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Geheimwaffe für Übertakter? EVGA Z590 Dark Mainboard im Test mit Teardown und Overclocking

Sehen wir uns zuerst den Lieferumfang dieses Kolosses eines Mainboards an. Name ist auch bei der Verpackung Programm und entsprechend finden wir auf dem Umkarton nichts außer den Produktnamen. Aber wer zu diesem Board greift, weiß ja wahrscheinlich schon vorher was er bekommt.

Die Verpackung ist sehr schön und schlicht gelöst, wobei uns zuerst der Installation Quick Guide in einem schlichten EVGA Kuvert begrüßt. Unter dem doppelten Boden findet sich ein Rahmen aus weichem Schaumstoff, in dem die Box mit dem Zubehör integriert ist. Wiederum darunter schimmert bereits das Mainboard mit seinen Kupfer-Kühlkörpern in antistatischer Folie, und unter dem letzten doppelten Boden gibt es noch eine nackte Platine des Boards mit schematischen Beschriftung und Erklärung der Komponenten – ein Quickstart-Guide zum Anfassen quasi, sehr cool.

Im Zubehör-Umfang befinden sich neben den üblichen Kandidaten wie WLAN-Antenne, SATA-Kabeln, M.2-Schrauben und Wärmeleitpads auch noch ein paar Besonderheiten. So sind beispielsweise lange Mainboard-Standoffs enthalten, mit denen die eben genannte Platine als Testbench für das eigentliche Board genutzt werden kann. Des weiteren sind zwei Adapter-Kabel für die ProbeIt-Anschlüsse enthalten, die direkt Messbuchsen mit zugehöriger Erdung für die Verwendung mit einem Multimeter anbieten. Neben einem Gehäuse-Aufkleber gibt es sogar einen USB-Stick im EVGA Design, auf dem die Treiber und Tools enthalten sind, statt wie traditionell auf einer DVD. Beim Zubehör hat man sich also definitiv nicht lumpen lassen und ist die extra Meile gegangen, um dem Anwender jeden möglichen Komfort zu bieten.

Das Board selbst ist schwarz und silber gehalten, mit gelben, goldenen und kupferfarbenen Akzenten rund herum. Hierbei sticht besonders der riesige Kühlköper hervor, der sich Spannungsversorgung bis zum Chipsatz mit einer langen Heatpipe erstreckt. Ein nettes Detail sind die gummierten Abdeckungen der rechtwinkligen Stromanschlüsse, um etwaigen Kurzschlüssen durch die offenen Leiterflächen vorzubeugen. Überall auf dem Board, z.B. an den PCIe-Slots oder an der oberen Kante finden sich viele kleine weiße LEDs, mit denen die Aktivität einzelner Steckplätze oder Spannungen sofort sichtbar wird – besonders nützlich natürlich um Probleme zu diagnostizieren.

Apropos, in der oberen rechten Ecke finden sich die on-board Knöpfe, ein 4-stelliger Postcode-Display, das auch zur Anzeige von Spannungen oder Temperaturen konfiguriert werden kann, und sogar ein USB Typ A Port, der für BIOS-Updates ohne installierte CPU genutzt werden kann. Hierfür muss lediglich der Reset-Knopf gehalten werden bis ein Countdown auf dem Postcode-Display herabgezählt hat und sofern ein kompatibles BIOS auf dem Fat32 formatierten USB-Stick gefunden wurde, wird es auf einen der drei EEPROMs geflasht. Richtig, das Board hat Tripple-BIOS.

Wie bereits erwähnt, verwendet der schwarze Safe boot-Knopf kein vordefiniertes BIOS-Profil mit garantiert funktionierenden Einstellungen, sondern die letzte gespeicherte und erfolgreich gepostete Konfiguration, was natürlich Vor- und Nachteile mit sich bringt. Nebenan findet sich nur noch ein Clear CMOS-Knopf, wobei dieser redundant zu dem am IO ist. Leider hat das Board dafür keinen Retry-Knopf, um das Powergood-Signal zu unterbrechen und einen „kalten“ Neustart des Systems über das Netzteil zu forcieren.

