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AMD Radeon RX 7900XTX und RX 7900XT im Test – Ein riesiger Schritt nach vorn und einer zur Seite

Teardown: Der Kühler

Hier gibt es durchaus eine Neuerung, denn man setzt wie schon NVIDIA bei beiden Karten auf eine massive Vapor-Chamber statt eines einfachen Kupfer-Heatsinks. Das zahlt sich in der Summe wirklich aus, wie wir bei den Temperaturen später noch sehen werden. Der Speicher ist direkt mit am Boden der Vapor Chamber thermisch angebunden, was eine gute Wahl ist. Darüber hinaus kühlt man noch alle relevanten Spannungswandler über den massiven Trägerrahmen gleich mit.

Der Kühler der kleineren RX 7900XT ist ähnlich aufgebaut und unterscheidet sich nur um einen Zentimeter in der Höhe, da auch die Platine flacher ist. Damit wird es allerdings für Wasserkühlungs-Freaks schwieriger, denn das wird kaum untereinander kompatibel für beide Karten hinzubekommen sein. Die Wärmeleitpads sind bei beiden Karten aus der obersten Schublade, wobei die ultra-softe Masse für den Speicher schon eher an Gap-Filler erinnert. Das sind Pads, aber so weich wie Knete.

Die drei 8-cm-Lüfter besitzen jeweils neun sehr steil angestellte, sehr große Rotorblätter mit umlaufendem Innenring und sind bis ca. 1500 U/min noch relativ erträglich, bis ca. 1000 U/min sogar ausgesprochen leise. Die Karte belegt drei Slots und das Meiste des Gewichts geht zu Lasten der eigentlichen Kühlkonstruktion.

Der Heatsink der Vapor-Chamber und Tipps zur GPU (Reinigung, Wärmeleitpaste)

Das größte Problem ist die Ebenheit des Heatsinks. Während die RX 7900XTX noch einen recht planen Heatsink aufwies, kam bei der RX 7900XT ein eher konkaver Heatsink zum Vorschein, was auf gewisse Produktionstoleranzen schließen lässt. Man erkennt es gut an der größeren Menge des Phasenwechsel-Materials im Zentrum über dem Die. Außerdem zeigen die Blasen und die Form des Verlaufes vom Burn-In das Aushärten des einstmals weichen Materials.

Wer solche Materialien nicht hat (ich habe hier sehr ähnliche und extrem dünne Pads von Boyd), der sollte nach einem Umbau auf die Wasserkühlung oder eine Re-Montage nach einem Teardown unbedingt auf eine recht viskose Wärmeleitpaste und bloß keine flüssige setzen! Das Reinigen ist ähnlich problematisch wie bei der RX-Vega, denn die Zwischenräume zwischen dem Grafik-Die und den den 6 Chiplets sind recht eng und der darunterliegende Interposer ist sehr empfindlich gegen Druck und Verspannungen. Dann crackt es mit etwas Pech schneller als man Mops sagen kann.

Ich empfehle die Trockenreinigung mittels Drehung von Wattestäbchen sowie möglichst wenig Druck. Erst am Schluss kann man mit einem weichen Tuch und Isopropanol die Feinreinigung vornehmen. Egal, was man später wieder appliziert, es dürfen an den relevanten Stellen keine Reste übrig bleiben.

 

892 Antworten

Kommentar

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Najuno

Mitglied

16 Kommentare 12 Likes

Hallo Igor, vielen Dank für den Test :).

Ist wiedermal alles Drin und Dran, damit man sich endlich eine Übersicht machen kann, was die neuen AMD Karten nun wirklich können.

Jetzt auf jeden Fall erstmal schmökern :).

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Igor Wallossek

1

10,106 Kommentare 18,594 Likes

Viel Spaß und Zeit :D

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Roland83

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660 Kommentare 500 Likes

Die Runde geht wohl eindeutig an Nvidia, die Effizienz passt mir so gar nicht, vor allem der Idle Verbrauch ist unter aller S... Werd wohl wenn die Preise fallen eher zur 4080 oder 4090 schielen oder noch bis zu den nächsten Karten die 6900XT werkeln lassen :)

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K
Kobichief

Urgestein

671 Kommentare 202 Likes

mal schauen wann man 7800er bringt, das sieht schonmal ok aus, aber der Stromverbrauch dieser Top-Modelle ist mir zu viel.

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M
Maklas

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14 Kommentare 0 Likes

Moin,

danke schonmal für den Test, auch wenn ich gerade erst angefangen habe zu lesen.

Im zweiten Absatz auf Seite 2 hat sich Zen 3 eingeschlichen: "...nutze aber eine aktuelle AMD-CPU in Form des Ryzen 9 5950X..."

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TheFanatic

Mitglied

10 Kommentare 5 Likes

Also das erklärt wieso es keinen direkten vergleiche bei der presentation gab....

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Z-AB

Neuling

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Vielen Dank für die tolle Analyse, es wirkt wirklich so, als hat AMD ganz am Ende nochmal mit Gewalt ein paar Prozent mehr Leistung herausholen wollen.
Daher meine Frage @Igor Wallossek:
Gibt es schon Erkenntnisse zum Undervolting? Ist sicherlich interessant zu wissen, wie viel Leistung man bei 70-80% des Powertargets verliert.

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FfFCMAD

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663 Kommentare 170 Likes

Habe mir nur die Leistungsbalken vs. Energiebedarf in den Spielen angeschaut. Das war leider nichts um die 4080 im Preis zu druecken. Eher im Gegenteil. Ich lese mir das heute Abend noch mal ganz durch, aber das ist schon mal sehr enttaeuschend. Ich habe zwar die 4090 gekauft und haette das so oder so getan, bei der Mittelklasse haette ich den Leuten aber gewuenscht, das die Preis/ Leistung seitens Nvidia verbessert werden muss. Das wars wohl...

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D
Daedalus

Veteran

149 Kommentare 132 Likes

Ich muss gestehen, ich bin auch etwas enttäuscht, vor allem wenn RT ins Spiel kommt. Da hätte ich gedacht, dass AMD doch mal deutlicher aufholen kann. P/L natürlich immer noch besser als nVidia, aber wenn die 4080 tatsächlich noch etwas günstiger wird, wird die 7900XTX an Attraktivität einbüßen.

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grimm

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3,070 Kommentare 2,023 Likes

@Igor Wallossek Hier in dem Absatz stimmt irgendwas nicht (unter WQHD Benchmarks):

"Das Bild sieht jetzt erst einmal so aus, dass in WQHD die Radeon RX 7900XT und die GeForce RTX 4080 quasi gleichauf liegen, während die RX 7900XT einen Rückstand von 10,6 Prozentpunkten aufweist. Das ist alles enger als erwartet, zeigt aber auch, dass man für WQHD eigentlich auch mit einer Radeon RX 7900XT reichen würde."

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Sebarbar

Neuling

8 Kommentare 7 Likes

Danke für den tollen Test Igor.
Summa Summarum ist das irgendwie "Meh", was AMD da zum Launch liefert und nach dem großen Wurf sieht das wirklich nicht aus.
Aber als alt eingesessener AMD User weiss man ja, dass es gerne am Anfang an den Treibern hakt. Time will tell und so 🤣

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M
Moeppel

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862 Kommentare 312 Likes

Hm, doch recht enttäuschend.

Ob es nun an der Hardware, den Treibern oder einer Mischung liegt, hat AMD die Messlatte wohl selbst ein wenig zu hoch gesetzt. Von den 70% wären 50% immerhin schön gewesen, aber selbst die Marke verfehlt man meist und nicht knapp. Ob es hier ein Zen 1 Moment ist, steht dann wohl noch aus.

Als 6900XT Besitzer für 4K setzte ich diese Generation wohl aus, außer preislich wird es noch mal richtig attraktiv.

~30% für nen Taui sind nicht gerade attraktiv. Nun, generell ist ein Taui für eine Graka per se unattraktiv :D

Ein Glück (?), dass ich derzeit ohnehin mehr am Deck hänge.

