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KFA2 GeForce RTX 2070 Super Work The Frames im Test – KFA2 ärgert Premium-Anbieter mit neuer Platine, brauchbaren Lüftern, viel RGB und einem Sternenhimmel

Normalerweise positioniert sich KFA2 mit den Karten der jeweiligen Leistungsklassen ja eher im günstigsten Bereich und zeigt damit so manchem Pixel-Apotheker auch schon mal galant die kalte Schulter und wo es bei der Kundenfindung langgehen kann, weil viele dieser Modelle seit Jahren zu den absoluten Preis-/Leistungssiegern gehören. Doch Asien tickt mittlerweile doch recht vielschichtig und man kann und will sich beim Hersteller dem Rufen der RGB-gläubigen Gemeinde ja nicht ewig verschließen.

Natürlich hat so ein etwas aufwändiger gestalteter Ableger seinen (etwas höheren) Preis, aber KFA2 hat es trotzdem geschafft, die eigentliche Zielgruppe wie z.B. Aorus (also Gigabytes Gaming Brand der etwas besser ausgestatten Karten) mal wieder frech zu ärgern und preislich deutlich zu unterbieten. Der Name „Work The Frames“ ist da fast schon sarkastisch gewählt worden und sogar irgendwie Programm, denn am Ende bleibt vielen Mitbewerbern wohl nur ein (übel-)launiges WTF im Halse stecken. Verbesserte Platine, andere Lüfter auf einem etwas wuchtigeren Kühler – KFA2 hat eigentlich überall noch ein ordentliches Schippchen draufgeschaufelt, nicht nur optisch, aber eben auch. Vor allem hinten.

Interessant auch, dass man damit sogar preislich in direkte Konkurrenz zu den Produkten der Konzernmutter gerät (Palit/Gainward), deren Produkte jedoch deutlich weniger leuchten, preislich auf einer Ebene liegen und dennoch letztendlich kaum signifikant besser sind. Mit der WTF-Ablegerin der GeForce RTX 2070 Super lässt sich KFA2 hierzulande also in einem Bereich nieder, den andere seit geraumer Zeit als illuminierte Komfort-Zone ausgemacht haben und es wird spannend zu sehen, wie sich KFA2 hier am Ende behaupten kann – falls. Aber dafür hat man ja sogar zwei unabhängige RGB-Controller mit an Bord, später mehr dazu.

Der TU104-410 der GeForce RTX 2070 Super

Der TU104-410 der GeForce RTX 2070 Super wird gegenüber der Vollvariante TU104-400 auf der RTX 2080 auf nunmehr noch 2560 CUDA-Kerne, 320 Tensorkerne, 40 RT-Kerne, 160 TMUs und 64 ROPs reduziert. Die Anzahl der GPC (Graphics Processing Clusters) schwankt je nach Chip und Verwertungsart zwischen 5 oder 6. Die Karte wird Taktfrequenzen im Bereich von 1605 MHz (Basistakt) und 1770 MHz (Boost) aufweisen und damit gleichzeitig bis zu 9 TFLOPS Rechenleistung liefern können. Die 40 RT-Kerne können rund 7 Giga-Rays pro Sekunde an Raytracing-Leistung liefern.

Wie die RTX 2080 besitzt auch die die RTX 2070 Super 4 MB L2-Cache. Ansonsten gilt alles, was ich bereits in den Launchartikeln zur GeForce RTX 2070 FE und zur GeForce RTX 2060 FE geschrieben habe. Und wer sich noch einmal im Detail über die ganzen RTX-Features informieren möchte, der sei auf meinen ellenlangen Grundlagenartikel “Nvidia GeForce RTX 2080 Ti und RTX 2080 vorgestellt – was sich hinter Turing wirklich verbirgt” zum Thema RT verwiesen. Auch das ist lesenswehrt und lohnt sich sicher.

