Grafikkarten Praxis Testberichte Wärmeleitpaste und Pads

Was kann die GeForce RTX 2070 Super im Jahr 2023? Wenn RDNA2 den Dienst verweigert und es die Super-Susi richten muss

Zerlegen

Die ASUS Dual lässt sich ganz easy mit einem kleinen Kreuzschraubendreher zerlegen. Im ersten Schritt wurden die Schrauben der Backplate entfernt, die auch gleichzeitig die Abdeckung um die Lüfter halten.

Zum Vorschein kamen kleinere Staubnester und einige Tierhaare, definitiv nichts wildes für eine betagte Grafikkarte!

Sieben Schrauben und einen kontrollierten Kraftakt zum Trennen des Kühlers später konnte man direkt sehen, warum hier ein Hotspot-Problem vorliegt.

Aus der Nähe sehen wir, dass die werksseitig aufgetragene Paste komplett ausgetrocknet ist.

Noch besser sieht man es am Kühlerboden. Stellenweise war zwischen Silizium und Kühlkörper schon gar keine Paste mehr vorhanden und die Hitze hat sogar die Aufschrift des DIEs in die Beschichtung gebrannt.

 

Reinigung

Gereinigt wurde zunächst mit Druckluft. Für diesen Zweck hatte ich mir vor einiger Zeit einen Air-Duster zugelegt, der nicht ganz so aggressiv zu Werke geht wie ein Kompressor und auch keine Kondenswasserproblematik aufweist.

Manche Ablagerungen benötigen allerdings eine mechanische Einwirkung. Hierfür eignet sich ein weicher Kosmetikpinsel ausgezeichnet. Vorsicht bei Microfasertüchern – diese laden sich sehr gerne statisch auf, was eine Beschädigung empfindlicher elektrischer Bauteile verursachen kann.

Wenn Kühler, Abdeckungen, Lüfter und die Platine von Staub und Schmutz befreit wurden, geht es an die GPU. Zunächst vorsichtig mit einem Tuch die Reste der ausgetrockneten Paste vom DIE entfernen.

Und dann ganz vorsichtig die Reste um den DIE. Lieber kleine Rückstände lassen, als auch nur eines der winzigen SMD Bauteile abzureißen! Wenn es aussieht wie auf dem folgenden Bild, ist es völlig ausreichend. Ich nehme für die Kante gerne einen kleinen Kosmetikspatel aus Kunststoff.

Da die Wärmeleitpads allesamt noch weich und unbeschädigt waren, hielt ich den Austausch für unnötig und war somit bereit für den Auftrag frischer Wärmeleitpaste.

Igor hat übrigens letztens erst wieder getestet, wie man Wärmeleitpaste am besten appliziert, und nach seiner Anleitung bin ich auch hier wieder vorgegangen. Alles frischgemacht und bereit für den erweiterten Test!

 

Temperatur-Check

Karte wieder rein und direkt wieder Furmark starten. Ergebnis nachher:

Zur Erinnerung noch einmal die Werte mit der ausgetrockneten Paste:

Ergebnis: GPU minus 14K, Hotspot minus 31K, Lüfterdrehzahl halbiert, plus 200MHz Chip Takt. Natürlich kann man das nach anderthalb Minuten so noch nicht wirklich vergleichen, weshalb ich Furmark noch 20+ Minuten weiterlaufen ließ.

Durch die Maßnahme konnte der Hotspot um ca. 20K gesenkt werden, wodurch sowohl GPU als auch andere Komponenten nicht mehr gedrosselt werden müssen. Furmark ist allerdings auch ein Extrembeispiel und schöpft das Powerlimit der Grafikkarte konstant voll aus. In Games ist das nicht so und die Karte taktet entsprechend noch mal eine ganze Ecke höher.

 

Kommentar

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e
eastcoast_pete

Urgestein

1,524 Kommentare 859 Likes

Schöner Bericht aus der Praxis! Und die 2070 Turing mit ihren 8 GB VRAM ist bei 1080p auch heute noch gut unterwegs, wie Dein Test auch gezeigt hat.