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Igor Wallossek

1

10,106 Kommentare 18,594 Likes

Ja, kleine Flüchtigkeitsfehler, ist gefixt. Danke. Overload halt :D

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c
cunhell

Urgestein

545 Kommentare 499 Likes

Nö. es gab schlicht keine Benchmarks zur 4080 16GB. Und die 4090 wollten sie nach eigenen Angeben nicht als Konkurenzprodukt angreifen.

Meiner Meinung nach profitiert die 4080 genau wie die 4090 von dem besseren Prozess, der eine gringere Leistungsaufnahme als ursprünglich angenommen, benötigt.
Damit war AMD gezwungen, die Leistungsaufnahme nach oben zu schrauben, um ihr Ziel, der 4080 Paroli bieten zu können, zu erreichen.
Außerhalb des Sweetspots saufen halt fast alle Grafikkarten.

Ich sehe es so. Die Leistung passt soweit, der Stromverbrauch ist sowohl im Idle als auch unter Last ziemlich hoch.
Was ich allerdings als no-go sehe, sind die Spulengräusche. Das sollte heutzutage besser gehen. Die Frage ist allerdings, ob die Spulen nicht für eine gringere Leistungsaufnahme ausgelegt wurden und durch die vermutlich später höher angelegte Leistungsaufnahme eher an ihr Limit kommen.

Cunhell

edit: Vermutlich sind deshalb auch die Kühler lauter als nach der RX6000er Generation zu erwarten war. Sie müssen einfach mehr Wärme abführen als ursprünglich vorgesehen

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O
Oberst

Veteran

332 Kommentare 129 Likes

Jo, sehe ich auch so. RT hätte man durchaus näher an der 4080 sein dürfen und müssen. Gerade in dem Segment wäre das wichtig gewesen. Bei den kleineren Karten ist es dann vermutlich nicht mehr so wichtig und da reicht das. Aber wer über 1000€ für eine Grafikkarte zahlt, der will in RT nicht so Abstriche machen müssen. Da wird AMD wohl zügig an den Preisen drehen müssen. Vor allem, wenn die 4080 preislich fällt.

@Igor Wallossek : Den Multimonitor Verbrauch könnte man auch in's Diagramm aufnehmen. Der ist ja richtig schlecht, da kommt hoffentlich noch ein Treiber, der das behebt. Hast du dazu mal bei AMD nachgehakt?

Ansonsten war der Mehrverbrauch gegenüber Ada fast vorprogrammiert. NVidia hat mit der Gen hervorragend vorgelegt, nachdem Ampere ja nicht so toll war. Da wird AMD auch im Notebook Probleme bekommen.

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b
butch111

Mitglied

49 Kommentare 17 Likes

Die AMD-Speerspitze wird in RTX 4k und trotz tolles FSR regelrecht von der 3080 verdroschen in Cyberpunk.......von Next Gen ganz zu schweigen

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A
Aasimar

Mitglied

37 Kommentare 12 Likes

Vielen vielen dank für diesen Test.
vor allem für die Netzteil empfehlung.
Ich hatte zwar noch ein klein wenig die Hoffung, das mein 550W reicht.. aber was solls.

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grimm

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3,070 Kommentare 2,023 Likes

Mit Blick auf die Leistung ein Schritt nach vorne, mit Blick auf Preis und Stromverbrauch fast schon einer zurück. Aber zumindest das Gejammer über den Preis trifft beide Hersteller. Wer sich die Benchmarks - vor allem die in WQHD - anschaut, kann bei sachlicher Betrachtung auch einfach folgern, dass die alte Generation hinreichend viele FPS liefert und sich entspannt zurück lehnen.

Was mich aber beeindruckt, ist die Tatsache, dass und in welchem Maße AMD in puncto Raytracing aufgeholt hat.

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Kleine-Eule73

Mitglied

57 Kommentare 52 Likes

Vielen Dank für deinen ersten Test der neuen roten :)
Bin aber etwas enttäuscht was die Leistungsaufnahme betrifft besonders im Idle.
Ich hoffe das Amd das noch mit den Treibern in den Griff bekommt und schaue bzw warte mal auf die Referenzmodelle der anderen Hersteller wie das so handhaben werden. Grundsätzlich finde ich den Leistungssprung gegenüber der vorherigen Gen schon mal ganz gut

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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