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Wird Ada massentauglich? GeForce RTX 4070 Founders Edition 12 GB Test mit 200 und 220 Watt Leistungsgrenze plus OC

Zerlegen: PCB-Layout und Komponenten

Beginnen wir zunächst mit der Platine. NVVDD ist immer noch die wichtigste Spannung, was zu einem Spannungswandlerdesign mit insgesamt 6 echten Phasen und den daraus resultierenden 6 Regelkreisen allein für NVVDD führt. Im Vergleich zur RTX 4070 Ti spart man also eine Menge, was angesichts der deutlich geringeren TDP gerade noch akzeptabel ist. Acht Phasen wären mir lieber und im Hinblick auf mögliche Hotspots und eine höhere Effizienz sicherlich sinnvoller gewesen. Aber es soll ja auch um den Preis gehen und so muss es einen Kompromiss geben.

Das sieht alles ein bisschen mager aus, aber da müssen wir jetzt durch. Man verwendet auch wieder getrennte PWM-Controller für NVVDD (GPU-Kern) und FBVDDQ (Speicher), denn die Topmodelle unter den PWM-Controllern sind leider viel zu teuer. Und so muss es wieder der gute und bekannte uP9512R von UPI Semi richten, der zwar nur 8 Phasen generieren kann und deutlich billiger ist, der aber völlig ausreicht. Ein zweiter PWM-Controller in Form des kleinen uP9529 steuert dann die beiden Phasen für den Speicher. Beide Controller befinden sich übrigens auf der Rückseite des Boards. Direkt dazwischen befindet sich ein uPI uS5650Q zur Überwachung der vier 12V-Schienen (3x Aux und 1x PEG).

Alle verwendeten DrMOS, auch die für den Speicher, sind recht preiswerte Produkte von OnSemi. Der NPC302150 mit 50 A Spitzenstrom, der in allen Regelkreisen für NVVDD und FBVDDQ (Speicher) verwendet wird, integriert einen MOSFET-Treiber, einen High-Side-MOSFET und einen Low-Side-MOSFET in einem einzigen Gehäuse. Dieser Chip wurde speziell für Hochstromanwendungen wie DC-DC-Buck-Power-Conversion-Anwendungen entwickelt. Diese integrierte Lösung reduziert den Platzbedarf auf der Leiterplatte im Vergleich zu einer Lösung mit diskreten Komponenten. Die für NVVDD und den Speicher verwendeten Spulen haben eine Induktivität von 220 nH, und die Kondensatoren sind in Becherform ausgeführt, was kostengünstiger ist.

Die 12V-Schienen des 12 4 12VHPWR-Anschlusses sind direkt nach der Buchse zu einer einzigen Schiene zusammengefasst, eine weitere ist mit dem PEG verbunden und wird nur geringfügig für NVVDD verwendet. Das BIOS befindet sich an gewohnter Stelle und auch die Erzeugung der restlichen Kleinspannungen ist wie gewohnt. Es gibt also keine weiteren Besonderheiten.

 

 

Teardown: Die Kühlbox

Die magnetische Rückabdeckung ist von Natur aus fest und die Demontage war selten einfacher. Zwei Laschen zum Einhaken am Ende der Karte und ein kleiner Schnappmechanismus an der Slotblende sind alles, was Sie brauchen. Der Rest klickt einfach.

Direkt darunter befindet sich dann die eigentliche, fest verschraubte Rückwand, die auch der Kühlung dient. Entfernt man die Schrauben, kommt die Platine zum Vorschein. Und wenn Sie meine Artikel aufmerksam lesen, werden Sie sich über die Positionierung des Pads unten links an der Rundung nicht wundern, denn…

…es ist mein Pad-Mod für den 12VHPWR-Anschluss, den ich bereits thematisiert und auch bei der RTX 4090 umgesetzt hatte! Und NVIDIA ist sogar noch weiter gegangen und hat den Shunt (wie empfohlen) auf der Rückseite platziert (siehe PCB Teardown) und kühlt ihn gleichzeitig (unter dem Pad). Lobenswert, aber bei diesen niedrigen Strömen ist das völlig unnötig, wie wir sehen werden. Bei der RTX 4090 oder RTX 4080 wäre so etwas viel sinnvoller und passender gewesen. Aber vielleicht kann ja jemand seine neue RTX 4090 FE öffnen und sich das mal ansehen. Im Falle der GeForce RTX 3080 FE war sie auch in der aktuellen Produktion enthalten… 🙂

Der Rest ist jedoch schnell erzählt. Statt der üblichen Dampfkammer und insgesamt vier Heatpipes kommt ein massiver Kupferkühlkörper zum Einsatz.

