Praxistest
Besonders gespannt war ich natürlich auf den Praxistest, denn zum ersten Mal konnte ich die neuen Cherry MX2A Red Switches testen. Der Cherry MX Red galt ja lange Zeit als „der Gaming Switch schlechthin“ und hatte einen dermaßen guten Ruf, dass er selbst dann noch empfohlen wurde, als die Switches vieler anderer Hersteller längst an den MX Red „vorbeigezogen“ waren. Schauen wir zunächst einmal, was Cherry sich zur Verbesserung der Switches alles einfallen lassen hat.
MX2A Red Switches
„Die CHERRY Gold Crosspoint Kontaktmechanik und die Fertigungsqualität „Made in Germany“ sind einzigartig. Die MX2A-Serie bietet ein neues Tipperlebnis und setzt einen neuen Standard für mechanische Switches.“
Technische Daten MX2A Red
- Lineare Schaltcharakteristik
- 45 cN Betätigungskraft
- 2,0 mm Vorlaufweg
- 4,0 mm Gesamtweg
- > 100 Mio. Betätigungen
- Gefettet
- Kein Klick
Gaming
Für den Einstieg musste eine gepflegte Runde Counter-Strike 2 herhalten. Im Vergleich zu den originalen MX Red (getestet in der Steelseries Apex M500) fühlt sich die neue Version deutlich geschmeidiger an, die werksseitige Schmierung bemerkt man sofort. Obwohl die alten und neuen MX Red praktisch identische technische Daten haben (Travel, Force), fühlen sich die neuen Switches etwas knackiger an. Auch das etwas instabile Gefühl („wobble“) ist bei der neuen Version spürbar verbessert worden. Insgesamt hat mich der MX2A Red sehr an den kürzlich getesteten Corsair MLX Red erinnert, der sich allerdings im Direktvergleich noch eine Idee geschmeidiger anfühlt. Allein durch die Schmierung hat der neue MX2A Red zwar definitiv schon einen riesigen Schritt nach vorne gemacht, um an der Konkurrenz vorbeizuziehen reicht es meiner Meinung nach aber nicht. An dieser Stelle gebe ich einmal mehr zu bedenken, dass Switches und deren Eigenschaften immer zu den persönlichen Vorlieben des jeweiligen Anwenders passen müssen. Der „beste“ lineare Switch taugt dem User nicht, der taktile Switches bevorzugt usw.
Productivity und Alltag
Für den Productivity-Test habe ich die Tastatur natürlich wieder für einige Tage im Alltag genutzt. Über das „kompakte“ Layout will ich mich an der Stelle mal nicht erneut auslassen, aber dass ich mit dieser ganzen Doppelbelegung essenzieller Tasten (z.B. POS1, ENDE, EINFG) einfach nicht „barrierefrei“ Arbeiten kann, ist ja längst kein Geheimnis mehr. Ebenso wenig, dass ich zum Tippen eigentlich taktile Switches bevorzuge. Die persönlichen Präferenzen außenvorgelassen, tippt es sich mit der K5V2 Compact an und für sich aber durchaus sehr akzeptabel, wenngleich die Umgewöhnungsphase von taktilen auf lineare Schalter zu Beginn wieder einige Tippfehler provoziert, denn hier wird das Berühren einer umliegenden Taste häufig mit einer versehentlichen Auslösung dieser Taste bestraft. Nach kurzer Aufwärmphase hielten sich die Fehlanschläge aber bereits wieder in Grenzen und auch mit Ghosting oder ausgelassenen Eingaben hatte ich keinerlei Probleme. Man merkt im Produktiveinsatz aber schon, dass die Tastatur ausdrücklich an Gamer adressiert ist.
Was mich bei der K5V2 Compact tatsächlich etwas genervt hat, ist die fehlende Unterstützung irgendeiner Software. Dass sich die meisten Hersteller etwas schwertun, die quelloffene QMK/VIA Firmware zu nutzen, kann man schon irgendwo noch nachvollziehen, warum sich die Tastatur aber auch mit der eigenen Cherry Utility Software nicht konfigurieren lässt, erschließt sich mir nicht ganz. Gerade bei der farbenfrohen und auch recht hellen Beleuchtung lässt man doch sehr viel Potential liegen, denn die Beleuchtungssteuerung über die Tastenkombinationen ist sehr umständlich und verwirrend gelöst – zumal die Bedienungsanleitung diesbezüglich auch nicht besonders aussagekräftig ist. Allein die Tatsache, dass praktisch jede Taste doppelt belegt ist und man sich diese Belegung quasi niemals merken könnte, macht den Einsatz von PBT Keycaps auf der K5V2 so gut wie unmöglich.
Strommessung
Vorm Sound-Check noch die obligatorische Messung der Stromaufnahme. Da die K5V2 Compact schon im USB 2 Modus sehr hell ist, war ich gespannt, ob sie im USB 3 Modus vielleicht an den Limits der Spezifikation kratzen könnte.
Insgesamt zieht die kleine K5V2 Compact so viel Strom wie die Ducky One 2 im Full-Size-Format, liegt aber damit immer noch problemlos im grünen Bereich.
Sound-Check
Und zum Abschluss des Praxistests natürlich noch der obligatorische Sound-Check, zu dem sich jeder selbst ein Bild machen darf. Aufgenommen wurde wie immer mit dem Elgato Wave DX am Elgato Wave XLR Interface.
Normales Tippen
5x Space, 5x Backspace, 5x Enter
Mehrfach ESC betätigen
18 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Veteran
Mitglied
Veteran
Mitglied
Moderator
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Veteran
Moderator
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Urgestein
Veteran
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →