Zusammenfassung und Fazit
Bevor ich auf einige Aspekte nochmal etwas genauer eingehe, möchte ich noch eine ganze Liste an losen Gedanken und Auffälligkeit loswerden:
- Der Lüfter hat einen besonderen Stecker und kein Standard 4-Pin PWM, was das Austauschen erschwert
- Der Prozessor wird rein passiv gekühlt, der Kühlkörper liegt nicht direkt im Luftstrom
- Luft wird von vorne eingesogen und hinten rausgeblasen
- Für den Einbau von 2,5″ SSDs/HDDs muss eine Seite der 3,5″ Halterung herausgenommen werden
- Die Einbauschächte lassen sich nicht sperren oder abschließen
- Der USB-Stick mit dem Bootloader kann nur entfernt werden, wenn das Mainboard ausgebaut wird
- Installation des Betriebssystems erfolgt redundant auf alle eingebauten Datenträger
- Standardmäßig ist die Time Zone Hongkong eingestellt
- Die Suche in der Bilder-App sucht nach dem Dateinamen
- Die beiden 2.5 GbE Ports können via Link Aggregation zusammengelegt werden
- Einige Anwendungen öffnen sich beim Anklicken in einem neuen Tab, können also direkt über einen Link aufgerufen werden
- Kein internes Netzteil, dafür lässt sich das Externe mit 12V einfach austauschen
- Network Tab auf dem Desktop zeigt zu niedrige Übertragungsraten an
- Manche Funktionen setzen ein Volumen im BTRFS Format voraus
Aktiviert man den standardmäßig ausgeschalteten SSH-Zugang, kann sich mit einem entsprechenden Programm die Konsole aufgerufen werden. TerraMaster-OS basiert auf GNU/Linux, welches aber entsprechende Anpassungen bekommen hat.
So wurden beispielsweise etliche Befehle deaktiviert, entfernt oder in ihrer Funktion beschnitten. Das ist an sich aber erstmal keine Kritik, solche Änderungen sind bei der Ausrichtung auf eine bestimmte Funktionsweise durchaus angebracht. Normalerweise sollte man hier auch gar nicht landen, alle nötigen Einstellungen lassen sich aus dem Web GUI erreichen.
Insgesamt bin ich mit dem Betriebssystem von TerraMaster ganz zufrieden gewesen, alle wichtigen Funktionen sind vorhanden und größtenteils vernünftig umgesetzt. Terra Photos benötigt aber noch etwas Entwicklungsarbeit, der aktuelle Zustand lässt sich nur als ausreichend beschreiben. Aber diesen Kritikpunkt kann ich gar nicht so schwer gewichten, denn vom Hersteller wird einem fast jede Freiheit gelassen: Dir gefällt unsere Bilder-App nicht? Dann installiert doch einfach eine Andere in einem Container. Eigentlich hast du nur an der Hardware Interesse und möchtest ein anderes Betriebssystem verwenden? Gar kein Problem, per Druck auf die Entfernen-Taste kommst du ins Aptio Setup BIOS und kannst auch etwas Anderes installieren.
Die Integration von Diensten einiger Drittanbiete finde ich auch eine gute Sache. Wieso das Rad neu erfinden, wenn jemand bereits ein passendes Angebot bereithält. So richtig verfügbar ist das Modell F4-424 aus meinem Testbericht aktuell aber noch nicht, zumindest die unverbindliche Preisempfehlung von 549,99 Euro für die Version mit Intel N95 CPU und 8GB Arbeitsspeicher liegt uns vor. Wirft man einen Blick in den Preisvergleich bei Geizhals.de, steht dieses Angebot damit fast alleine auf weiter Flur. Die Kombination aus 4 Bays, Quadcore x86 CPU, 8GB RAM sowie 2.5GbE LAN bietet sonst derzeit niemand. Und für das ähnlichste Angebote, eine TS-462-8G mit nur 2 anstatt 4 Kernen, zahlt man lediglich 20 Euro weniger. Die zwei Jahre Garantie lassen mich nicht jubeln, mehr gibt es ohne Aufpreis bei anderen Herstellern aber auch nicht.
Im Vergleich zur 2-Bay Version F2-424 mit einem Preis von 399,99 Euro finde ich die 150 Euro Aufpreis zur F4-424 etwas happig, da beide sich einen Großteil der Spezifikationen teilen. Trotzdem würde ich immer zu einer 4-Bay NAS greifen, der Sprung von RAID1 zu RAID5 ermöglicht wesentlich bessere Preis/Leistung bei der Verwendung der Festplatten. Insgesamt wurde hier ein gutes Gesamtpaket mit guter Performance bei geringem Stromverbrauch geschnürt, bei dem der Hersteller nicht versucht, den Kunden an sein eigenes Ökosystem zu fesseln.
Das Testmuster wurde von TerraMaster unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse fand und findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgte ebenfalls nicht und es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.
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