 

Die verwendeten Pads sind im Stil des RTX 3080, ultra-weich und gut verformbar, aber nicht das Top-Segment. Also auch hier Kosten runter. Der inverse Lüfter auf der Rückseite hat einen Rotordurchmesser von 9 cm und setzt auf sieben Rotorblätter. Der normal ausgerichtete Lüfter auf der Vorderseite hat ein ähnliches Design.

NVIDIA GeForce RTX 4090 and a design problem on the PCB – The 12VHPWR connector can be significantly cooler! | Pad Mod 2.0

 

 

 

258 Antworten

Kommentar

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Tim Kutzner

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823 Kommentare 666 Likes

Nvidia kann eine effiziente RTX 3080 bauen, juhu! :D

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Igor Wallossek

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10,213 Kommentare 18,901 Likes

Mit 200 bis 215 Watt, ja!!!

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Gregor Kacknoob

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524 Kommentare 442 Likes

Hm, also wenn ich das mal mit meiner 6900XT vergleiche. Die 4070:
- Bringt bei UHD ungefähr die selben FPS (ohne FSR, DLSS)
- Verbraucht gut 100W weniger, das Gehäuse braucht weniger Frischluft und könnte die Lautstärke verringern
- Kostet gut 100€ weniger als die aktuell günstigste 6900XT
- Bietet dafür DLSS3, was mir bzgl. Cyperpunk sehr gelegen käme
- 4GB weniger Speicher (hab kein Hinweis gefunden, dass das jetzt für mich relevant wäre).
(Alle Punkte nur auf mich, meinem PC, meine Spiele, blabla gemünzt)

Es bringt mir natürlich nichts, jetzt die 6900XT zu verkaufen und durch eine 4070 zu ersetzen. Aber wenn ich keine 6900XT hätte und kurz davor stand eine 6900XT zu kaufen, dann wäre die 4070 jetzt offenbar die bessere Wahl.

Für mich ist und bleibt das aber jenseits von einem echten Einstiegspreis. Hoffentlich normalisiert sich das irgendwann mal wieder :S

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TwoFaceXX

Neuling

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Würde ich dann von der Leistung eher mit einer 6800XT vergleichen.
100€ sparen und AMD mit mehr Speicher nehmen
oder
100€ mehr in Nvidia Investieren, dafür wesentlich weniger Strom verbrauchen, welche nicht in Wärme umgesetzt wird und zukünftig mit Frame Generation etc. gerüstet zu sein.

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cunhell

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551 Kommentare 507 Likes

Coilwhine, das explizit erwähnt wird, also deutlich warnehmbar ist, wäre für mich ein Grund, der gegen die Karte spricht.
Was hilft der leiseste Kühler, wenn die Dinger den Marsch aus "The Bridge on the River Kwai" pfeifen.

Als ob die Dinger nicht teuer genug wären, um das Problem so weit wie möglich einzudämmen. Die paar Euro Aufpreis mache da auch den Kohl nicht mehr fett. Kostet das Ding halt nicht 599$ sondern 609$.
Das nervt sowohl bei AMD als auch Nvidia.

Cunhell

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curiosity

Neuling

9 Kommentare 0 Likes

Mit 2-Slot Design und 200 Watt TDP eine echt brauchbare Mittelklasse! :D
Der Preis ist mir wie erwartet trotzdem etwas zu hoch...

Mein innerer Monk muss trotzdem noch loswerden, dass auf Seite 3 des Artikels die Spulen für NVVDD natürlich 220 nH und nicht 220 mH haben. 😅

Edit: Wäre auch interessant welches Potential die Karte bei Undervolting hat. Meine RTX 3070 schafft immerhin volle Performance bei ca. 165 Watt.

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Igor Wallossek

1

10,213 Kommentare 18,901 Likes

Ja, also einen Trafo brauchts da nicht. Mal wieder in der Eile daneben getippt. Besser als BH :D

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e
exi78

Veteran

161 Kommentare 89 Likes

Und so warten wir auf die nächste Generation, diese kann man getrost links liegen lassen.

Auf AMD wird man noch ne Weile warten müssen und wird vermutlich auch nicht rosiger erscheinen.

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curiosity

Neuling

9 Kommentare 0 Likes

220 BH muss man auch mal in so einer kleinen Spule unterbringen. 😆

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cunhell

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551 Kommentare 507 Likes

Um Charles Bronson aus "Spiel mir das Lied vom Tod" zu zitieren: Einer wartet immer ;-)

Cunhell

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Rein aus Neugier: was schafft ne 4090 mit dieser Leistungsaufnahme? Oder ne 4080?

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T
TheSmart

Veteran

418 Kommentare 209 Likes

Hmm eine interessante Grafikkarte fürs nächste Jahr eventuell.
Wenn die neue Generation an Grakas rauskommt und die Lager geleert werden müssen.

Die Leistung stimmt ja soweit und der Verbrauch ist auch vollkommen okay.
Aber der Preis.. für eine "Einsteiger"-Graka... naja aktuell sind sie ja eh alle völlig bekloppt in dieser Hinsicht.
Und wie gesagt.. nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr und dann kriegt man die auch noch ein paar Euro preiswerter.

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SchmoWu

Mitglied

92 Kommentare 23 Likes

Danke für den ausfürlichen Test.
Wie erwartet 3080 Leitung, das einizg positive ist der doch geringe Verbraucht.
Der Preis ist aber mehr als traurig, bei 25-30% Raster-Leistung(RT ist mir Wurst) als die RX6700XT, schlappe 100€ zu teuer.

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Ginmarr

Mitglied

68 Kommentare 25 Likes

Brutal das ne x70 non ti Karte über 600 Euro Kostet 😒 Da ist nix Massentauglich, kann es verstehen wenn die Leute da lieber zu einer PS5 greifen um mit dem restlichen Geld kannst 1 oder gar 2 mal gut bis sehr gut Essen gehen.

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T
TheSmart

Veteran

418 Kommentare 209 Likes

Ja wie ich es oben schon gesagt habe.. diese..aber eigtl alle aktuellen Grakas sind nicht dazu da jetzt gekauft zu werden, sondern frühestens nächstes Jahr.
In der Hoffnung das der Preis einigermaßen signfikant sinkt. Man hatte ja die Hoffnung das die Preise sich normalisieren würden nach dem zusammenbrechen der Kryptobranche.. aber stattdessen werden die Grakas direkt mit so einer völlig überzogenen UVP verkauft.

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Gregor Kacknoob

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524 Kommentare 442 Likes

Hier ist ein Test mit 300W. Bei 200W sollte die 4090 sicherlich mehr FPS liefern als eine 4070. Würde mich aber auch interessieren ^^

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Den kenn ich, @Gregor Kacknoob. Mir geht es mehr um diese vor vielen Jahren mal getätigte Aussage:
'Ein paar Worte an die Hersteller möchten wir gern mit anbringen: weniger ist mehr! Warum kann man sich nicht auch auf eine Leistungsobergrenze beschränken, so wie sich einige Automobilhersteller bereits freiwillig auf eine Höchstgeschwindigkeit der Autos eingelassen haben? 200 bis 250 Watt reichen, mehr braucht kein Mensch – eher weniger. Intensivieren statt extensivieren, das wäre sicher ein richtiger Schritt in die Zukunft. Wir wollen hier nicht den heilbringenden Öko-Engel geben, dazu sind wir zu sehr Spieler und Leistungsfanatiker. Aber wir möchten zumindest einen Punkt, den man als Grenze zwischen Brauchbarkeit und Leistungswahn setzen kann. Das ist nicht viel, wäre aber sicher schon mal ein Anfang.'
Quelle: https://www.igorslab.de/grafikkarten-alternative-lustige-benchmarks-remastered/7/

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Casi030

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11,923 Kommentare 2,338 Likes

Mehr bis deutlich mehr da mehr Recheneinheiten deutlich Effizienter laufen und der Chip nicht hoch geprügelt werden muss.

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[
[wege]mini

Mitglied

32 Kommentare 13 Likes

Danke für den Test.

Auch die ehrlichen Worte zum Preis und zu den Erwartungen der Preise von der Konkurrenz, waren sehr erfrischend. Natürlich möchte man schlechte Nachrichten nicht gerne hören und Schuld ist immer der Überbringer.

Aber wie sagte schon die Oma? Irgend was ist immer.

Gut empfinde ich die aktuellen Taktraten. Wer will, kann mehr bekommen und wer es richtig nötig hat, wird die Teile auch locker jenseits der 3 Ghz prügeln können. Aktuell gehe ich von 3.2+ Ghz aus, was man mit Software schaffen kann @ 250 Watt.

Dann ergibt es auch Sinn, mehr Spulen und Gedöns zu verbauen, um die Hardware nicht noch innerhalb der Garantiezeit zu zerstören. Die Boardpartner sind dann auch zu frieden.

So eine K1ngp1n oder DHS Edition, gerne auch eine GS, klingt doch nett. Man braucht Luft nach oben, um nachlegen zu können.

mfg

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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