Audio Sound System Testberichte

Voll gegen die Wand (gestrahlt): Logitech G560 2.1 System im Test

Mit dem G560 bietet Logitech ein neues, auf Lightsync basierendes 2.1 Gaming-Lautsprechersystem, welches nicht nur Druck auf die Ohren ausüben, sondern auch noch eine Ambilight-ähnliche Hintergrundbeleuchtung der Wand in Echtzeit bieten soll. Das Anli...Standardeinstellung: Out-Of-The-Box Wie wir Audio testen, haben wir z.B. im Grundlagenartikel "Gaming-Headsets: Mythos, Wahrheit und wie wir testen" bereits sehr ausführlich und transparent dargelegt, denn mit dem üblichen Audio-Geschwurbel von Bassg...

Mit dem G560 bietet Logitech ein neues, auf Lightsync basierendes 2.1 Gaming-Lautsprechersystem, welches nicht nur Druck auf die Ohren ausüben, sondern auch noch eine Ambilight-ähnliche Hintergrundbeleuchtung der Wand in Echtzeit bieten soll. Das Anliegen klingt erst einmal interessant, ob die Boxen dies dann auch tun, werden wir später noch hören und messen müssen.

Doch bevor wir damit anfangen, wollen wir uns das neue Geschoss in den siebten Gamer-Himmel erst einmal genauer ansehen. Von außen und innen, so viel Zeit muss sein. Also auspacken. Geliefert wird in der Box der Subwoofer, die beiden Satelliten, ein USB-Verbindungskabel zum PC und ein Garantie-/Konformitäts-Leporello. Die Treiber und das Handbuch muss man später von der Homepage herunterladen.

Optik, Haptik und Funktionalität

Ausgepackt und angesteckt, Software aufgespielt, neu gestartet und damit rumgespielt. Neugier bricht Struktur. selten, aber diesmal hat der Spieltrieb haushoch gesiegt. Das Bild zeigt, was geht bzw. nicht. Ok, da meiste geht, also in aller Ruhe gleich noch einmal der Reihe nach.

Dass es ein 2.1-System mit Subwoofer und Satelliten ist, sieht man bereits auf den ersten Blick. Die Übergangsfrequenz liegt mit ca. 175 Hz ziemlich hoch, doch dazu gleich mehr. Der Subwoofer beinhaltet die komplette Elektronik, die Steuerung erfolgt vom rechten Satelliten aus. Mit 12mm Wandstärke ist der mattschwarz folierte MFD-Korpus nicht gerade massiv geraten, was man auch am sehr moderaten Gewicht von ganzen 5.5 Kg spürt, das sich auf eine Größe von 40,4 x 25,5 x 20,7 cm (H x B x T) verteilt.

 

 

Der Tieftöner besitzt einen mittelgroßen Hub und sitzt im Boden des Subwoofers. Damit arbeitet der Sub nach dem Downfire-Prinzip, was an sich nichts Schlechtes sein muss, zumal das Bassreflex-Rohr nach vorn zeigt und somit auch zu nahe Wände eher kein Problem darstellen sollten. Trotzdem steht und fällt die Tiefstbass-Qualität des recht hoch abgestimmten Subs sehr stark mit dem jeweiligen Standort (Raum-Moden). Wir werden gleich noch sehen, dass man hier, dem Mainstream folgend, auf hohe Pegel statt echten Tiefgang gesetzt hat. Leider.

An der Rückseite des Subwoofers schleißt man die beiden Satelliten und das USB-Kabel an. Klinke ist auch möglich, analoge Einspieler funktionieren somit auch. Einen echten Netzschalter findet man hingegen nicht und auch auf eine (erreichbare) Feinsicherung muss man verzichten. Der Bluetooth-Button an der Rückseite ist eher überflüssig, denn es gibt ihn auch noch einmal am rechten Satelliten.

Der Anschluss der Satelliten erfolgt über proprietäre D-Sub-Buchsen, wobei vor allem das Kabel des rechten Satelliten mit der Steuerung sehr dick und starr ausfällt. Der Satellit beherbergt an der Oberseite den Logitech-Button und die Lautstärkereglung, an der Rückseite findet man noch den besser zu erreichenden Pairing-Button für Bluetooth und den Ein-/Aus-Taster.