Zur Auswahl zwischen den genannten BIOS-Chips befindet sich unterhalb der Stromanschlüsse ein entsprechender Schalter, wobei hier auch wieder eine LED das aktive BIOS 1, 2 oder 3 anzeigt. Nebenan finden sich Dip-Schalter für die PCIe- bzw. M.2-Slots und ein Schalter für den Slowmode, bei dem die CPU auf Multiplikator 8x für Kerne und Cache gedrosselt wird. Benachbart findet sich ein weiterer rechtwinkliger Anschluss für USB 3.0, und darunter einer der wenigen vertikalen Anschlüsse, für USB 3.1 Typ C. Weiter finden wir entlang der rechten Kante den Anschluss für eine U.2 Disk und acht SATA 3 6 Gbit/s Ports, wobei die zwei oberen von einem speziellen Windows XP-kompatiblen ASMedia Chipsatz versorgt werden. Hintergrund hierfür ist natürlich die bessere Performance einzelner älterer Benchmarks auf älteren Betriebssystemen, die für moderne Controller sonst keinen Treiber mitbringen.

Unter den beiden SLI-fähigen PCIe 4.0 x16 Slots findet sich noch ein dritter x4 Slot der mit PCIe 3.0 über die PCH bzw. den Chipsatz angebunden wird. Leider ist die Platzierung der CMOS-Batterie nebenan etwas ungünstig, da trotz offenem Slotende eine x16 Karte kollidieren würde. An der unteren Kante finden sich die üblichen Front-Panel, Audio, zwei Typen von RGB, USB 2.0 und PCIe-Strom-Anschlüsse, wobei nur die letzten beiden rechtwinklig sind. Warum es für nur zwei Grafikkarten eine zusätzliche Stromzufuhr des PCIe-Slots braucht, erschließt sich mir nicht ganz, aber die Option ist vorhanden.

Abschließend seien noch die diversen 4-Pin Lüfter- bzw. Pumpen-Anschlüsse erwähnt, die sich auch im 3-Pin Modus konfigurieren lassen und ein Lautsprecher, der die Post-Sequenz mit Piep-Tönen akustisch begleitet. Auch wenn dieser vierleicht zunächst etwas antiquiert wirkt, kann sich ein zusätzlicher, nicht visueller Indikator oft als praktisch erweisen, und wen er stört, kann ihn im BIOS deaktivieren. Erwähnenswerte Besonderheiten am IO sind zum einen die DisplayPort- und HDMI-Ausgänge für die iGPU, falls man diese z.B. zu Diagnosezwecken verwenden müsste, der externe ClearCMOS-Knopf zum Zurücksetzen des BIOS und der PS/2 Maus- und Tastatur-Port, vor allem gedacht für die Verwendung mit Windows XP.

 

 

Kommentar

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Case39

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2,503 Kommentare 929 Likes

Hübsches und eindrucksvolles Board. Danke für den Test.

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Tim Kutzner

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Die Eleet Software ist ja mal cool :D
Bin gespannt, was EVGA mit dem X570 Mainboard machen wird

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B
Besterino

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6,731 Kommentare 3,328 Likes

Nur 2 RAM-Bänke macht es für eher „Normalos“ aber vielleicht nicht so attraktiv. Klar, nicht die Zielgruppe.

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H
Himmelhund83

Mitglied

24 Kommentare 7 Likes

Naja der Schnitt wird wohl 2x8Gb haben oder sich 2x16Gb einbauen

Störender sind da schon die Unzulänglichkeiten im Bios wo das Standardmäßige teils gar nicht einstellbar ist

Was ich allerdings seltsam finde: Jetzt baut endlich mal einer einen soliden Kupfer Kühler und setzt doch etwas Material ein, dann kommt der Tester und kritisiert das, auf die Art und Weise wird man für 600€ aufwärts immer nur das durchschnittliche Zeug einbauen...

Spannungswandler Temperatur im Vergleich zu anderen Mainboards hätte ich im Text jetzt nicht entdeckt

Die Bilder in Videoform im Beitrag sind übrigens total störend

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thebagger

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104 Kommentare 77 Likes

Ich mag das Design, die könnten mehr Bretter mit den seitlichen Stromanschlüssen bringen.

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B
Besterino

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Jo, die "Video-Bilder" haben mich auch total genervt!

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ipat66

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1,357 Kommentare 1,355 Likes

Diesen angesprochenen faden Beigeschmack der 21 Phasen kann ich gut nachvollziehen.
Eigentlich eine echte Unverschämtheit dieser PR-Fuzzies.
Sagt einfach die Wahrheit,und gut ist...
Man kann ja die Vorteile verwendeter Komponenten und ihre Qualitätsmerkmale beschreiben

Das einzige was mich gewundert hat,ist der fehlende CO2-Neutral Aufkleber in gruen...:)

Ansonsten sieht das Board schon lecker aus.
Sobald die kleinen Kinderkrankheiten per Update behoben sind,werden diejenigen die sich diesen doch stolzen Preis leisten können austoben können.
Die Software scheint gut geordnet und intiutiv.

