Es ist endlich soweit und wir können nun endlich, nach viel Theorie und Unboxing im Vorfeld, auch einmal praktisch testen, was die neuen Radeon RX 7900XTX und RX 7900XT wirklich leisten können und wo vielleicht sogar auch noch weiteres Potential brach liegt. Ich gehe mal davon aus, dass auch AMD vom guten Abschneiden der GeForce RTX 4090 und später auch der RTX 4080 einigermaßen überrascht wurde. So, wie viele meiner Leser auch, die hinter beiden neuen Ada-Karten zunächst stromfressende Pixelmonster vermutet hatten. Doch es kam ja bekanntlich alles komplett anders und es ist zu vermuten, dass AMD in letzter Minute an den beiden heute gelaunchten Karten noch etwas nachgelegt hat. Die Spannung steigt also und jetzt lüften wir auch endlich die Überraschung.
Wichtiges Vorwort
Heute geht es primär um die technische Übersicht beider Referenzkarten als Testobjekt und nicht um die Wiederholung des bereits Bekannten. Natürlich gibt es wie gewohnt viele Benchmarks, den umfassenden Teardown, eine sehr aufwändige Platinen- und Kühler-Analyse mit einigem Reverse-Engineering, sowie die Analyse der Leistungsaufnahme und der Lastspitzen samt passender Netzteilempfehlung. Da ich weiß, dass viele Kollegen auch noch einmal die ganzen technischen Details samt Theorie wiederholen, die ja bereits vorab schon in diversen Häppchen dargereicht wurden, spare ich mir das heute im ganz großen Umfang und verweise nur noch einmal kurz auf die bereits bekannten Folien und die Kurzvorstellung der beiden Karten mit den wichtigsten Details. Denn Ihr wollt ja heute echten Zahlen sehen und kein PR-Feuerwerk.
Die AMD Radeon RX 7900 XTX
AMDs Navi 31-GPU besitzt 58 Milliarden Transistoren und bietet bis zu 61 TFLOPs an Single-Precision-Rechenleistung. Diese GPU verfügt zudem über einen Chiplet Interconnect mit 5,3 TB/s. Mit dem 5-nm-Node von TSMC besitzt Navi 31 GPU eine auf 165% gestiegene Transistordichte im Vergleich zu Navi 2X. Die Radeon RX 7900 XTX bietet 96 CUs mit 2,3 GHz Takt und benötigt eine Board-Power von 355 Watt. Was den Speicher betrifft, so verfügt das XTX-Modell über 24 GB GDDR6-Speicher, der mit 20 Gbit/s getaktet ist. Diese SKU hat einen 384-Bit-Speicherbus.
Mit 29 cm Länge von der Außenkante der Slot-Blende bis zum gegenüberliegenden Ende der Kühlerabdeckung ist die Karte (auch im Vergleich zur GeForce RTX 4090 FE und RTX 4080 FE) noch relativ kurz. Die Höhe der eingesteckten Karte fällt mit 11,5 cm von der Oberkante des PCIe Slots bis hin zur Oberkante der Kühlerabdeckung auch noch normal aus, auch wenn es durchaus auch niedriger gegangen wäre. Aber auch hier nimmt man den GeForce-Karten noch wichtige Zentimeter ab, was die Einbaumöglichkeiten im Gehäuse betrifft. Über die Biegeradien bei den Stromversorgungsanschlüssen wollen wir besser nicht diskutieren, der 12VHPWR-Klops ist ja schon zur Genüge durchgekaut worden.
Auf der Oberseite sehen wir primär die beiden 8-Pin Buchsen für die externe Stromversorgung. Der rote Rallye-Streifen musste sein und ansonsten sehen wir noch eine transluzente Lichtleiste, die von sehr hintergründigen LEDs illuminiert wird. Dreht man die 1799 Gramm schwere Karte (clever in die 1,8 Kilo-Gewichts-Obergrenze herangemogelt) jetzt einmal nach hinten, dann sieht man eine Backplate aus Leichtmetall.
Die Dicke der Karte liegt bei rund 4,5 cm ab dem PCB, wobei für die Backplate noch einmal 0,5 cm eingerechnet werden müssen. Damit ergibt sich die Gesamtbreite von 5 cm. Womit der Rundflug fast schon zu Ende wäre, wenn wir uns noch schnell das Slot-Panel (Bracket) anschauen. Aufgeräumte Vielfalt in voller Breite. Mit den beiden DisplayPort 2.1 Anschlüssen (bis zu 8K 165Hz oder 4K bei 480 Hz), einer HDMI 2.1 Buchse sowie einem echtem USB Typ C Anschluss (Hallo VR-Community!).