Auch der TU104-410 erhält den gleichen 256-Bit-Speicherbus wie der TU104-400, an den acht 1 GB große GDDR6-Speichermodule mit 14 Gb/s Datenrate angebunden wurden, was zu einer Bandbreite von bis zu 448 GB/s führt. Wie bei der GeForce RTX 2080 ist die NVLink-Unterstützung zumindest mit einem Link aktiv, was die Karte durchaus etwas attraktiver macht, denn die RTX 2070 durfte dieses Feature ja nicht nutzen. Der 545 mm² große Chip Chip enthält 13,6 Milliarden Transistoren. Im Vergleich zur GeForce GTX 1080 Ti mit den 12 Mrd. Transistoren auf 471 mm² mag das viel erscheinen, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Chip beschnitten ist und weite Teile brach liegen.

Die KFA2 RTX 2070 Super Work The Frames

Die heute getestete Karte hat es, trotz oder wegen des ganzen Leuchtfeuers, auch nach Europa geschafft. Und genau auf diese Details gehe ich gleich noch genauer ein. Halten wir uns zunächst also einmal an die auch ohne Stromzufuhr sichtbaren Fakten und Daten. Denn auch die sind interessant. Die Kühlerabdeckung ist aus schwarzem ABS mit Klavierlackflächen und einer Leichtmetall-Applikation in der oberen Mitte. Alle drei Lüfter sind beleuchtet (aRGB), die Beschriftung mit dem „Work The Frames“ Logo auf der Oberseite natürlich auch. Hier bietet ein eigenes für KFA2/Galax modifizierter RGB-Controller (GM006, ARM Cortex) immerhin 4 unabhängig steuerbare Kanäle.

Die 1173 Gramm sind jetzt nicht wirklich wenig, aber es gibt auch noch deutlich dickere Schiffe. Die Karte misst 31,7 cm von der Außenkante der Slotblende bis zur Außenkante der Kühlerabdeckung. Mit den 12,5 cm von der Oberkante des Motherboard-Slots bis zur Oberkante der Abdeckung ist sie deutlich höher als die Slotblende und die Einbautiefe („Dicke“) von 5.2 cm macht sie zur 2.5-Slot-Karte. Die Backplate aus ABS ist rein optischer Natur und nicht aktiv mit ins Kühlkonzept mit eingebunden, wie auch. Kunststoff gibt das leider nicht her, aber sie leuchtet dafür wie ein Sternenhimmel.

Mit dem ebenfalls verbauten GM001 setzt der Hersteller einen weiteren Custom-Controller ein, der aber nur einfaches RGB beherrscht. Das ist aber für den Sternenhimmel der Backplate völlig ausreichend.

Die Slotblende lässt keine warmen Abluft direkt heraus, da die Kühlfinnen auf Grund der drei Lüfter vertikal ausgerichtet sind. Es verschwindet also alles wie gewohnt nur in den Tiefen des Gehäuses. Mit einem HDMI-2.0-Anschluss und drei DisplayPort -1.4-Anschluss gibt es genügend Varianten für eine Verbindung zum Monitor.

Einbaulänge (brutto) 31,7 cm
Einbauhöhe (brutto) 12,5 cm
Einbautiefe vorn (brutto) 5.2 cm
Einbautiefe hinten (brutto) 0,6 cm (Backplate)
Gewicht: 1173 g
Anschlüsse: 1x HDMI 2.0
3x DisplayPort 1.4
8-pin + 6-pin PCIe Spannungsversorgung
Kühlerabdeckung: ABS Spritzguss, schwarz mit Leichtmetall-Applikationen
Lüfter: 3x 8,5 cm Rotoren mit je 11 Rotorblättern

Einen ersten Überblick über die elektrischen Daten verschafft uns hier die neueste Version von GPU-Z, wobei Gigabyte den Basistakt zwar auf 1685 MHz angehoben hat, der „Boost“ aber dem der Mitbewerber entspricht. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Gesamtperformance, da der finale Takt wieder wie bei allen anderen Karten im Schnitt bei der Boost-Angabe liegt:

