Heute testen wir die KFA2 GeForce RTX 4080 SG 16GB (1-Click-OC)und das hat einen gewissen Grund. Denn eine GeForce RTX 4090 ist als solche schon arg teuer, aber es gibt ja auch noch die GeForce RTX 4080. Gut, auch die ist gefühlt in einer anderen finanziellen Galaxie, aber wenn man die Leistung dann doch einmal braucht, kann man sich ja nach einem der günstigeren Modelle umsehen. Denn zwischen den jeweiligen Modellen und Herstellern gibt es noch ordentliche Preisunterschiede, so dass es sich auch finanziell durchaus lohnt, zweimal hinzuschauen. Und eine App gibts hier sogar noch frei mit aufs Haus. Aber der Reihe nach…
Die KFA2 GeForce RTX 4080 SG 16GB (1-Click-OC) ist dabei so eine Kandidatin, die gerade (vielleicht auch nur vorübergehend) im Preis gesenkt wurde und deren clevere Positionierung man vielleicht erst auf den zweiten Blick so richtig erkennt. Mit aktuell 1299 Euro ist sie (im Verhältnis zu den meisten anderen Karten) noch eine der günstigeren Exemplare und es wird interessant sein herauszufinden, wo KFA2 vielleicht wegen eines günstigen Preispunktes Abstriche gemacht hat. Das kann man machen, solange das Konzept in sich stimmig ist und der Kunde keine Nachteile bei der Haltbarkeit in Kauf nehmen muss. Ein bisschen was habe ich gefunden, aber damit kann man gut leben.
KFA2 hat die maximale Leistungsaufnahme (TBP, Power Limit) im BIOS von Haus aus auf die obligatorischen 320 Watt begrenzt (maximal 420 Watt), die wir aber noch nicht einmal in Ultra-HD permanent ausreizen konnten. Bis 350 kann man aber gehen, wenn man es schneller haben möchte, In Zeiten steigender Energiekosten und schwindender Ressourcen sollte man das aber besser lassen. Meine Karte läuft z.B. auch mit einem selbstauferlegten Korsett von 250 Watt und es reicht immer noch. Worauf ich hinaus will, ist der bereits angesprochene Preispunkt. Wir werden beim Teardown noch sehen, dass man diese Budgetierung auch nutzen kann, um hier und da etwas die Kosten zu senken.
Doch genug der Einführung. Auspacken und anpacken – wer sich diese Karte kauft, bekommt immerhin auch noch neben der Karte noch ein paar nette Dreingaben im Lieferumfang. Da wären die Zündschnur der 3-adrige Adapter für alte Netzteilstecker und eine Grafikkartenhalterung samt ARGB-Adapter, sowie der fast schon obligatorische ARGB-Zusatzlüfter (Pull) für die Rückseite der Backplate. Dass ich ihn diesmal nicht verbaut habe, liegt am Testsystem, denn überall dort, wo die Grafikkarte bereits im ersten möglichen Slot steckt (siehe Bild unten), würde der Lüfter bereits mit dem RAM kollidieren. Aber ich kann Euch beruhigen, die Karte wird deswegen nicht heißer…
Ich habe die Karte und den Ständer im Testsystem verbaut, wo ich den 90°-Winkeladapter von CableMod im Langzeittest seit Wochen auf Herz und Nieren prüfe. Und da aber der Normalkunde eher auf lichtemittierendes Leuchtfeuer strahlender Dioden steht, ist der Ausflug ins RGB-Wunderland an dieser Stelle durchaus legitim. Wir halten fest: Die Beleuchtung hat was und sogar der Grafikkartenhalter ist hier ein leuchtendes Vorbild. Doch bevor ich auf die Karte selbst noch genauer eingehe, gibt es eine kleine Auffrischung zum Chip und der verwendeten Architektur. Es lohnt sich durchaus , das noch einmal kurz zu überfliegen.
Der AD 103 und die neue Ada-Architektur
Die NVIDIA GeForce RTX 4080 wird im TSMC 4N Prozess gefertigt und verfügt über 45.9 Milliarden Transistoren und bietet, da kann ich schon einmal spoilern, ebenfalls einen ordentlichen Sprung in Sachen Leistung, Effizienz und auch KI-gestützter Grafik, selbst wenn die Lücke zur GeForce RTX 4090 nahezu riesig erscheint. Die Ada-Architektur setzt dabei auf bis zu 7 Graphic Processing Clusters (GPC) und bis zu 80 neue Streaming-Multiprozessoren (SM) mit 10.240 CUDA Cores, deren Performance und Energieeffizienz deutlich gestiegen ist.
Dazu kommen Tensor-Kerne der 4. Generation und Optical Flow, was transformative KI-Technologien, einschließlich NVIDIA DLSS und dem neuen Bildraten-Vervielfacher NVIDIA DLSS 3 ermöglicht. Die RT-Kerne der 3. Generation bieten bis zu 2-fache Raytracing-Leistung, Shader Execution Reordering (SER) verbessert die Raytracing-Operationen zudem um das Doppelte. Außerdem nutzt nun auch NVIDIA einen dualen AV1 Encoder, wobei der NVIDIA Encoder (NVENC) der 8. Generation mit AV1 bis zu 40% effizienter als H.264 arbeiten soll.
