Grafikkarten Testberichte VGA

MSI RTX 3070 Gaming X Trio 8GB im Test – Schwerer Brocken auf leisen Sohlen

Platinenanalyse und Spannungsversorgung

Die Grafikkarte nutzt ein Platinen-Eigendesign mit 8 Layern und ohne Backdrill-Verfahren. Die Art der Spannungsversorgung ist wieder ähnlich zu Turing und man verzichtet zudem auf die Zweiteilung der Hauptspannungsversorgung. MSVDD entfällt und es verbleibt nur noch NVVDD  und steht für die herkömmliche Core-Voltage, also das, was wir gern als GPU- Spannung bezeichnen. Hier sind es insgesamt 9 einzelne Phasen (maximal wären 10 möglich), die von einem NCP81610 von ON Semi auf der Rückseite bereitgestellt werden. Hier handelt es sich um einen digitalen PWM-Controller mit VID-Interface, kompatibel zu NVIDIAs Open VReg Spezifikation.

Diese 9 Phasen werden jeweils mit den etwas günstigeren Powerstages (DrMOS)  NCP302045 bestückt, die keine echte MOSFET DCR ermöglichen, jedoch eine Temperatur-Schutzschaltung und einen Auslese-Ausgang bieten.  Der Spannungsspielraum bei NVVDD liegt zwischen 0.7 und maximal 1.2 Volt, wobei der Maximalwert ohne spezielle Firm- und Software vom Endanwender eh nie erreicht werden kann.

Für den Speicher nutzt MSI zwei Phasen, die auf ein diskret agierendes MOSFET-Paar setzen. Die hier verwendeten PK616BA (50A)  für die High- und PK698SA (95A) für die Low-Side von NIKOS Semi sind ausreichend und vor allem eines: günstig. Die Spulen liegen mit 150 mH im normalen Bereich.

Zur Eingangsglättung nutzt man drei Spulen mit jeweils 1 µH hinter denen eine Schmelzsicherung und ein Shunt liegen, über dessen Spannungsabfall man die fließenden Ströme misst. Rechts daneben sehen wir den PWM-Controller NCP81610 von ON Semiconductor, der für NVVDD eingesetzt wird.

Die beiden nachfolgenden Bildern zeigen stellvertretend für alle Power Stages einen der DrMOS vom Typ NCP302045 von ON Semi, sowie exemplarisch eine der vielen 220 mH Spulen.

 

Wir sehen unten die Spannungswandler des GDDR6-Speichers, bestehend aus den MOSFETs von NIKOS und den 150-mH-Spulen. Es handelt sich um einen simplen Step-Down-Konverter ohne große Geheimnisse.

Kühler und Demontage

Über dem Heatsink und dem nur  teilweise offenen Aufbau hinter der langen Platine sitzen insgesamt drei sehr leise, PWM-geregelte 9.2-cm-Lüfter. Aber auch die maximale Drehzahl der getrennt geregelten Lüfter von bis zu 3000 U/min wird einem kaum einen Schrecken einjagen, denn MSI lässt diese Lüfter ja selten über 1500 U/min drehen. Wollen wir mal hoffen, dass es auch hier so leise bleibt.

MSI setzt auf das DHT-Prinzip mit insgesamt 6 angeschliffenen Heatpipes. Das kühlt die GPU, der Speicher und die Spulen der großen Spannungswandler werden über den thermisch verbundenen Montagerahmen bzw. den Lamellenkühler gekühlt. Insgesamt sechs vernickelte 6-mm-Heatpipes aus Kuper-Komposit, die in die Montageplatte eingepresst wurden, sorgen für den Abtransport der Abwärme. Eine Art Bracket stabilisiert die Platine zusätzlich zur Backplate und ist mit dieser fest verschraubt.

Die Spannungswandler der GPU besitzen einen separaten, über die Backplate verschraubten Rippenkühlkörper, der thermisch mittels Pad am Lamellenkühler angebunden ist.

Die Backplate besteht aus Graphen, was eine interessante Lösung darstellt. Der Hersteller verbindet thermisch die Rückseite unter den RAM-Modulen mit der Backplate, so dass sie nicht nur rein optischer Natur bleibt und zusätzlich stabilisierend fürs PCB wirkt. Außerdem wird die Fläche unterhalb der Spannungswandler mitgekühlt.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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