Deepcool LS720 im Test – Dezente AiO mit besonderem Einbauwunsch

Methodik

Gekühlt werden muss ein Ryzen 5 3600 bei Werkseinstellungen, dazu gesellen sich 16GB Crucial Ballistix Sport (2x8GB) DDR4 Arbeitsspeicher auf einem MSI B550 Tomahawk (BIOS 7C91vA9). Die Asus ROG Strix GTX 1060 6GB läuft für die CPU Stresstests nur für die Bildausgabe im Zero-Fan Modus mit und als Stromquelle dient ein Fractal Design Ion Gold 750W. Das Ganze befindet sich im Thermaltake Core P3 als Open Benchtable.

Alle Datensätze werden mit HWInfo64 v6.30-4240 – 2000ms Logging erfasst, die angegebene Temperatur ergibt sich aus dem Sensor CPU Die (Average). Die Last von Prime95 produziert im Schnitt 88 Watt CPU Package Power. Da ich nicht über eine Klimaanlage verfüge, sind die Werte in den Graphen das Delta zwischen Raumtemperatur und Temperatur der CPU.  So lassen sich alle Kühlungen fair vergleichen, auch wenn die Umgebungstemperatur unterschiedlich ist.  Verwendet wird jeweils die dem Kühler beiliegende oder vor aufgetragene Wärmeleitpaste.

Den Schallpegel bestimme ich mit einem Voltcraft SL-200 Messgerät in 40cm Entfernung, welches in 125ms Zyklen im Lo-Modus arbeitet. Der Raum wurde mit 33,3 dB(A) gemessen, zur Aufschlüsselung hilft eine externe Beispieltabelle.

Benchmarks

Im ersten Testdurchlauf wurde die Pumpe fest auf maximaler Geschwindigkeit mit 12 Volt betrieben, die Lüfter auf dem Radiator dann stufenweise schneller eingestellt:

 

Der zweite Durchlauf erfolgt mit fest auf 60% PWM eingestellten Lüftern und sich ändernder Geschwindigkeit der Pumpe:

 

Nachfolgend mal der vom Hersteller selbst durchgeführte Test von den verschiedenen Orientierungen des Pumpenblocks:

Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch selbst nochmal zu testen. Da ja keine extra Tube Wärmeleitpaste beiliegt, habe ich ersatzweise Arctic MX-4 als weit verbreitete Standard-Paste genommen für alle Tests genommen.

Den riesigen Unterschied sehe ich hier nicht, spätestens wenn sich die Flüssigkeit gut aufgeheizt hat nähern sich die Ergebnisse so sehr an, dass man schon im Bereich der Messtolerenz ist. Ein leichter Trend ist aber erkennbar, wenn der Einbau mit den Schläuchen Richtung Grafikkarte also möglich ist – wieso nicht?

Und so schlägt sich dieser AiO-Wasserkühler im Vergleich zu den Mitbestreitern im ähnlichen Preissegment:

Zusammenfassung und Fazit

Die Optik ist natürlich immer Geschmackssache und die meisten Hersteller wählen lieber den Weg der langweiligen Mitte, um ein möglichst großes Publikum anzusprechen, aber ich finde die LS720 wirklich ansprechend. Auch die Beleuchtung ist eher dezent als strahlend hell. Mit den Halteklammern an den Schläuchen wagt man vielleicht auch nicht etwas bahnbrechend Neues, dafür Seltenes.

Für meinen Geschmack könnte der Einbau etwas weniger Einzelteile haben, aber das Ganze bewegt sich noch gut im Rahmen des Erträglichen. Die Daisychain-Funktion ist praktisch und spart Platz. Was die Leistung angeht bewegt man sich im besseren Mittelfeld, kann aber mit den Kupfer-Radiatoren der neuen Alphacool-Modelle nicht mithalten. Patzer leistet man sich mit dieser Komplettwasserkühlung aber auch nicht und die erwähnten Features wie selbst gestaltbare Abdeckung, Halterungen für die Schläuche und Daisychain-Verbindungen sind nette Dreingaben. Insgesamt also ein gutes Ergebnis und Angebot, was Deepcool hier bietet. Kurz nach Release ist der Preis von 160€ auch schon auf 144€ gesunken, etwas Abwarten kann sich also auch noch lohnen.

Das Testmuster wurde von Deepcool unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse fand und findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgte ebenfalls nicht und es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.