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Herausforderung: AMD Ryzen 7 3800X mit Boxed Kühler und Radeon RX 5700 im Referenzdesign optimieren? So geht das! | Guide

Zuvor testen wir den Ist-Stand einmal mit ein paar schnellen Benchmarks! Denn wir wollen ja auch sehen, wo wir jetzt stehen und das alles später auch vergleichen.

Mit dem Loggen von Takt, Leistungsaufnahme, Stromfluss und Temperaturen starten wir. Dazu eignen sich CineBench R20 und R15. CineBench R20 kann man auch im Loop laufen lassen und somit die CPU voll auslasten (zum besseren Aufheizen).  CineBench R20 kann man hier runter laden (Download).

Cinebench R20
Cinebench R15

Als Nächstes ein wenig Videoschnitt, um mal etwas reale Last für längere Zeit zu generieren. Hierfür verwende ich den recht vielseitigen VSDC Video Editor in der Freeware-Version (Download). Ich hatte einfach etwas etwas gesucht, um Videos z.b. versetzt übereinander zu legen oder 2 Bildschirme in ein Bild zu bekommen wie hier z.b.

 

Zum Schluss noch eine maximale Last über 15 Min mit Prime95 (Download) und FurMark (Download) für die maximalen Temperaturen und die Max Lüfterdrehzahlen:

Wichtige Zwischenbemerkung

Jetzt können wir schon fast ans Optimieren gehen, aber eben auch nur fast. Vorab: was hat sich mit Ryzen 3000 geändert? Nun, so einfach wie mit den alten CPUs, ist es mit Ryzen 3000 nicht mehr, denn hier müssen einige wichtige Dinge beachtet werden. 

Das Mainboard sollte eine gute, kühle und schnelle Spannungsversorgung haben, da die CPU unheimlich schnell die Last und die Spannungen wechselt. Greift man hier zu einem Mainboard, das schlecht und/oder günstig ausgestattet ist, dann kann die CPU ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen. Die Ryzen 3000 werden, anders als die alten CPUs, durch viel mehr Sensoren gesteuert bzw. überwacht. Früher hat man einfach im BIOS die CPU-Spannung gesenkt und wenn diese dann zu gering war, ist der Rechner abgestürzt. Mit recht aktuellen BIOS-Versionen (und je nach Mainboard) drosselt die CPU einfach nur noch intern, optisch kann es sogar sein, dass der Takt steigt.

Dazu ein Beispiel. Wie auch in anderen Test, wird hier das Programm gestartet und wenn alle CPU Kerne mindestens über 50% Last sind wird, in HWinfo64 unten auf die Uhr geklickt um die ausgelesenen Daten zu resetten, dennl wir wollen ja nur die Daten auslesen, die das Programm unter last verursacht. Deswegen sollte man auch unmittelbar vor der Beendigung einen Screen machen. Sollte es mit anderen Programmen nicht funktionieren, weil man die Maus z.b. nicht mehr bewegen darf, dann unmittelbar davor resetten. Bei AMD Grafikkarten kann man das schön über ReLive machen, oder man drückt einfach auf der Tastatur Druck und fügt es in Windows Paint ein, wenn man auf dem Desktop ist.

Hier sieht man im Bereich 1 unten Average Effective Clock in der hintersten Spalte bei Average 3,576.9 MHz. Die Core Clock liegt in der Spalte Average bei rund 4,070 MHz. Im Bereich 2 haben wir oben die internen Temperaturen der CPU. Ab 95 °C wird hier automatisch gedrosselt, schön zu sehen in der Spalte Maximum. Der Wert für CPU (Tctl/Tdie), wo das Average bei 90,2 °C liegt, ist hier auch die Temperatur, die im Ryzen Master Tool angezeigt wird. Dieses Tools wird aber nur zum Auslesen verwendet (Download). Das CPU PPT  zeigt in der Spalte Average 122,665W.

Wird die Spannung über den Offset wie jetzt im zweiten Bild jetzt zu weit nach unten geändert, dann kann es sein, dass die CPU bzw. der Rechner nicht mehr abstürzt, sondern einfach intern drosselt. Das schaut dann so aus, dass im direkten Vergleich das Ergebnis auf einmal bei 24:06 Minuten Laufzeit zum Erstellen des Videos liegt.

Aber wie kann das sein, denn im Bereich 1 oben hab ich im Schnitt bei Core Clock 4,180MHz, also sogar über 100MHz mehr? Schauen wir nach unten , dann zeigt uns Average Effective Clock aber NUR 3,054.1MHz an. OK, was zeigt uns Bereich 2 ? CPU (Tctl/Tdie) hat ein Max von 74,4 °C und als Average 73 °C. Somit ist das deutlich weniger als im ersten Bild. Auch CPU PPT unten zeigt jetzt nur noch Average 81,199 Watt an!

Einflüsse anderer Sensoren

Da ist die Temperatur das Wichtigste. Die Temperatur regelt mit jedem Grad mehr den Takt, um in Verbindung mit der Spannung immer am Optimum zu arbeiten. Das bedeutet aber auch: mehr Temperatur, weniger Takt und somit auch weniger Leistung! Man kann sagen, dass 10 °C mehr ca. 50 MHz weniger ausmachen, wenn sonst nichts weiter drosselt. Beim Ryzen 5 3600 und beim Ryzen 7 3800X habe ich die Erfahrung gemacht, dass die CPUs im Bereich von 50-60 °C ihren Turbo-Takt genau zwischen dem Basis-Takt und max. Single Core Turbo haben, immer vorausgesetzt, sonst drosselt nichts. Das ist mit dem Boxed-Kühler allerdings nicht mehr möglich, wenn man sehr leise bleiben will.

Ein weiterer Sensor ist  PPT,  der eben schon erwähnt wurde und der den Verbrauch in Watt anzeigt. Dieser ist ähnlich zur TDP, die bei der CPU angegeben ist. Das bedeutet, dass ein Ryzen 5 3600 eine TDP von 65Watt hat und wenn richtig ausgelesen wird, dann hat die CPU über PPT auch ihre 65Watt. Wenn wir also jetzt optimieren wollen, dann kann man sich daran recht gut orientieren. Dann haben wir noch TDC und EDC die mit Ampere angegeben sind und somit der Stromfluss überwacht wird. Auch hier haben wir besonders mit EDC einen gewissen Drosselpunkt.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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