Audio/Peripherie Tastatur Testberichte

CHERRY XTRFY K5V2 Compact Keyboard im Test – Helfen die neuen MX2A Switches und die Fusion mit Xtrfy zurück an die Spitze?

Schon wieder so eine kleine „Arbeitsbremse“, die direkt an Gamer adressiert ist?! Ja, aber dieses Mal war ich durchaus interessiert, denn endlich konnte ich die neuen Cherry MX2A Red Switches in die Finger bekommen. Ob der Traditionshersteller damit wieder den Anschluss findet, lest ihr im Test, aber ein klein wenig tapfer müsst Ihr schon sein…

Zugegeben, wirklich „schlecht“ waren die Switches von Cherry ja nie und entsprechend auch zu Recht lange Zeit die Benchmark in der Welt der (modernen) mechanischen Tastaturen. In den letzten Jahren sind allerdings immer mehr Hersteller auf den Zug aufgesprungen und während Cherry sich etwas auf den Lorbeeren ausgeruht hat, ist die Konkurrenz still und heimlich vorbeigezogen. Glücklicherweise ist Cherry dieser Sachverhalt nicht völlig entgangen und so hat man sich Gedanken gemacht, wie man den eigenen Gaming-Produkten zu neuem Glanz verhelfen könnte.

Der Lösungsansatz war dann eigentlich recht simpel, man schluckte einfach einen renommierten Gaming-Peripherie-Hersteller und unterzog die immer noch relevanten MX Switches einer Generalüberholung. Der erste Spross dieser Ehe erblickte nun in Form der hier getesteten Cherry Xtrfy K5V2 Compact das Licht der Welt und ich konnte es nicht erwarten, die Tastatur aus ihrer Verpackung zu befreien.

Unboxing

Die Präsentation hinterlässt einen soliden Eindruck. Die kleine Tastatur kommt in einem ansprechend gestalteten und robusten Slider-Karton zum Kunden.

Während die technischen Daten, die ich in gewohnter Form auf der kommenden Seite wieder parat habe, auf der schmalen Seite des Kartons Platz finden müssen, wird auf der Rückseite mit den Main-Features und einigen Superlativen geprotzt.

Die meiner Meinung nach unnötige Schaumstoffschutzschicht hätte man sich wahrscheinlich sparen können.

Vor allem, wenn man ansonsten vorbildlich handelt und penibel darauf achtet, Plastikverpackungsmüll einzusparen und durchgängig auf Papier setzt.

Auch das beiliegende Zubehör ist in Papier gehüllt.

Naben der Anleitung, einem Sticker, dem notwendigen Kabel und dem obligatorischen Ausziehwerkzeug liegen noch zwei Ersatzschalter im Karton – alternative Tastenkappen liegen der K5V2 Compact nicht bei.

Genug Vorgeplänkel, kommen wir zur Tastatur selbst. Auf den ersten Blick sieht das doch alles recht elegant aus. Nichts schreit direkt nach „gaming“ und es gibt weder flippige Formen noch aufdringliche Farbakzente zu sehen.

Während dem ersten Befühlen und Betrachten stellte sich dann aber irgendwie etwas Ernüchterung ein. Für einen Preis von knapp 140€ wirkt der Boden der Tastatur doch sehr schlicht gestaltet. Kabel-Management? Fehlanzeige.

Der USB-C Anschluss auf der Rückseite ist kaum vertieft und somit nicht besonders gut geschützt – das hatte ich bei den NZXT Tastaturen auch schon bemängelt.

Die hinteren Füße lassen sich nur in einer Stufe ausklappen und sind so schwergängig, dass man aufpassen sollte, sich dabei keinen Fingernagel abzubrechen.

Fast schon dreist finde ich auch den Einsatz von ABS Keycaps. Eine kabelgebundene 65% Tastatur für 140€ und dann ABS Keycaps? Dagegen wirkt ja sogar die neulich getestete K65 Pro von Corsair wie ein gutes Angebot, die zum selben Preis kabellos und mit PBT Keycaps daher kommt.

Der Grund für die Materialwahl dürfte die formatbedingte Mehrfachbelegung sämtlicher Tasten sein, denn die könnte man sich wohl zu Lebzeiten nicht merken, wäre nicht auf jeder Taste (seitlich) die Zweitbelegung aufgeführt. Das wäre in Double-Shot Ausführung wahrscheinlich nicht realisierbar.

Ganz interessant finde ich hingegen den aufgesetzten Rahmen.

Dieser lässt sich nämlich komplett abnehmen, was das Abnehmen der Tastenkappen und das Demontieren der Schalter erleichtert. Bei der weißen Variante, die noch einmal 10€ teurer ist, ist der Rahmen transparent, wodurch sich nett anzusehende Farbspiele ergeben.

Natürlich kann man die Tastatur auch ohne den Rahmen betreiben, so liegen die Schalter dann eben offen und man hat immerhin freie Sicht auf die metallische Grundplatte der Tastatur.

