Datenspeicher Speichermedien SSD/HDD Storage Testberichte

HP SSD FX700 NVMe M.2 SSD im Test- Fernöstliches QLC-Datengrab mit neuem Ansatz

Synthetische Benchmarks

Die Synthetics sind eine gute Möglichkeit, die großen Zahlen einmal so richtig auszufahren, wenn sie denn stimmen. Wie gut das dann in der Realität bei den echten Anwendungsbenchmarks funktioniert, sehen wir dann später noch. Deshalb beginne ich mit dem CrystalDiskMark und vier verschiedenen Dateigrößen. Die SSDs war zum Testzeitpunkt nicht mehr ganz neu und ich hatte vor dem mehrmaligen Löschen der Daten auch schon einmal Füllstände von reichlich 70%. Die angegebenen Maximalwerte aus dem Datenblatt hat die SSD allerdings beim Schreiben großer Blöcke nie ganz erreicht, aber die hier ermittelten Werte sind recht konstant und entsprechen auch noch mit etwas gutem Willen dem Ist-Stand des damals jungfräulichen Produktes.

Man erkennt sehr gut, dass der dynamische pSLC genau das macht, was er soll, wohlgemerkt bei einer leeren (wenn auch nicht jungfräulichen) SSD. Das Ärgerliche an einer 2 TB SSD ist ja, dass noch so viel Menge Platz bleibt und man sie deshalb trotzdem besser nie mehr als 2/3 bis zu 3/4 mit Daten füllen sollte. Das muss man bei der Planung vorab stets berücksichtigen. Dem Lesen tut eine höhere Auslastung keinen Abbruch, nur beim Schreiben gerät der dynamische SLC dann mit Sicherheit irgendwann an seine Grenzen. Und wenn man es immer und immer wieder tut, wird auch der Switch der Speichermodule zwischen beiden Methoden irgendwann nicht mehr möglich sein.

Sehr interessant agiert diesmal ATTO, wobei ich hier mit nur zwei Größen arbeite, was am Ende aber aufs Gleiche rausläuft. Die Daten ähneln denen des CrystalDiskMarks nämlich nicht ganz, sondern real werden die Herstellerangaben deutlich unterschritten. Wobei man natürlich sagen muss, dass auch das hier Gemessene noch völlig ausreichend ist. Deshalb auch das „Bis zu“ und man ist fein raus.

Video Streams

Doch was passiert, wenn man ein Video streamt? Dafür nutzt die Industrie den AJA Benchmark, der faktisch eine Schnittstelle zwischen synthetischen Benchmarks und praktischer Anwendung darstellt. Auch hier patzt die HP FX700 nicht, wenngleich es bereits doch wie bereits ATTO schon etwas von der theoretischen Schreib- und Leserate abweicht. Ich vergleiche sie aber trotzdem mal mit der NETAC NV7000-t 2TB, die die gleiche Speichergröße, den gleichen Controller, aber reinen TLC statt QLC nutzt. Und wir sehen, dass das Schreibverhalten sehr, sehr ähnlich ausfällt, auch das Muster der Drops. Hier liegt es also am Controller und eher nicht an den NAND-Modulen selbst.

HP FX700 (QLC) NETAC NV7000 (TLC)

Wir sehen, dass die auf der vorigen Seite gemachten Anmerkungen zum dynamischen pSLC Cache und dem Verhalten bei den größeren Dateiblöcken vollends zutreffen. Kleinere Dateibewegungen wären nämlich durchaus noch schneller, wenn man den Overhead des Dateisystems mal weglässt. Das sieht man vor allem am Ende des Durchlaufs. Und da hat die HP FX700 sogar die Nase deutlich vorn.

HP FX700 (QLC)
NETAC NV7000 (TLC)

 

Für die Neugierigen habe ich auch noch das Messprotokoll mit allen Details als PDF:

BENCHMARK-TABLE

 

 

Kommentar

Lade neue Kommentare

T
TheSmart

Veteran

422 Kommentare 213 Likes

Danke erstmal für den Test.

Ich sehe bei der SSD erstmal ein ganz grundsätzliches Problem., das mich aber auch bei vielen anderen Produkten sehr stört:
Die Fixierung und Optimierung auf synthetische Benchmarks.
Denn man sieht es auch hier.. was im Benchmark ganz toll ist.. muss es nicht zwangsläufig auch im Alltag sein.
Weswegen ich meist diese ganzen Benchmarks dann ganz gekonnt einfach überblättere, weil sie für mich keinen echten Mehrwert mehr haben.

Also abgesehen von dem Problem mit den kleinen Datenblöcken..
Stören mich zwei Dinge.

