Zusammenfassung und Fazit
Falls sich abschließend noch jemand fragt, warum ich mir das alles antue, dann werde ich auch das gern beantworten. Nach über 40 Jahren Hörerfahrung, der Arbeit hinter und vor der Bühne, semi-professionellen Aufzeichnungen von Live- und Studio-Musik sowie unzähligen Konzertbesuchen über viele Genres hinweg traue ich mir durchaus zu, Headsets und Kopfhörer auch subjektiv beurteilen zu können. Da gibt es sicher auch viele Kollegen, die das noch besser können als ich, aber leider auch so manche Publikation, wo Hand- und Ohr-Auflegen die Erfahrung und das Können ersetzen und die meisten Leser dann kaum in der Lage sind, das eine vom anderen zu trennen. Da bleibt am Ende wirklich nur die gnadenlose Messung, die man der subjektiven Beurteilung zu Grunde legt. Aber wir wollen ja auch den einschlägigen Audio-Spezialisten keine Konkurrenz machen, soviel maße ich mir da gar nicht an.
Im Übrigen höre ich immer erst, bevor ich am Schluss auch messe, um mich nicht mit irgendwelchen Vorurteilen zu blockieren. Und auch das subjektive Urteil ist nie wirklich fehlerfrei, denn jeder hört am Ende ja auch anders. Deshalb werde ich keine korrigierten Kurven verwenden, sondern mich an der Harman-Kurve orientieren, in der auch die Eigenheiten der Pinna (der Schall wird ja an den Reliefkanten der Ohrmuschel gebrochen und dadurch, abhängig von seinen Frequenzanteilen, auch verschieden gedämpft) und der Concha, also der Vertiefung, in der bei meinem Aufbau auch das Mikrofon sitzt. Damit müssen wir uns zwar von den linearen Messergebnissen auf einer ebenen Platte ohne Ohr verabschieden, aber ich werde die Harman-Kurve zur Orientierung später noch mit grafisch einarbeiten. Das ist meines Erachtens sogar ehrlicher.
Ganz treffen wird man solche Vergleichsmessungen ja eh nie, weil sich auch Mikrofon, Oberflächen samt Silikon-Ohr und damit auch die Dichtigkeit, das Innenvolumen und die Dämpfung einzelner Frequenzbereiche leicht unterscheiden können. Trotzdem ist jetzt noch einmal Eure Schwarmintelligenz gefragt! Verbesserungen und Technikempfehlungen sind natürlich immer noch gern gesehen, also traut Euch ruhig. Es kann am Ende des Tages ja nur besser werden (und wohl leider auch noch teurer). Oder ich lasse es erst mal so, denn es gibt ja noch jede Menge anderer Baustellen.
Was ich aber leider auch feststellen musste: die sonst so häufigen Anfragen nach Kophörer- und Headset-Tests haben sich seit dem ersten Veröffentlichen der Test-Methode leider schlagartig verringert, vor allem von Seiten der Anbieter von Gaming-Peripherie. Traut man sich plötzlich nicht mehr oder fehlt doch eher der Glaube ans eigene Produkt? Wenn mir mal wieder so eine Marketing-Schönheit vor die Augen gerät und das Sampling höflich verneint wird, dann wird entweder wie beim Razer Kunai gehäuselüfter die Spendenkasse geplündert oder aber die Community nach Samples abgeklappert. Und den Shop meines Vertrauens gibt es ja schließlich auch noch. Da muss man auch keine unnützen Retouren provozieren, denn das ist den Händlern gegenüber mehr als unfair. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind auf die nächsten Tests. Endlich wieder ein Spielzeug mehr 🙂
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