Mittlerweile bin ich mit dem Bau der Messtation fertig und habe auch den Verstärkerteil für die Kopfhörer und das Messmikrofon final mit einer Creative Soundblaster AE-9 gelöst. Genau darüber werde ich heute natürlich auch berichten. Die verwendete Technik habe ich übrigens auch den Grafikkarten-Störungen ausgesetzt und mich am Ende gefreut, dass es um Längen besser gelungen ist, als die Erstversuche. Impedanzprobleme wird es nicht geben und egal, ob nun 16 , 32 oder 600 Ohm, der Vortrieb stimmt in jedem Fall. Dazu gleich natürlich mehr, denn viele Funktionen der SB-Command Software lassen sich auch für meine Zwecke nutzen. Da geht mein ganz persönlicher Dank auch an Frank, denn mit dem Kopfhörer-Analyzer kann ich an der Sound Blaster AE-9 parallel auch gleich am Oszillographen sehen, was ich als Signal gerade verwende.
Ich hatte ja unlängst bereits über die ersten Schritte für eine bessere Bewertung und Messung von Kopfhörern und Headsets berichtet (Artikel lesen). Allerdings sehe ich das Ganze auch immer noch als Herausforderung, es möglichst genau hinzubekommen und so habe ich mich auch über das Feedback aus dem Forum gefreut und überlegt, wie man mögliche Unzulänglichkeiten noch beheben könnte. Das Ganze ist zwar mittlerweile auch finanziell reichlich erwachsen geworden, aber es macht ja auch Spaß, wenn ein Plan funktioniert. Dazu habe ich mich mit einem Hersteller solcher Teile in Verbindung gesetzt, den Aufbau des massiven Kopfhörer-Ständers als Einzelteilsammlung erworben und mir dann auch selbst importiert. Über Fertigungs- und Lieferzeiten schweige ich lieber, denn das ist mittlerweile genauso absurd wie die Preise.
Die Basis bleibt das bekannte Messmikrofon, dass sich ja bereits für die In-Ears bewährt hat und wenn alles läuft, werde ich noch ein zweites einbauen, um gleichzeitig auch beide Muscheln messen zu können. Die Hürden für die Kalibrierung sind hoch, aber es ist am Ende bequemer, nicht alles zweimal messen zu müssen, wenn man beide Kanäle darstellen möchte. Aber das lasse ich mir für später, denn es war auch bis jetzt schon teuer genug. Die meisten Anregungen habe ich übrigens bei Oratory gefunden und bedanke mich dafür auch brav.
Generell gilt, dass man zur Messung des Übertragungsverhaltens von Kopfhörern sogenannte Kuppler mit klar definierten Volumina und fest eingebauten, sauber kalibrierten Messmikrofonen nutzt. Für Einsteckhörer (In-Ears) und Kleinhörer (z.B. aus Hörgeräten) lässt sich der Aufbau genauso gut nutzen, wie für einfachere Kopfhörer und Headsets als sogenannte On-Ears (Kopfhörer mit supraauralen Kissen). Für solche Kopfhörer (On-Ear) ist das „künstliche Ohr“ nach IEC 318 brauchbar, an das ich mich mit der Umsetzung nunmehr gehalten habe.
Die dicken Over-Ears, also circumaurale bzw. Ohr-umschließende Kopfhörer, sind quasi die Königsklasse, wenn es um die Messung und vor allem um die Reproduzierbarkeit geht. Denn genau dafür gibt es ja noch gar keine genormten Kuppler. Die Gründe dafür liegen in Schwierigkeiten der Messtechnik und den vielen beeinflussenden Faktoren begründet, die eine sichere Reproduzierbarkeit fast unmöglich machen. Daher werden solche circumaurale Kopfhörer überwiegend mit entsprechend umgebauten Kupplern für supraaurale Kopfhörer gemessen, indem man zusätzlich eine eine flache Platte als Auflage für das circumaurale Kissen nutzt.
Der Trick besteht darin, das Ohr (soweit es möglich ist) naturgetreu nachzubilden und auch den Kopf samt Form entsprechend gut nachzuahmen. Der neue Testaufbau ist nicht nur stabiler als der erste, sondern zudem auch viel variabler, was Breite (verstellbar), Kopfbandauflage / Kopfhöhe (verstellbar) und die Seiten-Neigung betrifft (verstellbar). Hier lassen sich alle aktuell gängigen Vorgaben gut umsetzen und ich feile gerade noch ein wenig an den verschiedenen Möglichkeiten der Settings.
Etwas im Grübeln war ich bei mit der akustischen Anbindung, aber das ist ja nun mittlerweile gelöst. Doch dazu gleich mehr, wenn es um die ersten Messungen mit dem neuen Aufbau geht. Aber vielleicht fällt ja dem einen oder anderen Leser noch was dazu Passendes ein, ich bin da immer ganz Ohr und habe das heutige Ergebnis auch den Tipps aus der Community zu verdanken. Aus Gründen der Transparenz lasse ich Euch natürlich gern teilhaben, freue mich aber wie immer auch über weiterführenden Input, um möglichst auf geradem Weg zum Ziel zu kommen.
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