Der Rahmen selbst besteht aus glattem Kunststoff.

Der Sinn des magnetischen Cherry Logos erschließt sich mir nicht ganz. Es soll aber zur „Customization“ beitragen.

Zumal das kleine Schild bei der kleinsten Berührung direkt „auf halb Acht“ hängt oder direkt neben der Tastatur liegt.

Abschließend haben wir die Tastatur noch auf die Waage gelegt. Die Glorious GMMK2 Compact wiegt mit recht ähnlichen Abmessungen knapp 200 Gramm mehr.

Insgesamt eine recht ernüchternde Vorstellung, aber wollen wir mal keine voreiligen Schlüsse ziehen.

 

 

Kommentar

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Danke für den Test : )

Auf die Cherry/XRTFY mit dem neuen switches war ich ja gespannt.
Die nicht Software ist allerdings ein No Go für mich.

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komatös

Mitglied

97 Kommentare 60 Likes

Wenn es keinen 10er-Block hat, ist es keine Tastatur!

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j
john.smiles

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42 Kommentare 12 Likes

So was blödes habe ich früher auch gedacht, aber wenn man wie ich den Desktop-PC nur noch überwiegend zum spielen benutzt, dann braucht man nicht mehr als ein 60% Format - mehr Platz auf dem Tisch für wichtigere Dinge und man kann Maus und Tastatur näher zusammenstellen.

Teuer war meine SKILLER SGK50 S4 auch nicht.

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T
TheSmart

Veteran

418 Kommentare 209 Likes

Erstmal danke für den Test.

Also Cherrytastaturen sind per se definitiv nicht schlecht..
Aber leider auch wiederum viel zu teuer für das Gebotene.
Da lebt man wohl einfach vom Namen., wie bspw bei Corsair.

Und nein blöd finde ich das absolut gar nicht. Bei mir käme aich lkeine Tastatur auf den Tisch ohne Nummernblock.
Aber denke das ist wohl einfach Geschmackssache.

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XXL

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73 Kommentare 15 Likes

"Die MX2A-Serie bietet ein neues Tipperlebnis und setzt einen neuen Standard für mechanische Switches.“
und ich denke das die die Füße nur einstufig sind (sieht zumindest auf dem Bild so aus) und nicht wie in den Technischen Daten

Einstellbare Neigung Klappfüße, zwei Stufen

und Danke für den Test, wenn ich eine 100% Tastatur auch vorziehe, aber es ging ja mehr um die Switches.

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 574 Likes

Wobei "Füße eingeklappt" und "Füße ausgeklappt" halt eben auch zwei Stufen sind 😅.

Und bitte genau lesen. Die Features wurden von der Hersteller-Webseite übernommen, was vorab auch so kommuniziert wurde. Könnte man diese Angaben für bare Münze nehmen, könnten wir uns die ganze Testerei ja sparen.

Grüße!

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Megaone

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1,746 Kommentare 1,645 Likes

Ich will jetzt nicht schon wieder rumätzen, aber wenn diese Tastatur

25 Euro incl. versand kostet,

oder diese

27 Euro incl. versand kostet,

muss die obige Tastatur zwingend für unter 10 Dollar von einem chinesichen Band fallen.

Den Preis muss mir wirklich langsam mal jemand erklären.

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Klicke zum Ausklappem
e
eastcoast_pete

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1,484 Kommentare 839 Likes

Deine Meinung ist (IMHO) überhaupt nicht rumgeätzt, sondern sehr auf den Punkt. Wenn Tastaturen wie von Dir verlinkt (von G-Lab) für € 25 - 30 zu haben sind, muss Cherry schon erklären können, warum das Ding hier dann so viel teurer ist.

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Hab mir ne Wooting 80HE vorbestellt ^^.
Konnte nicht wiederstehen. Und die Software soll absolut spitze sein.

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ipat66

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1,359 Kommentare 1,357 Likes

Tja,wir fühlen uns alle so stark und sind doch so schwach... ;)

Viel Spaß mit dem neuen Spielzeug...
Lass was von hören wenn das Teil ankommt.

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olligo

Veteran

246 Kommentare 73 Likes

Danke für den Test :-)!
Ich hätte für das Preisniveau dann doch etwas mehr erwartet am Ende.
Die Aufnahme der Anschläge hörte sich ganz schön laut und knackig an, zum Glück gibts ja mittlerweile eine KI Filterung für Discord oder eben die NVIDIA Features des Broadcasters zur Filterung dieser Geräusche.
So kann man nach wie vor nach Belieben in die Tasten hämmern und diese Switches müssen sich nicht mehr verstecken.

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 574 Likes

Der AMD Treiber hat ebenfalls eine Noise-Supression. Nicht ganz so gut wie RTX Voice, erzeugt aber immerhin kein "Lispeln", wie es Krisp (Discord Noise Seupression) mit einigen Headsets tut.

Grüße!

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Danke für die Spende



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Alexander Brose

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