Prozessor Testberichte

Untere Mittelklasse im Showdown: Intel Core i5 10400F vs. AMD Ryzen 5 3600 zusammen mit dem passenden Motherboard im Vergleich – Gleich teuer und gleich schnell?

Als mir Intel kürzlich anbot, doch auch einmal den Core i5-10400F zu testen, habe ich lange überlegt, welchen Mehrwert so ein Einzeltest überhaupt bringen könnte, denn am Ende kommt es ja auch auf das Gesamtpaket an. Deshalb habe ich mich entschlossen, diese CPU gegen den preislich ähnlich gelagerten AMD Ryzen 5 3600 antreten zu lassen. Nur ist am Ende so ein Vergleich auch nur dann fair, wenn beide CPUs auch zusammen auf dem passenden und vergleichbar ausgestatteten Unterbau getestet und verglichen werden. Was das getestete Sample des Core i5-10400F betrifft, habe ich weiter unten noch einen speziellen Absatz eingefügt.

Genau deshalb kommen zum Intel Core i5-10400F (ab 156 Euro) ein ASUS TUF Gaming B460-Pro [WI-FI] ab 130 Euro und für den AMD Ryzen 5 3600 (ab 168 Euro) ein ASUS TUF Gaming B550M-Plus [WI-FI] ab 150 Euro zum Einsatz. Beim Preis des Komplettpaketes siegt hier Intel mit 286 zu 318 Euro für das AMD-Paket.  Reichlich 30 Euro Unterschied, die aber aus aus dem sehr hohen Preis für das Board mit dem B550 Chipsatz resultiert. Dieses wiederum ist allerdings etwas besser bestückt, vor allem bei den Spannungswandlern. Kunststück, denn während man beim Intel-Board maximal noch den RAM anpassen kann und hier und das ein paar Prozente bei den Settings gutmacht, lässt die die CPU auf dem AMD-Board durchaus noch brauchbar übertakten.

Und noch etwas fällt hier mit in die Waagschale, denn der Ryzen 5 3600 kommt mit dem Wraith Stealth Kühler, bei Intel gibt es in der Box nichts. Hier muss man also noch die 20 bis 30 Euro für einen Kühler draufpacken. Das macht nach meiner Betrachtung erst einmal eine Art Unentschieden, zumindest was den Preis angeht. Ich betreibe beide CPUs mit dem gleichen unbeleuchteten G.Skill Aegis DDR4 im 16-GB-Kit (2x 8 GB), also dem Gängigsten, was man derzeit auch günstig bekommen kann.

Core i5-10400F mit drei Gesichtern

Ich schrieb ja bereits, dass Intel die CPU für diesen Test zur Verfügung gestellt und eine gewisse Frist für diese Leihstellung eingeräumt hat, was natürlich den gesamten Test mangels Vielseitigkeit auch inhaltlich etwas einengt und komplexere Projekte mit Follow-Ups komplett ausschließt. Doch auch so ergibt sich am Ende ein interessantes und wohl auch repräsentatives Bild, auch wenn durchaus noch einige Fragen offenbleiben. Nach dem Auspacken musste ich nämlich feststellen, dass das Stepping dieses sogenannten QS (Qualified Sample) noch aus der Vorserie ist.

Die aktuell im normalen im Handel erhältlichen CPUs sind mittlerweile wohl überwiegend native Sechskerner im G1-Stepping (mit Wärmeleitpaste, SRH3D) oder beschnittene 10-Kerner im Q0-Stepping (verlötet, SRH79). Inwieweit sich die Gesamtperformance und die Leistungsaufnahme dieses älteren QS von den Retail-Modellen unterscheidet, ist zunächst erst einmal unklar. Deshalb werde ich alle Ergebnisse im weiteren Verlauf wohl auch etwas relativieren müssen, was ein klein wenig schade ist.

Etwas unklar ist auch die Sache mit der TDP. Für Intel Core i5-10400F gibt man PL1, also die altbekannte TDP, mit 65 Watt an  und PL2, also die kurzzeitig ausnutzbare höhere Last mit satten 134 Watt, die jedoch maximal für 28 Sekunden (TAU) gehalten werden kann. Mehr würde ich dem B460-Motherboard allerdings eh nicht zutrauen. Diese CPU läuft am Ende auf einem geeigneten Z-Board nach einem manuellen Eingriff sogar permanent auf und sporadisch knapp über 4 GHz auf allen Kernen, säuft dabei aber wie ein Loch, weil der PL2-Status permanent anliegt. Ob man das will, sei mal dahingestellt, zumal diese Boards deutlich mehr kosten. Zum ASRock-Board hatte ich ja schon einmal eine News:

Um gerecht zu bleiben, habe ich deshalb alle Benchmarks für beide CPUs hintereinander in mehreren Iterationen laufen lassen und den ersten Durchlauf jeweils gestrichen. Dann jedoch ist PL2 nach nur 2-3 Sekunden unter Volllast Geschichte und die TDP ist das, was man auch gekauft hat. Mit allen Vor- und Nachteilen. Über diese Geschichte der aktuellen Comet Lake-S  CPUs ist (auch von mir) mittlerweile schon genügend geschrieben worden, deshalb lasse ich das an dieser Stelle einfach mal weg. Redundanz liest sich immer reichlich öde und fad.

Und weil ich ein ziemlich neugieriger Zeitgenosse bin, lasse ich auf dem B550-Board noch einen Ryzen 3 3300X mitlaufen, den ich für reichlich 130 Euro kaufen kann. Vier Kerne und 8 Threads (SMT) gegen 6 Kerne und 12 Threads (HT) sind auch mal einen Test wert. Somit ist es also eine Troika, die ich nun in die Benchmarks schicke. Ich bin schon mal gespannt.

Intel Core i5-10400 (G1), 6C/12T, 2.90-4.30GHz, boxed (BX8070110400)

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ASUS TUF Gaming B460-Pro [WI-FI] (90MB13P0-M0EAY0)

AMD Ryzen 5 3600, 6C/12T, 3.60-4.20GHz, boxed (100-100000031BOX)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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