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Herausforderung: AMD Ryzen 7 3800X mit Boxed Kühler und Radeon RX 5700 im Referenzdesign optimieren? So geht das! | Guide

Unser Forenuser casi30 hat uns einen Optimierungs-Guide erstellt, der das Unmögliche möglich machen soll, zumal die Kombination als CPU und GPU schon reichlich sportlich ausfällt. Er kühlt einen AMD Ryzen R7 3800X mit dem beigelegten Wraith Prism, betreibt dazu ein Referenzmodell der Radeon RX 5700 und hat das Ganze letztendlich dann soweit manuell optimiert, dass weder die Komponenten glühen noch die Ohren abfallen. Geht nicht? Doch! Und genau das lest Ihr heute in seinem Guide, der in der Ich-Form geschrieben wurde (logisch, ist ja seiner) und den ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Kühleroptimierung (Optional)

Danke für die Intro, ich übernehme dann mal das Wort und lege gleich los. Der  AMD Wraith Prism wurde vom mir ein wenig bearbeitet,da er nach einer Lichtprüfung recht große Rillen und Unebenheiten aufwies, wie man hier sehen kann. Wichtig ist nur, dass die Auflagefläche größer wird und die Wärmeleitpaste nicht so viel ausgleichen muss, da diese die Wärme viel schlechter überträgt als z.b. Kupfer. Eine kleine Anleitung dazu, wie man so etwas macht, findet Ihr auch in meiner letzten Bilderstrecke.

BIOS anpassen

Der erste Start beim ASUS schaut so aus, wie im unten stehenden Bild. Über Entf beim Rechnerstarten kommen wir ins BIOS. Mit F10 werden die Einstellungen gespeichert und der Rechner startet neu.

Je nach Hersteller und BIOS können die Bezeichnungen und tasten natürlich abweichen, aber das Prinzip ist das gleiche. Mit F7 kommt man bei Asus ins erweiterte Bios wo man die Haupteinstellungen zum Optimieren vornimmt. Diese Schritte habe ich in einer Galerie chronologisch zusammengefasst, also bitte durchblättern:

Im nächsten Bild passe ich nun grob die Lüfter an, je nach Ausführung mit Anschluss PWM 4 Pin oder DC Mode 3Pin , Voreinstellung „Silent“. Hier muss einfach die Lüfterdrehzahl etwas minimiert werden:

Wenn sich das BIOS diese Umschaltung auf den erweiterten Modus nicht selbst merkt, wie z.B. bei Ausus-Boards, dann kann man hier noch den Startmodus des UEFI-BIOS ändern, um nichts jedes Mal erneut umschalten zu müssen:

In diesen beiden Bildern hab ich über  D.O.C.P zunächst das Setting mit den 3200MHz geladen (bei anderen Boards z.B. XMP Profil auswählen). Solltet ihr keinen RAM mit wenigstens 3200MHz haben , dann schaut nach dem höchsten XMP Profil, das im RAM hinterlegt ist und das ihr laden könnt.

Die Spannung habe ich von 1,35V auf 1,325V herunter gestellt. Auch drauf achten, ob der RAM für 1,35V freigegeben ist. Wenn nicht, dann bleibt z.B. bei 1,2V und versucht auf 1,175V herunter zu kommen. Etwas geht eigentlich immer. Je nach RAM.

 

Stabilitätstest und erstes Aufwärmen

Ich schau mir dann gern mal ein wenig den RAM/Speichercontroller an und ob dort alles OK ist und stabil bleibt. Dafür wurde auch die RAM-Spannung um 25mV gesenkt, um schneller Fehler zu provozieren. Sollten in den ersten 100% schon Fehler kommen, dann solle man sich den RAM mal genauer ansehen sowie die Riegel besser einzeln testen. Nicht das einer defekt ist. Dafür verwende ich MemTest unter Windows (Download). Wichtig: für jeden Thread ein Fenster öffnen und die RAM-Menge gleichmäßig auf alle Fenster aufteilen, so wie es hier zu sehen ist. Den Rechner dann einfach mal 30-60 min laufen lassen. Wenn kein Defekt vorliegt, sollte das Ganze auch später ohne Probleme laufen und kein Error kommen. Jetzt kann man die RAM-Spannung auch wieder auf 1,35 V stellen.

Das System ist, bis auf den RAM, in Standard-Einstellung. Jetzt werden erst mal ein paar Daten gesammelt. Dafür hab ich das System ein wenig warm laufen lassen – mit Boinc für CPU und Grafikkarte, um alles schön zu Erwärmen. Um die 10 bis 15 min sollten dafür reichen. Man kann auch andere Programme verwenden die später noch aufgeführt werden oder mit dem Rechner ein wenig Spielen. Der Weg ist nicht das Ziel, Hauprsache warm! Hierfür brauchen wir allerdings auch Programme zum Auslesen, wenn man auf dem Desktop bleibt.

Nahe zu alle wichtigen Infos liefert dabei HWinfo 64 (Download). Die rot markierten Bereiche sind da die Wichtigsten, die im Verlauf immer wieder genannt werden und interessant sind. Verwendet wird meist die Average Spalte.

Die Lüfter stelle ich gern unter Windows ein, da es viel leichter ist, so die optimale Drehzahl zu finden. Dafür verwende ich von  ASUS die AI Suite 3. Im ersten Bereich bleiben die Lüfter mit rund 52 bis 56°C so niedrig wie möglich. Danach kommt ein leicht gestiegener Bereich, der von 62°C bis 75°C geht, wo die Lüfter gerade so zu hören sind. Ab einer CPU-Temperatur von 76°C drehen der CPU- und die Gehäuselüfter alle auf 100%. Wer einen anderen Boardhersteller vorzieht, kann dessen Software nutzen und ggf. später diese Settings ins BIOS übernehmen und dort fest hinterlegen.

Auch bei der Grafikkarte wird Hand angelegt und es werden dafür der Treiber und das More Power Tool verwendet: https://www.igorslab.de/community/threads/red-bios-editor-und-morepowertool-bios-einträge-anpassen-optimieren-und-noch-stabiler-übertakten-navi-unlimited.2415/  Ich verwende dafür gern noch den letzten alten 2019er Treiber. Darauf werde ich aber später noch genauer eingehen.

Hier noch einmal das komplette Testsystem in der tabellarischen Übersicht:

Mainboard: ASUS Prime X370-A
CPU: AMD Ryzen 7 3800X, 8x 3.90GHz
Kühler: AMD Wraith Prism LED RGB
RAM: Crucial Ballistix Sport LT weiß DIMM Kit 16GB, DDR4-3200, CL16-18-18
Grafikkarte: PowerColor Radeon RX 5700, 8GB GDDR6 Referenzdesign
 Netzteil: Be quiet! Pure Power 11 500W ATX 2.4
Gehäuse: Fractal Design Focus G blau, Acrylfenster
Lüfter: Intake:
2x Vorne und 1x Boden Arctic F14 PWM PST, 140mm weiß
Outtake:
1x Hinten/Oben Arctic F14 PWM PST, 140mm weiß
1x Hinten Arctic F12 PWM PST, 120mm weiß

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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