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KFA2 GeForce RTX 4080 SG 16GB (1-Click-OC) im Test – Die kleine, schwere Schwester als Alternative

Teardown: PCB-Layout und Komponenten

Ich habe ja bereits die Änderungen im Lastwechselverhalten und bei der Leistungsaufnahme thematisiert, doch dazu auch in diesem Test später mehr. Beginnen wir zunächst mit der Platine der KFA2 GeForce RTX 4080 SG 16GB. NVVDD ist immer noch die wichtigste Spannung und MSVDD ist endgültig begraben worden. Daraus ergibt sich auch das Spannungswandler-Design mit insgesamt 8 Phasen und den daraus resultierenden 16 Regelkreisen allein für NVVDD (zwei parallel pro Phase). Die KFA2 GeForce RTX 4090 SG 24GB  setzte noch auf 9 Phasen und insgesamt 18 Spannungswandler. Hier braucht man nun etwas weniger, logisch.

Die Lücken auf der Platine zeigen 8 ungenutzte Regelkreise, so dass man nun auch weiß, warum man das Limit mit den bis zu 420 Watt gewählt hat. Dass man auf eine solide Parallelschaltung statt Phase-Doubling setzt, macht durchaus Sinn, denn bei den nun auch höheren Schaltfrequenzen wäre die doppelte Anzahl an Phasen wegen der Trägheit der Spulen und Caps nur hinderlich. KFA2 geht hier also zumindest bei der Anzahl der Phasen und Regelkreise einen gewissen Kompromiss ein.

Der PWM-Controller für NVVDD (GPU Core) in Form des uP9512R von UPI ist ein Standard-Modell der PWM-Controller von diesem Hersteller. Es handelt sich um einen digitalen Controller, der primär die Stromversorgung für den NVIDIA PWM-VID-Kern bereitstellt und der außerdem mit der AVSBus-Schnittstelle kompatibel ist. Er kann (und sollte) zudem mit den Intelli-PhaseTMTM-Produkten von MPS zusammenarbeiten, um die Mehrphasen-Spannungsreglerlösung (VR) mit einem Minimum an externen Komponenten zu vervollständigen.

Ein uP9529Q steuert dann die vier FBVDDQ-Phasen für den Speicher an (die FE nutzt drei). Er befindet sich, wie auch der uP9512R für NVVDD,  auf der Rückseite der Platine. Gleich daneben liegt noch ein uPI uS5650Q für die Überwachung der vier 12V-Rails (3x Aux und 1x PEG).

Alle verwendeten Power Stages, auch die für den Speicher, sind eher günstige Produkte von Alpha & Omega in Form des AOZ5311NQI-03 BLN3. Der  Chip realisiert eine monolithische Halbbrücke, die bis zu 55A pro Phase treiben kann. Die Integration von Treibern und MOSFETs (DrMOS) führt zu einem hohen Wirkungsgrad aufgrund einer optimalen Totzeit und einer Reduzierung der parasitären Induktivität. Dieser kleine, 5 mm x 6 mm große LGA-Baustein  ist natürlich kein High-End.

Die verwendeten, komplett ungelabelten Spulen für NVVDD besitzen eine Induktivität von 220 mH, die für den Speicher auch. KFA2 hat sich augenscheinlich um eine etwas bessere Qualität bemüht, allerdings geht es trotzdem ja nie völlig ohne Nebengeräusche, leider. Eher negativ zu bewerten ist, dass man die rund 0,5 Watt Verlustleistung der Spulen aktiv kühlt, denn je kühler Spulen sind, umso lauter werden sie leider (Ausdehnungskoeffizient beachten). Sowas steht auch meist in den Specs als optimales Temperaturfenster. Ich hätte es weggelassen.

 

Die zwei 12V-Rails am 12+4 12VHPWR-Connector werden nach den beiden Shunts (einer pro Rail) zu einer Rail zusammengefasst, eine weitere liegt am PEG an, wird aber für NVVDD nicht genutzt. Das Single-BIOS liegt am gewohnten Ort und auch die Generierung der restlichen Kleinspannungen ist wie gehabt. Mehr Besonderheiten gibt es also nicht.

 

Teardown: Der Kühler

Den Luftzug besorgen die drei bekannten 9,5-cm-Lüfter (10 cm Öffnung) auf der Frontseite mit jeweils 11 auffällig geformten Rotorblättern, die bei dem dicken Kühler auch für etwas mehr statischen Druck sorgen sollen. Dass das Prinzip durchaus aufgehen kann, sehen wir später noch.

Der eigentliche Heatsink kühlt die GPU und die RAM-Module, der Rest geschieht über die thermisch angebundene Trägerkonstruktion bzw. die abgeflachten acht (!)  6-mm-Heatpipes aus vernickeltem Kupfer-Komposit, die auch die Spannungswandler kühlt.

Die verwendeten Pads sind zweckmäßig, extrem gut verformbar und damit leider auch ziemlich weich. Ob sie auf Dauer jedoch ausölen, kann ich so leider nicht bestimmen. Hier sollten bei einem Umbau sehr gute, einigermaßen softe Pads mit 1,5 bis 1,75 mm Stärke verwendet werden.

 

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Case39

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Guten Morgen und Danke für den Test. Schön zu lesen, das die Karte eine Gute Wahl meinerseits war...unspektakulär und einfach, so mag ich das.

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Derfnam

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An einigen Stellen steht 4090 statt 4080.
Zudem irritiert mich das Fehlen der 7900er Karten sehr.

