Beginnen wir im Idle und im Niedriglast-Bereich. Die 15 Watt gehen eindeutig zu Lasten der Beleuchtung, denn insgesamt fünf RGB-Kanäle, davon 4 adressierbar, fordern nun mal ihren Tribut. Sobald richtig Last anliegt, werden es reichlich 215 Watt im Stresstest und 220 Watt beim Gaming. Diesen Wert habe ich sowohl in Witcher 32, als auch in Metro Exodus messen können. Leichtere Übungen, wie z.B. WoT oder CAD-Anwendungen mit 3D-Vorschau, schlagen noch mit moderateren 190 bis 200 Watt zu Buche. Übertaktet landet man dann bei maximal 241 Watt, dann begrenzen Power Limit und Spannung.
Die Vorgaben für die Power Limits lassen sich übrigens schön auslesen und decken sich mit den Messungen perfekt:
GPU-Spannungsverläufe (VDDC)
Wenn wir nun die Spannungen vergleichen, dann sieht man sehr schön, wie die Spannung mit steigender Temperatur etwas einbricht (und natürlich auch den Takt mit nach unten zieht), was sich auf dem maximal erreichten Boost-Step auswirkt.
Betrachten wir nun die hochauflösenden Messungen von Leistungsaufnahme und Stromstärke/Spannung. Man erkennt hier bereits sehr schon die Art der Regelung von Nvidias Boost.
Normeinhaltung am Motherboard-Slot
Beide Karten liegen bei der Belastung des Motherboard-Slots im grasgrünen Bereich. Auch hier habe ich ein Diagramm angefertigt: Bei der Karte mit den 7 Phasen erfolgt die Lastverteilung vorbildlich, wobei die eine, aus dem Slot gespeiste Phase, nie zu einer Überlastung führen wird, auch beim Torture-Loop nicht.
Netzteilbemessung und gefährliche Lastspitzen
Wie ich in meinem Grundlagenartikel “Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert” bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.
Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für diese Karte würde ich deshalb beim Normal-OC mit bis zu 300 Watt als Grafikkarten-Last anteilig an der sekundärseitigen Gesamtleistungsaufnahme des Systems kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Messungen (10 μS Intervalle), wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:
KFA2 GeForce RTX 2070 SUPER Work The Frames Edition, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (27ISL6MD24WF)
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