Grafikkarten Testberichte VGA

MSI RTX 3070 Gaming X Trio 8GB im Test – Schwerer Brocken auf leisen Sohlen

Temperaturen und Boost-Takt

Die Karte boostet, wenn sie kühl genug ist und die GPU-Last die 50% nicht überschreitet bis auf über 2070 MHz. Allerdings ist dies eine sehr kurzzeitige Freude, die bei meinem sehr extrem fordernden Testspiel dann bei steigender Temperatur im geschlossenen Gehäuse von 1980 MHz bis auf ca. 1935 MHz einbricht. Damit liegt man aber noch weit über dem, was NVIDIA für den Boost auch offiziell angibt. Um die Founders Edition aber deutlich zu schlagen, reicht es allerdings locker. Maximal 59 bis 60 °C ist die GPU warm, in schlecht belüfteten Gehäusen vielleicht noch einen Tick wärmer. Aber der riesige Kühler wirkt stets extrem souverän.

Die manuelle Übertaktung ergab bei 100% Lüfterdrehzahlen einen Wert von 2100 MHz, den die Karte sogar meist halten konnte. Ob man das aber akustisch ertragen möchte, sei mal dahin gestellt. Da hilft wohl nur ein Wasserblock. Den Speicher kann man auch noch etwas übertakten, man büßt aber bereits vor dem Erreichen der Stabilitätsgrenze an Performance ein. Insgesamt ist das Übertaktungspotential also eher mau.

Kommen wir nun zu der Aufzeichnung mit der hochauflösenden Infrarot-Kamera. Die PI640 von Optris besitzt ein echtes 640 x 480 Pixel Bolometer und zeichnet mit bis zu 30 FPS auf. Ich nutze hier die Normallinse und kalibrierte Folie mit einem bekannten Transmissionsgrad, damit ich de facto in das geschlossene Gehäuse hineinsehen kann. Die Backplate kann man entfernen, beim Speicher kann man jedoch mit montierter Backplate ca. 3 Grad und bei den Spannungswandler ca. 4 Grad abziehen, was auch den Sinn dieser Lösung unterstreicht.

Und was ist mit den Folgen der globalen Grafikkarten-Erwärmung? Jetzt interessiert mich natürlich der Geräuschpegel dessen, was nun als komplexes Lüftergeräusch emittiert wird. Die Karte im offenen Aufbau ist etwas kühler, was auch die Lüfterdrehzahlen des geschlossenen Gehäuses von den rund 1300 U/min auf dann fast 1380 U/min schnellen. Das hört man dann allerdings immer noch nicht wirklich.

Wenden wir uns jetzt dem Geräuschpegel und dem Klangcharakter zu. Mit ca. 33.2 dB bei Witcher 3 in UHD und einer Leistungsaufnahme von ca. 240 Watt messe ich einen deutlich niedrigeren Wert als den der Founders Edition, wobei man auch der Extremfall mit unter 35 dB(A) keine Orkan-Qualitäten bot. Nutzt man Furmark oder schwergewichtige GPGPU-Szenarien, wo auch der Speicher und die Spannungswandler mehr gefordert werden, dann sind es zwar immer noch knapp 250 Watt, aber die Lüfterdrehzahlen gehen leicht über 1400 U/min und der Geräuschpegel liegt dann bei 35.7 dB(A) im schlecht durchlüfteten Gehäuse. Bei Spielen habe ich dies allerdings nicht geschafft. So gesehen ist dann die Welt auch wieder in Ordnung und es steht und fällt mit dem Airflow im Gehäuse.

Takt Gaming 1980 MHz (kalt) bis 1935 MHz (warm)
Maximal OC 2100 MHz
GPU Temperatur Open Benchtable 59-60 °C
GPU Temperatur Closed Case <=62 °C
Geräuschemission 33.2 bis 35.7 dB(A)
Lüfterdrehzahlen 1300 U/min bis 1400 U/min (max.)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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