 

Vergleichen wir schnell noch einige der relevanten Karten in Tabellenform. Die Übersicht der relevanten Vergleichskarten sieht dann so aus:

  KFA2 RTX 2070 Super
Work The Frames
GeForce RTX 2070 FE GeForce RTX 2070 Super GeForce RTX 2080 FE
Architektur (GPU) Turing (TU104-410) Turing (TU106-400) Turing (TU104-410) Turing (TU104-400)
CUDA Cores 2560 2304 2560 2944
Tensor Cores 320 288 320 368
RT Cores 40 36 40 48
Textureinheiten 160 144 160 184
Base Clock Rate 1605 MHz 1410 MHz 1605 MHz 1515 MHz
GPU Boost Rate 1815 MHz 1710 MHz 1770 MHz 1800 MHz
Speicherausbau 8GB GDDR5 8GB GDDR6 8GB GDDR6 8GB GDDR6
Speicherbus 256-bit 256-bit 256-bit 256-bit
Bandbreite 448 GB/s 448 GB/s 448 GB/s 448 GB/s
ROPs 64 64 64 64
L2 Cache 4 MB 4 MB 4 MB 4 MB
TDP 215 W 185 W 215 W 225 W
Transistoren 10.8 Mrd. 10.8 Mrd. 13.6 Mrd. 13.6 Mrd.
Die-Größe 445 mm² 445 mm² 545 mm² 545 mm²
SLI Nein Nein NVLink x8 NVLink x8

 

Testsystem und Auswertungssoftware

Ich benchmarke wie immer mit dem eigenen PresentMon-GUI und der Interpretersoftware, die mir die Excel-Charts füllt und die grafischen Ausgabe (und auch nur die) so extra- bzw. interpoliert, dass alle Graphen exakt lang sind und somit eine einheitliche und vergleichbare Time Line entsteht. Die restlichen Auswertungen bis hin zu Perzentilen und Balkengrafiken basieren auf den echten Rohdaten aus der Messung. Das Benchmarksystem ist neu und wurde in einigen Bereichen noch einmal aufgewertet. Auch deshalb habe ich alle Spiele und Karten noch einmal komplett neu gebenchmarkt.

Die einzelnen Komponenten des Testsystems habe ich auch noch einmal tabellarisch zusammengefasst.

Test System and Equipment
Hardware:

Intel Core i9-9900 K
MSI MEG Z390 Godlike

4x 8GB G.Skill FlareX DDR4 3200
1x 2 TByte Aorus (NVMe System SSD, PCIe Gen. 4)
1x Seagate FastSSD Portable USB-C
Seasonic Prime 1200 Watt Titanium PSU

Cooling:
Alphacool Eisblock XPX (1151), XPX Pro (AM4, 2066)
Alphacool Eiswolf (modified)
Thermal Grizzly Kryonaut
Case:
Lian Li T70, Raijintek Paean
Open Benchtable
Monitor: BenQ PD3220U
Power Consumption:

Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card)
Non-contact direct current measurement at the external PCIe power supply
Direct voltage measurement at the respective connectors and at the power supply unit
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz multichannel oscilloscope with memory function
4x Rohde & Schwarz HZO50, current clamp adapter (1 mA to 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, probe (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, digital multimeter with memory function

Thermal Imager:
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers
Pix Connect Software
Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels)
Acoustics:
NTI Audio M2211 (with calibration file)
Steinberg UR12 (with phantom power for the microphones)
Creative X7, Smaart v.7
Own anechoic chamber, 3.5 x 1.8 x 2.2 m (LxTxH)
Axial measurements, perpendicular to the centre of the sound source(s), measuring distance 50 cm
Noise emission in dBA (slow) as RTA measurement
Frequency spectrum as graphic
OS: Windows 10 Pro (1909, all Updates)

KFA2 GeForce RTX 2070 SUPER Work The Frames Edition, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP (27ISL6MD24WF)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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