Sehen wir uns zuerst den Lieferumfang dieses Kolosses eines Mainboards an. Name ist auch bei der Verpackung Programm und entsprechend finden wir auf dem Umkarton nichts außer den Produktnamen. Aber wer zu diesem Board greift, weiß ja wahrscheinlich schon vorher was er bekommt.
Die Verpackung ist sehr schön und schlicht gelöst, wobei uns zuerst der Installation Quick Guide in einem schlichten EVGA Kuvert begrüßt. Unter dem doppelten Boden findet sich ein Rahmen aus weichem Schaumstoff, in dem die Box mit dem Zubehör integriert ist. Wiederum darunter schimmert bereits das Mainboard mit seinen Kupfer-Kühlkörpern in antistatischer Folie, und unter dem letzten doppelten Boden gibt es noch eine nackte Platine des Boards mit schematischen Beschriftung und Erklärung der Komponenten – ein Quickstart-Guide zum Anfassen quasi, sehr cool.
Im Zubehör-Umfang befinden sich neben den üblichen Kandidaten wie WLAN-Antenne, SATA-Kabeln, M.2-Schrauben und Wärmeleitpads auch noch ein paar Besonderheiten. So sind beispielsweise lange Mainboard-Standoffs enthalten, mit denen die eben genannte Platine als Testbench für das eigentliche Board genutzt werden kann. Des weiteren sind zwei Adapter-Kabel für die ProbeIt-Anschlüsse enthalten, die direkt Messbuchsen mit zugehöriger Erdung für die Verwendung mit einem Multimeter anbieten. Neben einem Gehäuse-Aufkleber gibt es sogar einen USB-Stick im EVGA Design, auf dem die Treiber und Tools enthalten sind, statt wie traditionell auf einer DVD. Beim Zubehör hat man sich also definitiv nicht lumpen lassen und ist die extra Meile gegangen, um dem Anwender jeden möglichen Komfort zu bieten.
Das Board selbst ist schwarz und silber gehalten, mit gelben, goldenen und kupferfarbenen Akzenten rund herum. Hierbei sticht besonders der riesige Kühlköper hervor, der sich Spannungsversorgung bis zum Chipsatz mit einer langen Heatpipe erstreckt. Ein nettes Detail sind die gummierten Abdeckungen der rechtwinkligen Stromanschlüsse, um etwaigen Kurzschlüssen durch die offenen Leiterflächen vorzubeugen. Überall auf dem Board, z.B. an den PCIe-Slots oder an der oberen Kante finden sich viele kleine weiße LEDs, mit denen die Aktivität einzelner Steckplätze oder Spannungen sofort sichtbar wird – besonders nützlich natürlich um Probleme zu diagnostizieren.
Apropos, in der oberen rechten Ecke finden sich die on-board Knöpfe, ein 4-stelliger Postcode-Display, das auch zur Anzeige von Spannungen oder Temperaturen konfiguriert werden kann, und sogar ein USB Typ A Port, der für BIOS-Updates ohne installierte CPU genutzt werden kann. Hierfür muss lediglich der Reset-Knopf gehalten werden bis ein Countdown auf dem Postcode-Display herabgezählt hat und sofern ein kompatibles BIOS auf dem Fat32 formatierten USB-Stick gefunden wurde, wird es auf einen der drei EEPROMs geflasht. Richtig, das Board hat Tripple-BIOS.
Wie bereits erwähnt, verwendet der schwarze Safe boot-Knopf kein vordefiniertes BIOS-Profil mit garantiert funktionierenden Einstellungen, sondern die letzte gespeicherte und erfolgreich gepostete Konfiguration, was natürlich Vor- und Nachteile mit sich bringt. Nebenan findet sich nur noch ein Clear CMOS-Knopf, wobei dieser redundant zu dem am IO ist. Leider hat das Board dafür keinen Retry-Knopf, um das Powergood-Signal zu unterbrechen und einen „kalten“ Neustart des Systems über das Netzteil zu forcieren.
Zur Auswahl zwischen den genannten BIOS-Chips befindet sich unterhalb der Stromanschlüsse ein entsprechender Schalter, wobei hier auch wieder eine LED das aktive BIOS 1, 2 oder 3 anzeigt. Nebenan finden sich Dip-Schalter für die PCIe- bzw. M.2-Slots und ein Schalter für den Slowmode, bei dem die CPU auf Multiplikator 8x für Kerne und Cache gedrosselt wird. Benachbart findet sich ein weiterer rechtwinkliger Anschluss für USB 3.0, und darunter einer der wenigen vertikalen Anschlüsse, für USB 3.1 Typ C. Weiter finden wir entlang der rechten Kante den Anschluss für eine U.2 Disk und acht SATA 3 6 Gbit/s Ports, wobei die zwei oberen von einem speziellen Windows XP-kompatiblen ASMedia Chipsatz versorgt werden. Hintergrund hierfür ist natürlich die bessere Performance einzelner älterer Benchmarks auf älteren Betriebssystemen, die für moderne Controller sonst keinen Treiber mitbringen.
Unter den beiden SLI-fähigen PCIe 4.0 x16 Slots findet sich noch ein dritter x4 Slot der mit PCIe 3.0 über die PCH bzw. den Chipsatz angebunden wird. Leider ist die Platzierung der CMOS-Batterie nebenan etwas ungünstig, da trotz offenem Slotende eine x16 Karte kollidieren würde. An der unteren Kante finden sich die üblichen Front-Panel, Audio, zwei Typen von RGB, USB 2.0 und PCIe-Strom-Anschlüsse, wobei nur die letzten beiden rechtwinklig sind. Warum es für nur zwei Grafikkarten eine zusätzliche Stromzufuhr des PCIe-Slots braucht, erschließt sich mir nicht ganz, aber die Option ist vorhanden.
Abschließend seien noch die diversen 4-Pin Lüfter- bzw. Pumpen-Anschlüsse erwähnt, die sich auch im 3-Pin Modus konfigurieren lassen und ein Lautsprecher, der die Post-Sequenz mit Piep-Tönen akustisch begleitet. Auch wenn dieser vierleicht zunächst etwas antiquiert wirkt, kann sich ein zusätzlicher, nicht visueller Indikator oft als praktisch erweisen, und wen er stört, kann ihn im BIOS deaktivieren. Erwähnenswerte Besonderheiten am IO sind zum einen die DisplayPort- und HDMI-Ausgänge für die iGPU, falls man diese z.B. zu Diagnosezwecken verwenden müsste, der externe ClearCMOS-Knopf zum Zurücksetzen des BIOS und der PS/2 Maus- und Tastatur-Port, vor allem gedacht für die Verwendung mit Windows XP.
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