Mikrofon
Das hochklappbare und im Gehäuse versenkbare Mikrofon erfüllt seinen Job, bietet dabei eine akzeptable Sprachqualität und ist in erster Linie praktisch. Der Ton ist etwas hohl und blechern, die Verständlichkeit ist aber durchaus okay.
Durch die Versenkbarkeit musste das Mikrofon recht kurz ausgelegt werden, was sich leider etwas negativ auf die Empfindlichkeit auswirkt. Das Mikrofon ist dadurch nämlich relativ weit vom Mund entfernt und muss in den gängigen Chatprogrammen wie TeamSpeak und Discord entsprechend konfiguriert werden. Wie gewohnt hänge ich eine kurze Sprachaufnahme an.
Sound
Bezüglich der Soundqualität würde ich das Stealth 700 Gen 2 mindestens im oberen Mittelfeld einordnen. Zumindest in der Kategorie Gaming-Headsets, die dahingehend ja leider generell den gewöhnlichen Kopfhörern etwas hinterherlaufen. Das Headset spielt, wohl auch durch den ordentlichen Treiber und das auf Seite 3 gezeigte „Bassreflex-Gehäuse“, recht kräftig und voluminös auf, wenngleich mir der Hochton nicht präsent und vor allem nicht klar genug ist. Ich muss wieder anmerken, dass Klang ein subjektives Empfinden und somit für jeden Hörer anders ist.
Musik
Verschiedene Stücke von handgezupfter klassischer Musik über basslastigen Techno bis hin zum aggressivsten Metal-Geschredder habe ich mit dem Stealth gehört und bin über das gesamte Spektrum immer wieder zur eben schon erwähnten Erkenntnis gekommen: Der Klang ist angenehm und kräftig, aber es mangelt mir eindeutig an Auflösung und Klarheit. Der Problematik konnte ich mit dem Equalizer ein Stück weit entgegenkommen und das Klangbild so für mich deutlich angenehmer machen. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass sich das Stealth keineswegs so katastrophal präsentiert wie das neulich getestete EKSA Gerät, bei dem ohne Equalizer die Hi-Hats quasi gar nicht hörbar waren.
Gaming mit Superhuman Hearing Technologie
Auf diesen Test war ich besonders gespannt, denn wenn ich ehrlich bin, halte ich solche Versprechen ja generell für pures Marketing-Gewäsch. 44% bessere K/D (Kill/Death Ratio = Verhältnis zwischen Abschüssen und eigenen Versagen in Shooter Spielen) – natürlich mit einer Studie bewiesen!
Grundsätzlich klappt die Ortung mit dem Headset schon ganz gut, wobei durch die fehlende Klarheit stellenweise keine perfekte Lokalisierung möglich war. Das gute alte CS:GO hat für diesen Test mal wieder herhalten müssen und mitten im Match habe ich dann mal das Superhuman Hearing aktiviert. Tatsächlich verändert sich der Ton dramatisch! Leise Geräusche werden deutlich verstärkt und gefühlt das genaue Gegenteil vom bekannten „Badewannen-Frequenzgang“ eingestellt – die Mittleren Frequenzen werden also signifikant angehoben und betont. Ehrlichgesagt ist der Ton mit der aktivierten Technik eine absolute Katastrophe, Hoch- und Tiefton sind praktisch nicht mehr existent und Geräusche, die normalerweise sehr leise sind (z.B. das Heulen von Wind oder andere Ambientgeräusche) sind dafür deutlich lauter wahrzunehmen. Ich muss zugeben, dass man mit der Technik die Schritte von Gegnern deutlich früher hören und Gefechte besser orten kann. Außerhalb von kompetitiven E-Sport Shootern, wo jeder kleine Vorteil genutzt werden muss, kann ich mir allerdings kein Szenario vorstellen, bei dem ich so einen „hässlichen“ und unnatürlichen Klang bevorzugen würde. Bei einem Blockbuster Game will ich ja auch den Bombast-Sound in voller Pracht genießen und nicht nur hören, dass in acht Kilometer Entfernung gerade eine Heuschrecke vom Grashalm gefallen ist.
Was geht noch mit dem Equalizer?
Da es sich beim Stealth 700 Gen 2 ja in erster Linie um ein Headset für die Xbox handelt, gibt es keine umfangreiche PC-Applikation zur Konfiguration des Geräts. Mit der Android App lassen sich zwar einige Einstellungen vornehmen, wie ich auf der nächsten Seite noch zeigen werde, für meine Tests nutze ich aber die freie Drittsoftware Equalizer APO, die ich vielleicht bei Gelegenheit mal in einem kleinen Artikel separat vorstelle, falls Interesse besteht. Durch ein leichtes Anheben der höheren Frequenzen oberhalb von 4000Hz und speziell um den Bereich von 10.000 – 16.000Hz lässt sich die Klarheit des Tons deutlich steigern. Einzelne Instrumente wie Hi-Hats und auch Stimmen sind dann deutlich besser wahrnehmbar und auch besser ortbar. Natürlich ist das nur in einem begrenzten Rahmen möglich, denn bei einer zu starken Anhebung des oberen Frequenzbereichs kommt es schnell zu unschönem Zischeln bei Sibilanten.
Der Tiefbass ist von Haus aus schon recht kräftig ausgelegt, was wohl auch mit der Bassreflex-Konstuktion um den Treiber herum zusammenhängt. Natürlich kann man aber auch da mittels Equalizer noch etwas nachhelfen und ein richtiges Bassmonster aus dem Headset machen. Mir persönlich wird das dann aber schnell zu dröhnig.
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