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Herausforderung: AMD Ryzen 7 3800X mit Boxed Kühler und Radeon RX 5700 im Referenzdesign optimieren? So geht das! | Guide

Ok, was ist jetzt das Ziel des Optimierens? Wir wollen den Stromverbrauch senken und dabei so gut wie keine Leistung zu verlieren. Und natürlich auch die Lautstärke senken und das ohne große Kosten. Es bedeutet aber auch, weniger Verbrauch, weniger Wärme und somit mehr Takt, was wiederum mehr Leistung bedeutet. Somit kann man sich über PPT /EDC und Temperatur das System individuell optimieren – was wir jetzt auch endlich machen. Also bitte mal Butter bei die Fische!

RAM anpassen

Dafür geht es wieder ins Bios. Die, die keinen 3200MHz RAM haben, sollten mit rund 3400MHz anfangen. Aber das wird am Ende auch von den verwendeten Modulen abhängen. Zu langsamen RAM kann man eigentlich vergessen. Die mit dem besseren  RAM können aber beruhigt weitertesten.

Dazu ändern wir erst mal dem RAM-Ttakt auf 3600MHz und stellen die Timings um, wie in den folgenden Bilder zu sehen ist. Auch wird wieder die Spannung auf 1,325V bzw. für 1,2-V-RAM auf  1.175 Volt gesenkt. Sollte euer RAM das nicht mit machen, hilft ein Clear CMOS über den Jumper auf eurem Mainboard oder das Entfernen der Batterie. Damit löscht ihr die Einstellungen im Bios, die ihr gemacht habt. Danach müsst ihr dann aber alles wieder neu einstellen.

Nun wird der RAM wieder mit MemTest unter Windows geprüft, hier sollte der Test aber wenigstens bis 1000% laufen. Kommen hier innerhalb der 100% Errors, braucht man sich natürlich keine Gedanken um defekten RAM zu machen, sondern geht einfach mit dem Takt eine Stufe runter und testet erneut. Das sollte man dann so lange machen, bis man die 1000% erreicht hat. Ist das geschafft, kann man im Bios den RAM wieder auf 1,35V bzw. 1,2V stellen. Will man das Plus an Speichercontroller/RAM nicht haben, kann man es auch überspringen.

CPU optimieren

Mein Ryzen 3800X fängt ab einem Offset von rund 125mV an zu drosseln, das sollte man, wie weiter oben schon gezeigt, austesten. Dann wisst Ihr, wo Eure CPU anfängt zu drosseln. Es kann auch sein, dass eure CPU das nicht mit macht, oder aber das Mainboard bzw. das Bios. Zu dieser geringeren Spannung kommen dann, wie im nächsten Bild zu sehen, noch PPT Limit, TDC Limit und EDC Limit hinzu. Auch schauen wir, dass die CPU höher und länger boostet und die Drosseltemperatur auf 95°C eingestellt wir. Die nächsten Bilder in der galerie unten zeigen dann noch weitere Anpassungen, um von den Auto-Einstellungen wegzukommen und um so auch mehr Kontrolle zu haben.

Wir lassen das System wieder ein wenig warm laufen und man kann schön sehen, wo man landet, wenn man alles nach rund 10-15 Minuten vergleicht. Im Bereich 1 oben haben wir bei Standard einen Core Clock von rund 4,025MHz, bei Optimiert leicht über 4,100MHz. Effective sind es 4,012 MHz zu 3,788 MHz, somit also rund 225 MHz bzw. rund 6% weniger Takt.

In Bereich 2 haben wir aber schon 5 °C Unterschied und keine Temperaturdrossel mehr. EDC ist um 11 Ampere geringer, weil wir ja auf 100A gedrosselt haben. Auch ist PPT von 122Watt auf 105Watt gesunken (durch die Begrenzung im BIOS), was 17 Watt bzw. 14% sind. Dafür, dass wir nur 6% an Takt verloren haben. ist das schon recht gut. In Anwendungen schaut es genauso aus, wobei es dort ein wenig durchwachsener ist. Die Tendenz ist aber, dass der Verbrauch deutlicher sinkt als die Leistung. Weniger Verbrauch bedeutet auch weniger Wärme und somit muss der CPU-Lüfter auch weniger hoch drehen bzw. fallen nervige Drehzahlspitzen weg, was man in den Bereichen 3 und 4 sehen kann.

Erinnern wir uns noch einmal schnell an das Warmlaufen vor der Optimierung…

.. und vergleichen nun unser neues Ergebnis damit:

Hier mal ein paar Anwendungen im direkten Vergleich. Erst die Ausgangslage ohne Optimierung:

Und nun die neue Situation nach der Optimierung:

Der VSDC Video Editor vor der Optimierung sah auch nicht so prall aus:

Hinterher geht das durchaus deutlich besser:

 

Der CineBench R15 von vorhin:

Und nach der Optimierung:

CineBench R20 vor der Optimierung:

Und optimiert:

Wie schaut es jetzt mit Prime und FurMark aus nach 15 Minuten? Zunächst das Bild vor der Optimierung:

Der Unterschied in den 4 Bereichen ist nach der Optimierung enorm. Man verliert zwar wieder etwas effektiven Takt von rund  414 MHz bzw. 10%, aber durch die Drosselung sind es wiederum gut 8-9 °C weniger und das hat zur Folge das die Lüfter im Schnitt im “Average“ zwischen 45 und 55% niedriger drehen!

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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