Der AD103-300 der GeForce RTX 4080 wurde etwas beschränkt und bietet in der Summe zwar immer noch 7 GPC, von denen jedoch zwei von 12 auf 10 SM eingekürzt wurden und einer sogar auf 8 SM. Damit ergeben sich noch 76 SM einschließlich der 9728 CUDA-Cores für den Chip der neuen Consumer-Karte. Dazu kommen noch insgesamt 38 Texture Processing Clusters (TPC), 76 RT-Cores der 3. Generation, 304 Tensor-Cores der 4. Generation, 304 Texture Units (TU) und 112 ROPs. Der L2-Cache ist insgesamt 65536 KB groß und die Karte nutzt 16 GB GDDR6X mit 11200 MHz Takt an einem 256-bit Interface, was einer Datenrate von 22,4 Gbps und einer Bandbreite von 716,8 GB/s entspricht.
Die Änderungen an allen drei Kern-Typen kann man recht einfach zusammenfassen:
- Programmierbarer Shader: Die SM von Ada umfassen eine wichtige neue Technologie namens Shader Execution Reordering (SER), die die Arbeit im laufenden Betrieb neu ordnet, was eine 2-fache Beschleunigung fürs Raytracing ermöglicht. SER ist eine ebenso große Innovation, wie es seinerzeit die Out-of-Order-Ausführung für CPUs war.
- Tensor Cores der 4. Generation
- RT Core der 3. Generation: Eine neue Opacity Micromap Engine beschleunigt das Raytracing von alphageprüften Geometrien um den Faktor 2. Dazu kommt eine neue Micro-Mesh Engine, die die ganze geometrische Fülle ohne weitere BVH-Erstellungs- und Speicherkosten bewältigt.
Die Karte setzt nach wie vor auf ein PCIe Gen. 4 Interface und nur beim externen Stromanschluss mit dem 12VHPWR-Anschluss (12+4 Pin) auf ein Element der PCIe Gen. 5 Spezifikation. Die TGP liegt bei 320 Watt und kann, je nach Boardpartner, auch auf bis zu 400 Watt angehoben werden (was eher sinnlos ist, weil die Spannung irgendwann sowieso limitiert). Die für den Chip maximal zulässigen 90 °C wird der extrem überdimensionierte Kühler ja sowieso zu verhindern wissen.
Die KFA2 GeForce RTX 4080 SG 24GB (1-Click-OC) im Detail
Die KFA2 GeForce RTX 4080 SG 16GB (1-Click-OC) ist mit 1859 Gramm (gemessen ohne Zusatzlüfter) nur 100 Gramm leichter als die größere Schwester. Die identische Länge von fast 34 cm ist gewaltig, die Höhe von 13 cm ist es auch. Mit einer Dicke von rund 6,7 (statt der 7,2 cm der RTX 4090) zuzüglich 0,5 cm für die Backplate aus Leichtmetall ist der fast 2 Kilo schwere Klotz wirklich ein Fall für den magnetischen Grafikkartenständer, der seinen Job recht gut erledigt, auch wenn man das Bracket mit drei Schrauben am Gehäuse festschrauben kann. Sicher ist sicher.
Die Kühlerabdeckung ist der übliche Mix aus schwarzem ABS Spritzguss und einem eingesetzten, RGB-beleuchteten Panel auf der Oberseite. Dazu kommt dort noch der unvermeidliche 12VHPWR-Anschluss. Der Rest wird von ausladenden Lamellenkühler dominiert. Wir sehen aber auch so schon, dass die Platine eher Kurz ausfällt und es sich um das sogenannte Referenzdesign handelt. Das ist gut zu wissen, wenn man einen Wasserkühlungsumbau plant.
Man kann nicht nur Strom in die Karte stecken, sondern auch Videoanschlüsse. Vier, um ganz genau zu sein, als da wären: dreimal DisplayPort 1.4a und einmal HDMI 2.1a. Das ist vor allem beim DisplayPort schade, wenn es um die neuen Spezifikationen geht. Chance vertan, leider. Und beim HDMI muss man ab 4K schon mit der Kompression tricksen, wenn es über 120 Hz gehen soll. Schade, aber das liegt nicht an KFA2, sondern an NVIDIA.
Die nachfolgende Galerie zeigt uns noch einmal im Schnelldurchlauf alle Ansichten der Karte:
Der Screenshot aus GPU-Z zeigt uns Standardvorgaben des Gaming-Modus, die bis auf das höhere Powerlimit denen des Silent-Modus entsprechen.
Damit wäre diese erste Seite geschafft und wir bereiten uns schon einmal langsam aufs Testgeschehen vor.
KFA2 GeForce RTX 4080 SG (1-Click OC), 16GB GDDR6X, HDMI, 3x DP (48NZM6MD6LSK)
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test System im igor'sLAB MIFCOM-PC
- 3 - Teardown: Platine und Kühler
- 4 - Gaming-Performance
- 5 - Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 6 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 7 - Temperaturen, Taktraten, Lüfter und Lautstärke
- 8 - Zusammenfassung und Fazit
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