Ganz grundsätzlich ist da QLC.
Ich denke mit QLC hat man das technologische Gefüge an dieser Stelle einfach überreizt.
Als reines Datengrab ist die SSD durchaus zu gebrauchen... Aber..

Da kommen wir zu meinem letzten Kritikpunkt.
Der Preis. Also klar die Preise der SSD´s schiessen aktuell alle durch die Decke.
Aber für den Preis würde ich auch eine TLC-SSD bekommen mitr der ich mich auf längere SIcht einfach sicherer fühlen würde.

Antwort Gefällt mir

Rizoma

Veteran

173 Kommentare 140 Likes

Den Preis finde ich für 2TB und QLC echt sportlich für einen 10´er mehr bekomme ich derzeit die KC3000 die mit zu den besten PCIe 4.0 SSD´s gehört. Für 25€ weniger bekommt man eine Lexar NM790 die der KC3000 nicht viel nachsteht.

Antwort 1 Like

m
mkossmann

Mitglied

24 Kommentare 14 Likes

Man beachte, was auf der Verpackung ( 2. Bild im Artikel) unter "System Requirements" steht. :ROFLMAO:

Antwort 2 Likes

P
Pokerclock

Veteran

456 Kommentare 377 Likes

QLC ist bei mir gestorben, seitdem ich das Elend mit den Crucial P1 und P2 erleben durfte.

Vollkommen realitätsfernes Anwendungsbeispiel: Einen 100 GB Spieleordner kopieren. So nach 50 GB geht runter auf eine Schreibrate, die HDDs Anno 2005 schon erreicht haben. Ne danke...

Antwort Gefällt mir

h
hellm

Moderator

631 Kommentare 849 Likes

Hmpf. Also schonmal kein Ersatz für meine Linux-SSD. :unsure: 😆

Antwort Gefällt mir

big-maec

Urgestein

858 Kommentare 508 Likes

Weiß nicht habe eine Intel 660p 2 TB mit QLC eine von den ersten, aber die lief mehrere Jahre als Windows Bootdisk ohne Probleme. Jetzt ist die erst vor kurzem ins externe USB-C Gehäuse gewandert und wird immer noch als gut angezeigt. Habe da wohl Glück gehabt.

Antwort Gefällt mir

M
Massaker

Mitglied

86 Kommentare 27 Likes

Shit, und ich mit Windows 11 bin aber auch außen vor...:ROFLMAO:

Antwort 1 Like

Ghoster52

Urgestein

1,425 Kommentare 1,090 Likes

Mist, ich auch... :ROFLMAO: Hab nur Linux & Windoof 11
Nach der P1 vom Sohnemann kommt mir keine QLC mehr ins Haus (obwohl die 660P noch unauffällig ist).
Auch wenn man es nicht immer braucht, kaufe ich trotzdem gern SSDs mit TLC & DRAM Cache,
einfach fürs Gewissen und weil die SSD kaum teurer sind. Die 10-xx € nehme ich gern in die Hand.

@ Igor
Danke für den Test, da sieht man mal, das es trotz QLC auch besser geht.
Da kann man sich das Geld für z.B. eine Crucial P1/3 echt sparen, die Meinungen sind da sehr durchwachsen...

PS: so eine "Linux-Tauglichkeit" wäre gar nicht mal schlecht ;)
Hab schon mehrfach gelesen, das manche Controller (je nach Kernel) Probleme machen.

Antwort 2 Likes

h
hellm

Moderator

631 Kommentare 849 Likes

Same here. Hab ich glatt überlesen, also auch nix für meine Daddelkiste. So ein Mist aber auch. :ROFLMAO:

Antwort Gefällt mir

konkretor

Veteran

305 Kommentare 313 Likes

Qlc ssds machen keinen Spaß. Selbst im Alltag merkt man diese.

Als Datenfrag ok aber mehr nicht

Antwort Gefällt mir

s
schneggschen

Mitglied

17 Kommentare 6 Likes

Ich weiß nicht. Ich hab lieber ne gescheite SAMSUNG in meinem Notebook. Mir ist noch nie eine kaputt gegangen und über die Jahre haben sich doch einige angesammelt. Leben alle noch.
Einzig im Zocker-PC ist ne 2TB NVMe von Kingston drin, die NV2. Die gabs zum top Deal beim BlackFriday bei Mediamarkt. Da kam keine Samsung ran und der Test von Igor ließ mich nicht lange zögern. Das Teil rennt und wird von einem größeren Lüfter leicht mit frischem Wind umwedelt 🌪️

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung