Hardware Prozessor Testberichte

AMD Ryzen 7 2700X und Ryzen 5 2600X im Test

AMDs Rückkehr auf den CPU-Sektor im letzten Jahr zeigte sich in einem scheinbar endlosen Launchen von neuen Prozessoren, die Intel in fast allen Bereichen des Desktop-PC-Marktes richtig unter Druck setzen konnten. Das zwang Intel vor allem preislich zu den drastischsten Anpassungen seines Desktop-Portfolios, die wir in den letzten zehn Jahren sehen konnten. Trotzdem schafft es AMD auch weiterhin, kontinuierlich Marktanteile dazuzugewinnen.

Zusammenfassung und Fazit

Schaun wir doch mal, was uns für die rote Haben-Seite so alles einfällt. Eine wirklich konkurrenzfähige CPU, sorry zwei, ein sehr selbstbewusster Preis,  aber gebündelt mit jeder Menge Gimmicks und Dreingaben, die man beim Team Blau zum Teil wirklich vermisst. Abwählen kann man sie allerdings auch nicht. So wird es am Ende wohl der Straßenpreis und die Vorliebe für eine der Farben richten müssen.

Was uns zudem im Einsatz wirklich zusagt sind Precision Boost 2, XFR2, StoreMI, die Unterstützung schnellerer Speichermodule und – tadaa – deutlich gesunkene Latenzen. Damit kann man ganz entspannt leben und es zeigt sich einmal mehr, wie schön so ein gereifter Wein schmecken kann. Warum also sollte Team Rot diese Produkte unter Wert verkaufen? Das Image des billigen Jakobs hatte man ja schon letztes Jahr mit dem Ryzen-Debüt abstreifen können. Nun aber hat man nette Töchter auf dem Heiratsmarkt, die für eine Gamer-Ehe auch auf lange Zeit hin geeignet scheinen und die zudem jede Menge Mitgift mitbringen.

All diese Dinge, bis hin zu den verlöteten CPUs (also so gefährlich kann ja Lot nun doch nicht sein, wenn AMD das seit Jahren problemlos realisieren kann) sind uns dann für beide neuen CPUs den Award wert. Der Ryzen 7 2700X ist ein würdiger Ersatz des etwas unflexiblen und sperrigen Ryzen 7 1800X und der Ryzen 5 2600X das richtige Geschenk für alle, die nicht in unendlich viel Kernen baden, dafür aber ordentlich Geld sparen möchten. Sechs kann auch sexy sein.

Die Spekulation über einen Ryzen 7 2800X steht natürlich immer noch als Gespenst im Raum, falls Intel mit den neuen Coffe-Lake Achtkern-CPUs auf den Markt kommt. Es ist wirklich Ewigkeiten her, dass AMD entspannt zusehen kann, was Intel so treibt. Falls. Aber da gibt es ja noch die geduldige Roadmap, die sich ganz schnell bei Bedarf auch ändern kann.

Wir warten noch auf AMDs kleinere 400er Chipsätze, Intel hat zumindest mit den B370 schon mal vorgelegt. Wo AMD aber dann den Rotstift ansetzt, bleibt abzuwarten. Wenn es analog zu den B350-Boards ausfällt, wird es eine eher überflüssige Geschichte. Oder man grillt den Mitbewerber mittels eines Kampfpreises. Nur bitte keine wabbeligen 4-Layer-Platinen, die braucht heutzutage wirklich kein Mensch mehr.

Zen 2 wird dann der erste echte Shrink, was immer man dann auch erwarten kann und darf. Schaun wir einfach mal und halten die Füße vorerst still. Was wirklich Schlechtes konnten wir diesmal nicht finden, nur wenige nicht ganz so perfekte Dinge, mit denen es sich trotzdem gut leben lässt. Aber das wäre dann wirklich fast schon Haarspalterei.

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung