Zusammenfassung und Fazit
Bevor wie gleich zu meinen abschließenden Gedanken kommen, was man diesen Drucker eigentlich „Pro“, also was unterscheidet ihn von der normalen Variante? Folgende Upgrades ab Werk konnte ich feststellen:
- Allmetal-Hotend mit bis zu 300°C Nozzletemperatur
- 4,3″ Touchscreen anstatt Bildschirm mit Drehknopf
- bessere Druckoberfläche, strukturierter PEI Federstahl
- Isolierung für das Heizbett
- LED Beleuchtung für den Druckbereich
- Filamenthalterung mit Kugellager
- Griff an Druckbett
- Verkleidung aus Kunststoff
Ich habe schonmal etwas vorsortiert, wie relevant die Unterschiede nach meiner persönlichen Einschätzung sind. Weiter geht es noch mit ein paar Hinweisen und Dingen, die mir an diesem Drucker während meines Tests aufgefallen sind. Bevor ich jetzt einen langen Roman schreibe, hier in Stichpunkten das Wichtigste:
- Empfindlichkeit des Touchscreens ist etwas schlechter, als man es zB. vom Handy gewohnt ist
- Menüführung teilweise verschachtelt
- Deutsche Übersetzung mittelmäßig, Englisch ist zu bevorzugen
- Nach Auswählen der Datei von der SD-Karte muss der Druckstart nochmal mit einem kleinen Button zusätzlich bestätigt werden
- Alle Riemen stammen vom Markenhersteller Gates
- Gummi-Rollräder sind etwas altbacken, bei einem „Pro“-Modell hätte ich Linearlager erwartet
- Rollen am Druckbett aber Werk ziemlich lose, nachziehen unbedingt nötig
- Beliebter User-Mod als Spritzgussteil bereits vorhanden
- Standard-Profile im PrusaSlicer haben unnötig viel Infill
- PID Werte lassen sich am Drucker eintragen, ein Test kann aber nicht direkt am Touchscreen durchgeführt werden
- Filament Preheat-Profile lassen sich einfach anpassen und schnell nutzen
- Mesh Bed Leveling hält etliche Drucke, bevor es wiederholt werden sollte
Trotz des offenen Aufbaus und somit ständig nötiger Aufheizung des Druckbetts hält sich der Stromverbrauch in Grenzen. Das ist vermutlich nicht zuletzt auch der Isolierung auf der Unterseite zu verdanken. Beim gleichzeitigen Aufheizen von Nozzle auf 200°C und Druckbett auf 60°C konnte ich in der Spitze einen Stromverbrauch von 375 Watt messen, sobald die Temperatur aber erreicht ist sinkt er auf etwa 90-95 Watt ab. Beim Drucken von PLA liegt man bei etwa 105-110 Watt bei bewegenden Motoren. Im eingeschalteten Zustand zieht der Drucker 9 Watt, sind die Stepper-Motoren zB. nach dem Bedleveling aber vor dem Druck unter Spannung liegt der Verbrauch bei 29 Watt. In etwa 40cm Abstand zur Front konnte ich beim aktiven Betrieb 52,2 dB(A) messen. Für das gleichzeitige Aufheizen der Nozzle auf 200°C braucht es 64 Sekunden, nach 107 Sekunden hatte dann auch das Druckbett seine 60°C erreicht.
Zum aktuellen Zeitpunkt kostet der Creality Ender-3 S1 Pro rund 80€ mehr als der normale Ender-3 S1, was meiner Meinung nach ein fairer Aufpreis für die oben genannten Upgrades und Änderungen ist. Vieles davon kann man selbst nachrüsten, drucken und dranbasteln. Möchte man lieber das fertige Gesamtpaket an Verbesserungen direkt kaufen, dürfte man nicht viel mehr zahlen und kann sich die Zeit sparen.
=> Geekbuying Creality Ender-3 S1 Pro
Code: NNNCREALITYPRO – reduziert den Preis auf 349€, sollte kein Sale-Angebot aktiv sein
Insgesamt hatte ich hier den Eindruck, einen wirklich soliden Drucker zu benutzen. Den Vergleich zu meinem alten „originalen“ Ender-3 will ich gar nicht erst anfangen, da liegen mittlerweile Welten dazwischen. Out-of-the-Box und mit den Standardeinstellungen im Slicer kamen schon gute Ergebnisse raus, mit etwas Geduld, Feintuning und dem wirklich wichtigen Anpassen auf das verwendete Filament gibt es dann auch ein klasse Druckbild ohne Stringing-Fäden. Fängt man mit dem Thema 3D-Druck gerade erst an, bekommt man hier eine gute Option zum fairen Preis angeboten, die auch etwas „mitwachsen“ kann. So einen verlässlichen 3D-Drucker hätte ich mir gewünscht, als ich mit dem Hobby angefangen habe.
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