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m
maikrosoft

Veteran

104 Kommentare 25 Likes

Schöner Test, Das Problem des schwarzen Bildes hatte ich bei meiner 6600XT auch, Es lag bei mir allerdings am Netzteil, oder besser Netzteilen.
Ich habe hier 2 x BeQuiet 500W Netzteile vom Typ PurePower 10. Sobald der Treiber für die Radeon installiert wurde, Blackscreen. Mit nem Seasonoc Netzteil lief die Karten dann anstandslos.

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s
scotch

Veteran

153 Kommentare 103 Likes

Ich finde es super das hier mal aufgezeigt wird das es nicht zwingend nötig ist immer den neusten Bling Bling Kram zu besitzen um vorm PC Spass zu haben.
High End Grafik macht sowieso noch lange kein gutes Spiel. Und in den seltensten Fällen verringert sich der Spielspaß wenn man die Grafik von Ultra auf Mittel stellt.

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Xaero82

Mitglied

25 Kommentare 11 Likes

Ein sehr erfrischender und ehrlicher Artikel wie ich finde. Es muss nicht immer nur HighTechBlingBling sein. Danke dafür und bitte gerne mehr solcher Praxisberichte.

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echolot

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956 Kommentare 735 Likes

Man kann mit "alter" Hardware noch vieles erreichen. 1080p sollte nach wie vor für 2070s kein Thema sein. Mit FSR3 und Fluid Motion in Bälde sicherlich auch für neuere Spiele eine echte, günstige Alternative.

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ITSecurityGuy

Neuling

3 Kommentare 6 Likes

Und kein RT-Test ?

P.S.: Spässle' gemacht.

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e
exi78

Veteran

161 Kommentare 89 Likes

Kleine Anmerkung, das B560 Board kann durchaus PCIe4.0, allerdings nur in Verbindung mit einem Intel der 11ten Gen.

Schade, dass die 6600er AMDs ihren Dienst verweigert haben, aber ein guter Ersatz wurde ja gefunden.

Tolles Ergebnis!

Wenn auch ich mir die Grafikkartenpreise vor Corona/Miningboom zurückwünschen würde, aber was nicht ist, ist halt nicht...

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T
TheSmart

Veteran

422 Kommentare 213 Likes

Danke für den Bericht erstmal.

Und auch sehr aufschlussreich, das die Karte mit manchen Konfigurationen nicht kompatibel ist.
Das sollte normalerweise nciht passieren.. zumal ja auch deutlich ältere Hardware problemlos damit funktioniert.

Vor allem ist das auch interessant für viele, die nicht bereit sind die aktuellen horrenden Grakapreise zu bezahlen. Denn selbst bei dem aktuellen sehr hohen Strompreis muss man die Hardware wohl sehr lange benutzen um den Aufpreis zur aktuellen Generation wieder drin zu haben.

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ipat66

Urgestein

1,363 Kommentare 1,359 Likes

Schöner Artikel Alex!

Nicht jeder hat die neueste Plattform mit einer 4090 oder einer 7900XTX....

Ich spiele mit meiner 2070 (ohne Super) MS Flightsimulator in 4K !
Alles Stock.Kein OC.
Hatte es mal mit seichtem UV probiert; das klappte dann nicht mehr...
Das Ganze in schöner Detailtreue und natürlich in Verbindung mit DLLS2.irgendwas.
Da gibt es kein Ruckeln oder sonstige unangenehme Framedrops.

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echolot

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956 Kommentare 735 Likes

Man bedenke, dass man für ein paar Taler mehr mittlerwile eine 2080Ti bekommen kann. Die ist der 2070s nochmal in Längen überlegen.

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F
Falcon

Veteran

115 Kommentare 118 Likes

Mich würde ein vernünftiger Test des TG Kryosheet auf einer GPU mal interessieren.

Hab diverse GPU´s die immer weiter vererbt werden und ein nicht alterndes Wärmeleitmaterial würde da echt helfen.

Oder sind die 0,2mm Dicke da schon zuviel?

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pcfoxxx

Neuling

2 Kommentare 1 Likes

Bei mir ist ein ähnliches Problem mit folgender Konfiguration aufgetreten: MSI MSI MPG Z390M GAMING EDGE AC mit i7 8700 und MSI RX6600XT. Nach Zusammenbau lief alles los, aber weder die Graka noch das MB mit der integrierten Grafik gaben ein Bild aus (HDMI und DP), obwohl der Monitor das Einstecken erkannte. Mein erstes Bild und dann das... Nach Abziehen des 8Pol von der Graka gab es ein Bild via MB und nach erneutem Anstecken endlich auch ein Bild über die Grafikkarte. Zwischenzeitlich war wohl auch ein Treiber über Win11 installiert, allerdings kann ich das nicht sicher sagen. Ach ja, Netzteil bequiet 650W...

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A
Arcbound

Veteran

138 Kommentare 105 Likes

Auf welcher Plattform sucht man denn in der heutigen Zeit am besten gebrauchte Hardware? Ich hab vor ein paar Jahren auch viel gebrauchte Hardware genutzt, und hatte da gute Erfahrungen mit den Marktplätzen in Foren gemacht. Allerdings sind die ja durch das neue Meldegesetz schon etwas eingeschlafen!?
Also dann doch Ebay?

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echolot

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956 Kommentare 735 Likes

"Kleinanzeigen". Aber bitte mit Vorsicht genießen. Am besten abholen und vorführen lassen. Da gibt es einiges an Betrug. Traumpreise verlocken den ein oder anderen. Mit Glück gibt es auch noch Schnäppchen in der Bucht.

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S
Seriousjonny007

Neuling

6 Kommentare 1 Likes

Der Vergleich zwischen 2070S (gebraucht) & RX6600 (neu) ist etwas unfair.
Da die 2070S vor Corona schon über 500€ gekostet hat und somit sicher auch damals keine Einsteiger Grafikkarte war.
Die RX6600 war nur wegen Corona so überteuert und ist jetzt da wo sie auch hingehört, mit 200€ neu zur Einsteigerklasse.
Bis 250€ gibts von NVidia nur die 1660S & die RTX 3050 und mit beiden wischt die RX6600 (selbst mit Raytracing) den Boden.

Interessant wäre gewesen wie die 2070S Out of Box (so wie du sie bekommen hast) performt hätte.
Am besten dann noch in einem dieser Luftdichten "CYBERPOWER" Gehäuse.
Den ca. 95% alle PC Nutzer haben keine Ahnung oder trauen sich sicher nicht die Wärmeleitpaste zu wechseln.

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scotch

Veteran

153 Kommentare 103 Likes

Naja aber man muss ja schauen was beide Karten jetzt kosten. Wenn ich für 200€ eine gebrauchte 2070s kriegen kann fange ich schon an zu grübeln.

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F
Furda

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663 Kommentare 371 Likes

Schon krass, dass weltweit vermutlich Millionen von Karten wegen ein paar Euro Wärmeleitpaste zu früh ausgetauscht werden müssen! (Wem das Know How fehlt, es zu erkennen und beheben zu können.)

Zu den Messwerten, ich seh da keine Drosselung im VRAM Takt....?

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Steffdeff

Urgestein

748 Kommentare 705 Likes

Danke für den tollen Artikel! 👍

Eine 2070 super gegen die RX 6600 ist aber auch ein wenig unfair. Eine XT wäre wahrscheinlich der richtige Gegner gewesen. 🤔
Oder der neue Player in der 200€ Klasse?

Auf den Test wäre ich mal gespannt. Denn wie die Intel Karten mittlerweile laufen ist schön zu sehen. Da jagt ja ein neuer Treiber den anderen und mancher Knoten wurde gelöst.😃

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istherelifeonmars

Mitglied

69 Kommentare 13 Likes

Also ich bedaure es, daß es so ein Siegel gibt.
Ich hab jetzt meine beiden letzten fabrikneu erworbenen Karten mit Wärmeleitpaste nach einem halben Jahr neu gemacht.
Bei der MSI GTX1080 war nur eine Wurst in der Mitte, links und rechts fehlte die Wärmeleitpaste ganz.
Bei der letzten von Asus RTX4090 waren alle vier Ecken nicht mit Wärmeleitpaste bedeckt.
Sehr bedauerlich, daß auch so renomierte Firmen es nicht auf die Reihe bekommen.
Bei der RTX4090 nach Wärmeleitpastentausch zu der von Igor empfohlenen Apex von Alphacool aber auf der ganzen Fläche verstrichen, anstatt der Wurstmethode: Insgesammt 4 bis 5°C kühler, Hotspott sogar 8 bis 9°C kühler und das bei niedrig drehenderem Kühler.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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