Die Aluminium-Breitband-Lautsprecher im relativ dünnwandigen ABS-Gehäuse sind sicher nicht die Ausgeburt der Hi-Fi-Hölle, aber es geht auch schlimmer. Nur hat Kunststoff nichts mit Kunst zu tun, sondern nur mit künstlich. Logitech gibt einen Frequenzumfang von 40 Hz bis 18 kHz an, den zumindest der Subwoofer nach unten hin auch erfüllt. Bei den Satelliten ist, setzt man einen üblichen Toleranzbereich von +/-3dB, bereits bei ca. 13 KHz Schluss. Das angegebene, maximales Schalldruckniveau von 97 dB sollte erreicht werden können, also laut geht schon einmal. Solange sich der Sub nicht verschluckt. Doch dazu gleich mehr.

Die Bedienung der passenden Software erfolgt intuitiv in sie ist auch frei von Rätseln oder sonstigen Quests. Die Konfiguration der Spieleprofile (online nachladbar!) bzw. der sensitiven Bereiche für die RGB-Farbsteuerung der Satelliten-Innen- bzw. an die Wand strahlenden Rückseite ist sehr einfach zu realisieren. Die Farbmischung ist teilweise etwas grob und die Mittelwerte stimmen nicht ganz mit dem eigenen Eindruck überein, aber man hat den Dreh fürs Optimum trotzdem eigentlich recht schnell heraus. Dann macht das Ganze sogar Spaß, aber das mit dem Spieltrieb hatten wir ja eingangs schon.

Tear down (und was so alles drinsteckt)

Gleiche Stelle, die selben Anschlüsse, allerdings haben wir nun die Platine ausgebaut und begutachtet. Diese stammt von PCB Guangdong Chengde Electronic Technology Co. Lt und geht auch von der Lötqualität in Ordnung. Was etwas nervt, ist der schwarze Heißkleber, der jede Schraube großflächig verdeckt und faktisch als Siegel dient, denn bei Verformungen färbt sich alles sofort rot.

Wenden uns zunächst dem Audio-Zweig zu. Neben dem analogen und dem USB-Eingang sehen wir die blaue OEM-Platine des Bluetooth-Moduls. Das Herzstück bildet allerdings der CX20701, ein günstiger Audio Cross Mixer IC von Conexant. Ähnlich wie viele C-Media-Chips, bietet der Chip neben den umfangreichen I/O-Features (Line In/Out, USB und SPDIF In), dem integrierten DAC und ADC, sie den bekanntesten Codecs auch die Kommunikation mit der PC-Software mittels I2C-Protokoll, sowie ordentliche Vorstufen (und einen hier nicht genutzten Kopfhörerverstärker).

Conexant bietet zudem eine intuitiv zu nutzende Toolbox Software, deren Bibliotheken sich recht einfach in eigene Softwarelösungen integrieren lassen (DSP, Lösungen wie Equalizer, Pegelregel. Mixer etc.).


Logitech verspricht 120 Watt RMS-Leistung und liefert dies auch, denn die Platine ist dementsprechend bestückt. Wir finden insgesamt zwei TAS5731M von Texas Intruments, die bei einem der beiden 2x 30 Watt RMS im Stereo-Betrieb, bzw. beim anderen IC sogar 60 Watt als Mono-Brückenschaltung realisieren können. Diese Leistung wird bei einer Betriebsspannung von jeweils 24 Volt erreicht, die auch anliegen (Messung). Die Class-D-Endstufen arbeiten jeweils mit einer maximalen Sampling-Rate von 48 KHz und rauschen zudem kaum. Insgesamt ist das Grundrauschen fast zu vernachlässigen und auch der Fremdspannungsabstand passt.

Die Ausgangskondensatoren stammen von Teapo und die Kühlung beider Endstufen erfolgt indirekt. Hier wurde einfach ein normaler Rippenkühlkörper aus Alu-Strangguss auf die Rückseite oberhalb der ICs geschraubt. Allerdings reicht dies aus, da der Wirkungsgrad der beiden digital angesteuerten Endstufen mit bis zu 90% sehr hoch ausfällt.

Die Beleuchtungseffekte realisiert ein ARM Cortex-M3 basierender STM32L100 Value Line von ST im Zusammenspiel mit der installierten PC-Software. Dieser relativ stromsparende Prozessor kann maximal 512 KB Flash-Speicher, sowie 32 bis 80 KB RAM ansprechen. Der EEPROM umfasst maximal 16 KB. Damit werden insgesamt vier unabhängige RGB-Kanäle mit jeweils 8-Bit Farbtiefe angesprochen. Beim Netzteil handelt es sich um ein ausreichend dimensioniertes Schaltnetzteil, das jedoch räumlich getrennt von der Hauptplatine im unteren Bereich des Subwoofers platziert wurde.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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