore)

Im Schnitt 1,18 Volt messen wir für diesen Takt, was sich auch nicht ändert, wenn wir den im BIOS voreingestellten Wert von 1,215 Volt unterschreiten. Allerdings wird das System bei Voreinstellungen von 1,2 Volt und niedriger instabil. Ergo: Nicht zu stark undervolten!

2. Leistungsaufnahme

Wir messen 103 Watt Maximum, wobei auch hier die Spannungswandler einen nicht unerheblichen Anteil besitzen. In Wirklichkeit wird die CPU kaum mehr als 90 Watt aufnehmen, der Rest wird in der auf den Infrarot-Bildern ersichtlichen Spannungswandler-Lichterkette verbraten, die analog zur 4,5-GHz-Variante ausfallen und die wir uns wegen der Wiederholung schlicht sparen.

3. Temperaturen

Erneut 47 °C als Package-Temperatur und ganze 51 °C am selbst aufgebrachten Heatspreader-Sensor sind für AMD-gestresste Kühl-Paranoiker ein deutliches Zeichen in Richtung Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichts. Hier würde sogar noch der eine oder andere Budget-Kühler für 15 bis 20 Euro ausreichen, der für mindestens 90 Watt spezifiziert wurde.

Wer wirklich spielen will, ist mit 4,2 GHz wohl sicher am besten bedient, denn der kostenlose Performanceschub beträgt immerhin fast 30 Prozent! Der Gemischtnutzer und Öko bleibt besser bei den optimalen 3,8 GHz und die Hausfrau wird auch mit dem Werkstakt glücklich, falls sie denn wirklich acht Kerne braucht.  Und sonst? Warten wir die Benchmarks ab, inwieweit man mit dieser Konstellation überhaupt noch mit der Konkurrenz mithalten kann.

 

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DrDre

Veteran

237 Kommentare 92 Likes

Die liefen gar nicht schlecht. Ich hatte den 8320E, oc auf 4,2GHz noch bis vor ca 3 Jahren. Lief schön kühl und hat alles mitgemacht.

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Derfnam

Urgestein

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Sag mal: haste da über mir jetzt mehr abgesetzt als AMD damals von dem Prozessor?

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ChaosKopp

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Der Rückblick ist fast interessanter, als der zu erwartende Test.

Ein weiter Weg, den AMD überlebt hat seit Bulldozer.

Die neue CPU ist zwar für Spieler die interessanteste, aber man kann ja grob erahnen, wo diese performancetechnisch landet.

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Casi030

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Ich würde sagen bei gleicher Leistung 10Watt.:ROFLMAO:

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big-maec

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Rückblicke finde ich gut, hat mich daran erinnert, dass ich auch noch ein altes AMD AM3+ System habe.

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Gamer_One

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15 Kommentare 1 Likes

Hi,
Auf Seite 6. sind 2 Zahlendreher 3870E
- Auch die APU zeigt dem FX-3870E nämlich die Rücklichter
- dem FX-3870E in allen drei Taktstufen

Ich selbst hab nicht viel von den FX-CPUs gehalten, war da nur mit Intel zufrieden in der Zeit.
Habe aber als HTPC einen A10-7800 gehabt und immer noch im Schrank. Wobei das System nur mit dem entsprechenden Speicher auch schnell war (2R/DualRank/2133)

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LurkingInShadows

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220W, hat da ein Designer von AMD zu Intel gewechselt?

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e
eastcoast_pete

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1,405 Kommentare 769 Likes

Aus meiner Sicht eher ein leichter Gasfuß als eine angezogene Handbremse 😁. Die (Handbremse, wenn sie nicht ganz löst) kostet nämlich deutlich Sprit; eine Uralt Karre die ich als Student hatte war ein Beispiel dafür (Bowdenzug nachgeölt, dann war's wieder gut).
Aber - zurück zu CPUs- , gerade bei denen skaliert die Rechenleistung eben nicht linear mit dem Takt und Stromverbrauch. Sieht man ja wieder mit den Alder und Rocket Lake CPUs von Intel. Die letzten ~100 W die man da durchprügeln kann bringen nur wenige Prozent mehr Leistung.

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LurkingInShadows

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Festgerostete Trommelbremsen haben auch was nettes (nicht).

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M
Mr.Danger

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77 Kommentare 43 Likes

Zufälligerweise habe ich in der letzten Woche den original Artikel gelesen.
Ich habe hier auch noch ein 8370E in einem 2. System bei 4.45 GHz und 1.35V laufen. Der läuft mit einer meiner auf 170W gedrosselten RTX 3080TI bei B2042 bei ca. 400W und 35 FPS😜 Lastverhältnis CPU/GPU 100/40% 🦧

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eastcoast_pete

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1,405 Kommentare 769 Likes

Hatte ich glücklicherweise nie. Wenn die richtig festgerostet sind, hilft wohl nur noch: heiß machen - brachiale Gewalt (Hammer) - Kriechöl - mehr brachiale Gewalt usw.
Dafür war bei meinen Billig Kisten aber vieles andere ver- und durchgerostet. Aber, was soll man machen, wenn das Geld knapp ist; das vermisse ich auch nicht.

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iljalein

Neuling

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Da kommt mit das alte Boockheizkraftwerk FX 8350 in den Sinn. Er lief bei mir mit 5,2 GHz und 1,55 V unter Wasser zu ca. 450 Watt an seiner Grenze. Schöne Zeiten.

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P
Pu244

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30 Kommentare 11 Likes

Naja, ich würde da viele Worte benutzen, aber "Effizienz" käme nicht vor. Zum Vergleich: der i7 3770K hatte eine TDP von 77W und hat damit alle FX 8000er vernichtend geschlagen.

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Aleister

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18 Kommentare 3 Likes

@Igor Wallossek
Na da hast Du für Deinen damaligen Test aber ein blödes Mainboard bekommen!!!
Der 8370E war eine hervorragende CPU, wenn man denn etwas über das Übertakten lernen wollte. Habe den mit einem guten Mittelklasse Mainboard unter einem sehr aufgeräumten Windows 10 System im Cinebench R15 einen Wert von 113, bzw. 110(denn wegen Spectre und Meltdown) im Single-Threaded Test entlocken können!!!
Und wir reden hier noch nicht über absurde Verbrauchswerte! Man musste nur beim HT bzw. Speichertakt ein wenig rechnen können, denn einen hatte er bei mir im Bios nicht umgerechnet, wenn man denn den BLCK angehoben hatte. Der eigentliche Trick bei der CPU war, mit dem BLCK, dem Multiplikator und dem HT Takt rumzuspielen ;-)
(Der HT Takt[+?da gabs glaub ich auch noch einen 2. Systemtakt?!] musste hoch bei dem Ding....das brachte Vorschub)
Dazu einen DDR3 Takt von ca. 2050-2200MHz und schon lief die Kiste ;-) die CPU lag dann so bei knapp unter 4450MHz. Auch konnte man unter Windows 10 schön die Abschaltung der Kerne und ein Runtertakten der CPU auf weit unter Basistakt hinbekommen. Das hat dem Cinebench R15 Test, wenn man denn alle Kerne getestet hat, auch keinen Abbruch getan. Klar haben Intel Cpu´s, zu ihrer Zeit, den armen kleinen Kerl in einiger Hinsicht geschreddert - doch war dieses Teil bis heute meine heimliche lieblings CPU.
Aber um fair zu bleiben muss ich zugeben, dass ich meinen 8370E erst kurz vor Erscheinen von Ryzen1 gekauft hatte.
Trotzdem cooler Artikel, der einige Erinnerungen daran weckte wie man aus einer CPU die annähernd beste Leistung rauskitzelt, ohne zum nächsten Fernwärmeerzeuger in der hiesigen Nachbarschaft zu werden ;-)
---Grüße---

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Klicke zum Ausklappem
Igor Wallossek

1

10,107 Kommentare 18,596 Likes

Ein Kollege einer heute noch existierenden großen deutschen Webseite hatte sogar Brandblasen von Chipsetkühler dieses Drecksboards :D
Meine Haut war auch ab, als ich die Grafkkarte gewechselt habe und mit den Fingern auf genau diesen "Kühler" gekommen bin. 105 °C waren schon pervers...

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Aleister

Mitglied

18 Kommentare 3 Likes
Aleister

Mitglied

18 Kommentare 3 Likes

Naja, das erklärt auch recht gut, warum ihr damals nicht die internen Systemtakte in die Höhe katapultieren konntet. Wie warm soll so ein Chip noch werden?!!
Mit einem Mainboard wie dem ASUS M5A97 R2.0 gab es solche Probleme absolut nicht ¯_(ツ)_/¯

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T
Thomas2605

Mitglied

21 Kommentare 6 Likes

Interessant wäre wie sich so ein "quasi" 8-Kerner in heutigen Spielen und Anwendungen gegen seine damaligen P/L Konkurenten i5-4570 schlagen würde...
damals waren ja sogar die i5 durch die noch nicht so verbreitete Mehrkernunterstützung schneller...
Wenn ich Zeit finde versuche ich mal paar Benchmarks zu machen... Habe noch einen [email protected] mit einer GTX1060 laufen und auch noch einen i5-4570 und einen i7-6700 mit Boards im Schrank liegen...

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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