Gibt es wirklich DIE ideale Spule?
Jain. Ich schrieb ja schon mehrmals, dass eine unzweckmäßige oder knapp auf Kante genähte Aufteilung und Auslastung der Schaltregler immer zu Betriebsgeräuschen führt, wenn die fließenden Ströme zu hoch sind. Da kann man dann nicht einfach eine Spule manuell gegen eine andere Ersetzen. Doch geht das überhaupt? Die Induktivität ist ja nicht alles, hier zählen vor allem auch der Innenwiderstand, der Spulenkern samt Material, die Resonanzfrequenz und die Verkapselung. Die sogenannten „Magic“ Coils von Lenovo oder ähnliche Nachbauten sind sehr gutes Mittelfeld und werden gern genommen.
Die Legende, dass hohe Spulen per se leiser wären, ist statistisch nicht zu belegen, praktisch eigentlich auch nicht. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall, wenn wie hier auf einer HOF von Galax gleich gänzlich ungekapselte Spulen zum Einsatz kommen. Die schnarren und wimmern wie eine Zikaden-Kapelle auf dem Jahrmarkt. Aber um genau solche Spulen mache ich privat eh immer einen großen Bogen.
Es gibt natürlich auch Hersteller wie Asus oder MSI, die sich selbst Spulen labeln und mit einem aggressiven Marketing-Sprech bewerben. Das sind dann zwar sicher keine Low-Cost-Lösungen, aber Wunder können sie auch nicht bewirken. Am Ende siegt doch eh immer der Herr Lorentz.
Zusammenfassung und Fazit
Heute haben wir mehrere Dinge gelernt. Da wären natürlich die Schaltregler (Spannungswandler) und deren Funktionsweise, die auf mehrere Phasen verteilt, die GPU mit Strom versorgen. Wir wissen nun auch, wie man diese Schaltregler zweckmäßig bestückt und dass die Bauelemente natürlich auch von der genutzten Schaltfrequenzabhängen, die sich nicht unendlich steigern lässt. Dazu haben wir die Lorentzkraft kennengelernt wissen nun auch, dass eigentlich jede Spule schnarrt. Nur eben mal leiser und mal lauter. Bewegung ist also immer dabei.
Aber es gab ja auch noch ein paar Zusatzinformation für unsere Wasserkühlungs-Fraktion und die Klebe-Aktivisten, die Spulengehäuse am liebsten Mafia-like einbetonieren würden. Auch das kann man machen, aber nur dann, wenn es die Umstände auch ratsam erscheinen lassen. Zur Vermeidung von Tinnitus-Anfällen gibt es Frame-Limiter & Co. oder aber bereits die Informationsbeschaffung vor einem Kauf von Produkt A, B oder C. Günstige Grafikkarten sind sicher nicht nur statistisch gesehen meist lauter als die Spitzenmodelle, was aber auch von der geringeren Anzahl an Regelkreisen liegt.
Und wir wissen nun auch, dass ein Regelkreis keine Phase ist und man bei den aktuellen Karten mit bis zu drei Schaltreglern pro Phase recht gut im Rennen liegen kann. Dem Marketing müssen wir vorwerfen, dass man den Kunden bewusst belügt, wenn man parallel arbeitende Schaltregler als einzelne Phasen verkauft. Das macht man doch nicht! Und sonst? Ihr seid jetzt auf Seite Fünf angelangt und hoffentlich auch wieder ein Stück klüger. Falls nicht, dann ist es eben so. Man kann nicht alles haben. Nur Glück, dass die Karte nicht fiept. Denn der nächste Weltspulenfieptag kommt bestimmt bald!
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