Grafikkarten Testberichte VGA

AMD Radeon Vega Frontier Edition im Test: Wandern zwischen den Welten

Gaming mit einer „Prosumer“-Karte? Ja, aber…

AMD meint selbst, die Radeon Vega Frontier Edition sei keine explizit aufs Gaming spezialisierte Grafikkarte, aber man könne dies trotzdem gern damit tun. Ein weiteres Problem stellt sich uns zudem noch in der Treiberfrage, denn was wird noch kommen, was nicht? War’s das schon, oder warten wir noch auf den Knall, wenn Vega die Schallmauer durchbricht? In jedem Fall sind wir Ende Juli bzw. Anfang August schlauer, denn dass noch etwas kommen wird, pfeifen mittlerweile die Spatzen von den Dächern. Nur was genau, weiß eben noch keiner, weil sie es nicht deutlich genug tun.

Genau deshalb werden wir jetzt nicht auf Gedeih und Verderb weitere Spekulatius-Benchmarks testen, die am Ende des Monats sowieso schon wieder unter binärem Müll firmieren dürften. Stattdessen haben wir uns für die wichtigsten drei Kategorien jeweils einen exemplarischen Benchmark herausgesucht und diesen dafür mit detaillierten Grafiken und Analysen versehen. Außerdem testen wir in einer Auflösung, die der „Prosumer“-Zielgruppe am ehesten liegt und die auch keinen Raum für etwaige CPU-Limitierungen schafft.

Was wir jedoch tun, ist das Erweitern bzw. Ändern der Auswahl der nun getesteten Karten. Lediglich die Quadro P6000 als Äquivalent zur Titan XP darf wieder mit antreten, denn auch mit dieser Karte lässt es sich recht entspannt und flüssig spielen.

DirectX 11 mit The Witcher 3

Dieses Spiel ist mittlerweile fast schon ein Klassiker und wurde von beiden Treiberteams geradezu totoptimiert. Damit kann man erst einmal leben, denn es ist zumindest eine Konstante, die für eine möglichst objektive Beurteilung einer durchschnittlich zu erwartenden Performance notwendig ist. Lässt man Nvidias Hairworks nämlich außen vor, dürfte wohl jeder der beiden Hersteller mittlerweile das Beste aus den Treibern herausquetschen. Und genau das wollen wir ja. Betrachten wir zunächst nur einmal die reinen FPS-Zahlen, also das, was man überall findet:

Als Nächstes interessiert uns die dazugehörige FPS-Kurve im Verlauf über die Zeit des gesamten Benchmark-Durchlaufs:

Natürlich sind auch die reinen Frame-Times ein wichtiger Bestandteil der Betrachtung. Deshalb stellen wir alle Karten jetzt sowohl als Kurven-, als auch als Balkendiagramm gegenüber:

Bis zur Radeon Vega FE sieht das Bild recht ordentlich aus, doch der Unterschied zwischen der durch ihr Power-Limit eingebremsten Quadro P6000 und der GeForce GTX 1080 Ti ist durchaus bemerkenswert. Die durch Boost sehr restriktive eingebremste Karte agiert recht hibbelig, was man auch in der Balkengrafik gut sieht:

Um nun das alles auch noch besser bewerten zu können, müssen wir die Varianzen der Frame-Times miteinander vergleichen und am Ende auch unseren Unevenness-Index bemühen, der die Immersion des Spielers recht realitätsnah wiedergeben kann. Die Radeon Vega FE ist nicht die schnellste Karte im Feld, aber insgesamt ziemlich ausgeglichen und deutlich besser als die Fiji- und Polaris-Karten. Selbst die GTX 1080 Ti und die Quadro P6000 müssen vor den drei Erstplatzierten passen.

Allerdings sind Varianzen allein auch nicht die alleinige Wahrheit, denn man muss es einfach im Zusammenhang zur Grundperformance betrachten. Dafür gibt es den Unevenness-Index. Die Radeon Vega FE kann sich von allen hausinternen Vorgängermodellen deutlich absetzen, positioniert sich aber am Ende doch nur zwischen der GeForce GTX 1080 und der GeForce GTX 1070, mit der Tendenz zur GeForce GTX 1080 hin:

Für die wichtigen Varianzen und vor allem auch den subjektiven Spielbarkeitseindruck haben wir die beiden Einzelgrafiken jeweils für jede der getesteten Karten noch einmal zum Durchblättern in einer Galerie zusammengefasst:

 

(K)ein Zwischenfazit zu DirectX11

Die Ergebnisse sind – vorerst – natürlich sehr ernüchternd. Die Radeon Vega FE performt sogar langsamer als eine GeForce GTX 1080 im Referenzdesign, was für den getriebenen Aufwand schlicht zu wenig ist. Doch niemand weiß, wann und ob sich daran noch etwas gravierend ändern kann, sodass wir deshalb auch noch kein Fazit ziehen möchten. Eine Ursachenforschung mit irgendwelchen Speicherbandbreiten oder sonstigen Flaschenhälsen ist genauso spekulativ und vergeudete Zeit, solange AMD nicht die Hosen heruntergelassen hat.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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