Sonst bleibt das Motto erhalten:
Die letzten 5% Leistung kosten eben 50 bis 100 % zusaetzlich

Danke Scullbringer für den Einblick.

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G
Guest

Nervt. Alle 2-3 sec ändert sich das Bild.

Die seitlichen Anschlüsse sind ähnlich wie bei anderen Enthusiastboards, der gedrehte Sockel ermöglicht so aber nur noch 2 RAM Steckplätze, hat also auch Nachteile. Da EVGA auch viel Murks bei den Grakas zusammenbastelt, würde ich so eine Platine als Kleinserie nicht kaufen.

OC auf Intel? Das Design ist doch schon bis an die K*tzgrenze ausgepresst. Cinebench auf 267W allein für die CPU im Stockset (10900k), was soll sowas?

*Eher was für Extrem-LN2-OC, kaum alltagstauglich. Die Heatsinks lassen sich ja relativ einfach abnehmen. Dann müssen sie auch nicht aus Kupfer sein.

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skullbringer

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306 Kommentare 328 Likes

Danke für das Feedback!

Mit dem Autoslide wird man eben direkt vom nächsten Bild abgeholt, wurde mir auch schon als positiver Aspekt berichtet, aber ist scheinbar sehr polarisierend. :D Man könnte ja auch unten rechts Pause drücken, wenn man sich was genauer angucken möchte.

Alternativ mit deaktiviertem Autoslide müsste man sich eben selber zum nächsten Bild klicken.

Was meint ihr, den Autoslide Timer erhöhen (aktuell 3 Sekunden) oder ganz deaktivieren? 🤔

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RX480

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1,875 Kommentare 869 Likes

Lt. Corsair:
"Zunächst einmal allerdings würden nur DDR5-Module mit bis zu 32 GByte angeboten."(128GB sind technisch möglich je Modul)
(würde also mit 2x32=64GB für die meisten Gamer reichen, vor Allem mit ds+SF, was ja massiv Ram sparen sollte)

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ipat66

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1,357 Kommentare 1,355 Likes

Mir persönlich ist es lieber,wenn mein klick zum nächsten führt...
So entscheide ich (und jeder selbst) wann ich (er) durch ist.

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Gut das ich nicht der einzige bin den das genervt hat.

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B
Besterino

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6,731 Kommentare 3,328 Likes

Vor allem aufm Smartphone geht das gar nicht. Und der Pausenbutton ist da eh viel zu klein. Führt nur zu mehr (un)nötigen clicks und für mich einfach NUR NERVIG das Ganze.

Nicht alles was geht / neu ist, ist eine Verbesserung.

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skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

Hab's für den Test von heute rausgenommen, falls wer nochmal in Ruhe und ohne genervt zu werden, die Bilder durchblättern möchte.
Und für kommende Artikel von mir wird es dann auch deaktiviert bleiben. Genau dafür ist das Forum ja auch da! ;)

Zum Board und den DIMM Slots: 8 bzw. 16 GB pro Riegel reichen i.d.R. für die meisten "ottonormal" Usecases locker aus, besonders wenn man nur benchmarkt oder die maximale Performance in Games erreichen will. Klar bringt man mit 4 Slots mehr RAM unter, aber wenn das die Anforderung ist, wäre man doch meistens mit einer Workstation Plattform mit Quad- oder Octa-Channel besser beraten, mMn jedenfalls.

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Finde solche Boards ja interessant, ich quetsche gerne das letzte bisschen leistung aus meinen komponenten ( hab da echt Spaß daran ).
Und zwei Dimms Slots reichen mir auch. Aber 600€, aua aua.

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P
Phelan

Veteran

191 Kommentare 172 Likes

Schöner Test und echt schickes MB.
Ach wenn ich nicht extrem OC mache und vermutlich auch nicht 600€ ausgeben würde , freud es mich mal so schöne aufgeräumte Layouts zu sehen wo nicht jedes Bauteil weggelassen wude was nicht unbedingt sein muss.

PS: auf einem 600€ MB würde ich Overkill an jeder Stelle erwarten und nicht kritisieren :)

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Xabbel

Neuling

6 Kommentare 0 Likes

...und bekommt dafür von EVGA mit dem Z590 Dark ein wirkliches Premium-Gesamtpaket für Overclocking auf der aktuelle Intel LGA1200-Plattform, vor allem optimal für den täglichen Gebrauch und mit Seltenheitsfaktor inklusive.

Huu bitte noch mal überarbeiten. Was ist damit gemeint? Auf Höhe der Intel Mainboard von EVGA?

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Einen vergleich hat er doch garnicht gezogen.

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skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

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Xaver Amberger (skullbringer)

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