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Case39

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Öhm...es gab wohl nicht mehr viel neues über die Karte zu berichten. Sie unterscheidet sich bis auf die GPU und PCB Bestückung nicht sonderlich von der 4090er Version. Aber gut, auf den Artikel habe ich schon durchaus gewartet😉
Der Artikel bestätigt langsam meinen Eindruck, das alle AICs ihre 4090 und 4080 Modelle, mit dem selben Kühler und wenigen Änderungen am PCB ausgeben. Ist mir schon bei der Recherche zum Kartenkauf aufgefallen.

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Würdest du in dem Fall nicht mehr sitzen können, weil du dir mehrfach in beide Backen gebissen hast?
Zitat: 'Die KFA2 GeForce RTX 4090 SG 24GB (1-Click-OC) ist dabei so eine Kandidatin, die gerade (vielleicht auch nur vorübergehend) im Preis gesenkt wurde und deren clevere Positionierung man vielleicht erst auf den zweiten Blick so richtig erkennt. Mit aktuell 1299 Euro ist sie (im Verhältnis zu den meisten anderen Karten) noch eine der günstigeren Exemplare (...)'

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Case39

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Nö, hatte tatsächlich einen Cashback genutzt, der in einen noch günstigeren Preis resultierte. Alles gut.

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Igor Wallossek

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Meine Güte... Overload. Ist gefixt. Die ganze Namens.Arie nervt. FE schreibt sich deutlich einfacher :D

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Case39

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Das undankbare Los eines Reviewers😉

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Rizoma

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Ist dir bei der Recherche auch aufgefallen das KFA2 für die 4090 und 4080 unterschiedliche Maße an gibt ;) ? Also das schein nicht der gleiche kühler zu sein. Mir ist es es erst nach meinen Kauf aufgefallen :ROFLMAO:

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Case39

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Interessant. Kann das igor bestätigen?
Zum Thema 12VHPWR Stecker, Habe mir mal eine Anschlussleitung für BQ NTs von modDIY bestellt.
Es ist eine Flachbandversion.

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Rizoma

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Mein Natives 12VHPWR ist das originale von BQ geworden liegt seit gestern hier warte aber noch auf den Adapter von Cablemod

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Igor Wallossek

1

10,211 Kommentare 18,896 Likes

Steht sogar im Artikel, was für ein Zufall aber auch... :D

Gleich auf der ersten Seite:
Sie hat auch 8 Heatpipes, dafür aber nur in 6 mm.

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Holli

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Ja ein Vergleich mit der 7900xt und xtx sowie der 4070ti wäre schon interessant.

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Case39

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grimm

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Testsystem ist quasi identisch.

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c
cunhell

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551 Kommentare 507 Likes

@Igor Wallossek
laut Deinem Text auf Seite 3 nutzt KFA 8 Regelpreise nicht. Kein Wunder, dass die Karte billiger ist als so mancher Mitbewerber (y)

Ich denke, es sollte wohl Regelkreise heissen. Macht die Karte ja auch billiger, vermute ich mal :)

Grüße
Cunhell

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grimm

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3,084 Kommentare 2,040 Likes

Wenn ich die Anbindung mit dem CableMao-Adapter sehe, der das Kabel von oben quer übers MoBo führt, erledigen sich sämtliche Überlegungen von selbst. RGB schön und gut, soll ja alles gut aussehen. Aber dann dicke Kabelstränge quer durchs Gehäuse und übers gepflegte Board-Layout zu führen - nö! Die Karte mag gut sein, der Adapter kann nix dafür. Das Layout ist ein schlechter Witz.

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P
Phelan

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Bei den "OC" Bios frag ich mich immer wie da die Entscheidungen getroffen werden ... Ich stell mir das ja so vor.

Marketing: Die Karte muss OC haben!
Techniker: OC bringt nix auf der Karte
Marketing: Die Karte muss OC haben!!
Techniker: OC steigert die Leistung nur maginal und ist kaum messbar.
Marketing: Die Karte muss OC haben!!!
Techniker: bei OC steigt der Stromverbrauch und die Lüfter werden lauter.
Marketing: Die Karte muss OC haben!!!!
Techniker: Nvidia läst praktisch kein Spielraum zu, der OC sinnvoll macht.
Marketing: Die Karte muss OC haben!!!!!!11111elf
Techniker: .... ok wir machen ein 2. Bios das wir OC nennen...

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Rizoma

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169 Kommentare 134 Likes

im Bild vom Igor ist der 90 Grad Adapter nach oben der sieht wirklich nicht gut aus wird aber von wahrscheinlich von Igor aus Bequemlichkeit genutzt. Das Kabel mit einen 180Grad Adapter über die Backplate nach hinten weg führen sieht bestimmt besser aus. Zumal der Zusatz Lüfter und ein Tower kühler (bei mir ist es der DR4 Pro) das Kabel dann verdecken könnte. Wenn mein Adapter kommt und alles so klappt wie ich es mir vorstellen kann ich ja mal ein Bild einstellen.

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L
Legalev

Mitglied

46 Kommentare 50 Likes

Die Lücken auf der Platine zeigen 8 ungenutzte Regelpreise, so dass man nun auch weiß, warum man das Limit mit den bis zu 420 Watt gewählt hat. Dass man auf eine solide Parallelschaltung statt Phase-Doubling setzt, macht durchaus Sinn, denn bei den nun auch höheren Schaltfrequenzen wäre die doppelte Anzahl an Phasen wegen der Trägheit der Spulen und Caps nur hinderlich

Macht wohl Sinn, das die nicht vorhanden sind.

Wie immer sehr guter Test von Igor.
Bestätigt mich nicht die verkehrte Karte gekauft zu haben.
Bin komplett Zufrieden damit.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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