Die Radeon RX 7900 XT
Die zweite neue Karte heißt Radeon RX 7900 XT und sie verfügt noch über 84 CUs und immerhin 20 GByte GDDR6. Angebunden ist alles an einem 320-Bit-Interface. Das bedeutet, dass beide Karten eine maximale Bandbreite von 960 GB/s bzw. 800 GB/s haben. AMD gibt jedoch auch eine „effektive“ Bandbreite von 3,5 TB/s für die RX 7900XTX und 2,9 TB/s für die RX 7900XT an. Diese Zahl steht im Zusammenhang mit 96 MB und 80 MB Infinity Cache, die sich in den sechs MCD-Chips befinden. Wir müssen bei der kleineren Karte mit 315 Watt Leistungsaufnahme rechnen.
Die Karte wirkt etwas kleiner, graziler und unaufgeregter, auch wenn die Proportionen natürlich wiederum stimmen. Doch wirkte die XTX im direkten Vergleich eher pummelig und wie ein strahlendes Plus-Size-Modell, hat man nun die grazile, dunkle Seite der Rot-Front-Grafik im Auge (und in den Händen). Mit 27,5 cm Länge von der Außerkante der Slot-Blende bis zum gegenüberliegenden Ende der Kühlerabdeckung ist die Karte (auch im Vergleich zur GeForce RTX 4090 FE und RTX 4080 FE) sogar noch deutlich kürzer als die XTX.
Auf der Oberseite sehen wir primär wiederum die beiden 8-Pin Buchsen für die externe Stromversorgung. Der rote Rallye-Streifen fehlt auch diesmal nicht und ansonsten sehen wir noch transluzente Lichtleisten auf der Front, jedoch nicht mehr oben. Naja, die Karte ist ja auch etwas günstiger. Die Höhe der eingesteckten Karte fällt mit den gemessenen 10,5 cm von der Oberkante des PCIe Slots bis hin zur Oberkante der Kühlerabdeckung genau einen Zentimeter niedriger als die XTX. Aber auch hier nimmt man den GeForce-Karten noch weitere Zentimeter ab, was die Einbaumöglichkeiten im Gehäuse deutlich verbessert. Über die Biegeradien bei den Stromversorgungsanschlüssen wollen wir auch diesmal besser nicht diskutieren, siehe oben.
Dreht man die 1508 Gramm (mittel-)schwere Karte jetzt ebenfalls mal nach hinten, dann sieht man eine ähnliche Backplate wie bei der XTX. Die Formensprache ist ebenfalls sehr ähnlich zur XTX, aber doch nicht gleich. Die Dicke der Karte liegt bei den gleichen rund 4,5 cm ab dem PCB wie schon bei der XTX, wobei für die Backplate noch einmal 0,5 cm eingerechnet werden müssen. Damit ergibt sich die Gesamtbreite von 5 cm. Mit den beiden bekannten DisplayPort 2.1 Anschlüssen, einer HDMI 2.1 Buchse sowie einem echtem USB Typ C Anschluss beenden wir die Nabelschau der beiden neuen Radeon-Karten.
Übersicht beider Karten – Technische Daten
Die beiden neuen Karten unterscheiden sich durchaus und das nicht nur äußerlich, aber eben auch innerlich.
RX 7900 XTX | RX 7900 XT | |
Compute units | 96 | 84 |
AI accelerators | 192 | 168 |
Ray tracing accelerators | 96 | 84 |
Memory | 24 GB GDDR6 | 20 GB GDDR6 |
Memory speed | 20 Gbps | 20 Gbps |
Memory bus size | 384-bit | 320-bit |
Game clock speed | 2.3 GHz | 2 GHz |
Output | DisplayPort 2.1 | DisplayPort 2.1 |
TBP | 355 W | 315 W |
MSRP | 1000 USD | 900 USD |
Damit wäre die erste Seite geschafft und wir bereiten uns schon einmal langsam aufs Testgeschehen vor.
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test System im igor'sLAB MIFCOM-PC
- 3 - Teardown: PCB und Komponenten
- 4 - Teardown: Kühler und De-Montage-Tips
- 5 - Summe Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 6 - Summe Gaming-Performance Ultra-HD (3840 x 2160)
- 7 - Einzelmetriken für WQHD (2560 x 1440)
- 8 - Einzelmetriken für Ultra-HD (3840 x 2160)
- 9 - Workstation Grafik und Rendering
- 10 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 11 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 12 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 13 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 14 - Zusammenfassung und Fazit
935 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
1
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Neuling
Urgestein
Veteran
Urgestein
Neuling
Urgestein
1
Urgestein
Veteran
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →