Audio/Peripherie Headsets Testberichte

Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 im Test – Taugt das Wireless Headset für die Xbox auch am PC? Ja, aber…

Mikrofon

Das hochklappbare und im Gehäuse versenkbare Mikrofon erfüllt seinen Job, bietet dabei eine akzeptable Sprachqualität und ist in erster Linie praktisch. Der Ton ist etwas hohl und blechern, die Verständlichkeit ist aber durchaus okay.

Durch die Versenkbarkeit musste das Mikrofon recht kurz ausgelegt werden, was sich leider etwas negativ auf die Empfindlichkeit auswirkt. Das Mikrofon ist dadurch nämlich relativ weit vom Mund entfernt und muss in den gängigen Chatprogrammen wie TeamSpeak und Discord entsprechend konfiguriert werden. Wie gewohnt hänge ich eine kurze Sprachaufnahme an.

 

Sound

Bezüglich der Soundqualität würde ich das Stealth 700 Gen 2 mindestens im oberen Mittelfeld einordnen. Zumindest in der Kategorie Gaming-Headsets, die dahingehend ja leider generell den gewöhnlichen Kopfhörern etwas hinterherlaufen. Das Headset spielt, wohl auch durch den ordentlichen Treiber und das auf Seite 3 gezeigte „Bassreflex-Gehäuse“, recht kräftig und voluminös auf, wenngleich mir der Hochton nicht präsent und vor allem nicht klar genug ist. Ich muss wieder anmerken, dass Klang ein subjektives Empfinden und somit für jeden Hörer anders ist.

Musik
Verschiedene Stücke von handgezupfter klassischer Musik über basslastigen Techno bis hin zum aggressivsten Metal-Geschredder habe ich mit dem Stealth gehört und bin über das gesamte Spektrum immer wieder zur eben schon erwähnten Erkenntnis gekommen: Der Klang ist angenehm und kräftig, aber es mangelt mir eindeutig an Auflösung und Klarheit. Der Problematik konnte ich mit dem Equalizer ein Stück weit entgegenkommen und das Klangbild so für mich deutlich angenehmer machen. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass sich das Stealth keineswegs so katastrophal präsentiert wie das neulich getestete EKSA Gerät, bei dem ohne Equalizer die Hi-Hats quasi gar nicht hörbar waren.

Gaming mit Superhuman Hearing Technologie
Auf diesen Test war ich besonders gespannt, denn wenn ich ehrlich bin, halte ich solche Versprechen ja generell für pures Marketing-Gewäsch. 44% bessere K/D (Kill/Death Ratio = Verhältnis zwischen Abschüssen und eigenen Versagen in Shooter Spielen) – natürlich mit einer Studie bewiesen!
Grundsätzlich klappt die Ortung mit dem Headset schon ganz gut, wobei durch die fehlende Klarheit stellenweise keine perfekte Lokalisierung möglich war. Das gute alte CS:GO hat für diesen Test mal wieder herhalten müssen und mitten im Match habe ich dann mal das Superhuman Hearing aktiviert. Tatsächlich verändert sich der Ton dramatisch! Leise Geräusche werden deutlich verstärkt und gefühlt das genaue Gegenteil vom bekannten „Badewannen-Frequenzgang“ eingestellt – die Mittleren Frequenzen werden also signifikant angehoben und betont. Ehrlichgesagt ist der Ton mit der aktivierten Technik eine absolute Katastrophe, Hoch- und Tiefton sind praktisch nicht mehr existent und Geräusche, die normalerweise sehr leise sind (z.B. das Heulen von Wind oder andere Ambientgeräusche) sind dafür deutlich lauter wahrzunehmen. Ich muss zugeben, dass man mit der Technik die Schritte von Gegnern deutlich früher hören und Gefechte besser orten kann. Außerhalb von kompetitiven E-Sport Shootern, wo jeder kleine Vorteil genutzt werden muss, kann ich mir allerdings kein Szenario vorstellen, bei dem ich so einen „hässlichen“ und unnatürlichen Klang bevorzugen würde. Bei einem Blockbuster Game will ich ja auch den Bombast-Sound in voller Pracht genießen und nicht nur hören, dass in acht Kilometer Entfernung gerade eine Heuschrecke vom Grashalm gefallen ist.

Was geht noch mit dem Equalizer?
Da es sich beim Stealth 700 Gen 2 ja in erster Linie um ein Headset für die Xbox handelt, gibt es keine umfangreiche PC-Applikation zur Konfiguration des Geräts. Mit der Android App lassen sich zwar einige Einstellungen vornehmen, wie ich auf der nächsten Seite noch zeigen werde, für meine Tests nutze ich aber die freie Drittsoftware Equalizer APO, die ich vielleicht bei Gelegenheit mal in einem kleinen Artikel separat vorstelle, falls Interesse besteht. Durch ein leichtes Anheben der höheren Frequenzen oberhalb von 4000Hz und speziell um den Bereich von 10.000 – 16.000Hz lässt sich die Klarheit des Tons deutlich steigern. Einzelne Instrumente wie Hi-Hats und auch Stimmen sind dann deutlich besser wahrnehmbar und auch besser ortbar. Natürlich ist das nur in einem begrenzten Rahmen möglich, denn bei einer zu starken Anhebung des oberen Frequenzbereichs kommt es schnell zu unschönem Zischeln bei Sibilanten.

Der Tiefbass ist von Haus aus schon recht kräftig ausgelegt, was wohl auch mit der Bassreflex-Konstuktion um den Treiber herum zusammenhängt. Natürlich kann man aber auch da mittels Equalizer noch etwas nachhelfen und ein richtiges Bassmonster aus dem Headset machen. Mir persönlich wird das dann aber schnell zu dröhnig.

 

Kommentar

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Igor Wallossek

1

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Was ist denn mit Euch los? Alle schon mit Headsets zugeballert? :D

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Ghoster52

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Die haben schon "Sharkoon Skiller SGH50" gekauft.... :ROFLMAO:

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LëMurrrmel

Veteran

154 Kommentare 130 Likes

Hab seit 3½ Jahren das Stealth 600 für die Playstation im Einsatz.

Die Verarbeitung ist ganz okay und entspricht dem Preissegment. Tragekomfort ist ziemlich gut - wenn man keine Brille trägt. Mit Brille fangen die Ohren nach etwa 2 bis 3 Stunden an leicht zu schmerzen. Hier ist mein Sennheiser HD650 aber auch nicht viel besser, aber insgesamt bequemer. Die Stoffbezüge zeigen nach 3.5 Jahren regelmäßiger Verwendung keine sichtbaren Verschleisserscheinungen.

Das Mikrofon ist zweckmäßig, zu Verständigungsproblemen im Sprachchat ist es bisher noch nicht gekommen. Mit dem unteren Lautstärkeregler kann man den Pegel des Mikrofon-Monitors einstellen (man hört sich einfach selber...) - diese Funktion ist tatsächlich sehr nützlich, da ich hiermit Umgebungsgeräusche identifizieren kann, welche die werten Mithörer stören könnten. Das macht sich vor allem in Online-Meetings positiv bemerkbar!

Der USB-Dongle funktioniert ohne Probleme an PC und PS4, die Reichweite geht mit 10m (inkl. 1 Trockenbauwand) auch in Ordnung.

Eine Sache nervt aber, der Auto-Shutdown. Mitten im Gespräch oder Spiel labert mich das Headset mit der Aussage "Auto Shutdown Enabled, Press Power to cancel" voll. Und schaltet sich keine 30 Sekunden später aus, wenn man nicht den Power-Knopf betätigt - was im Eifer des Gefechts nicht immer gelingt. Die Funktion lässt sich leider auch nicht deaktivieren oder justieren.

Achso, fast vergessen: Der Höreindruck. Geht so, ist ganz brauchbar. Sehr gut geeignet für Spiele und Kommunikation. Für Musik aber setz ich meine Sennheiser HD650 auf. Oder ich dreh mein Edifier S730D 2.1 System auf 🔊 :cool:

Wenn das Stealth 700 Gen2 ebenso gut verarbeitet und so lange haltbar ist wie das Stealth 600, kann man aber beruhigt zugreifen.

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G
Guest

Bin zwar kein kein so großer Consolero, mit Headset schon gleich gar nicht bisher (und wohl auch in Zukunft nicht). Habe den Test aber trotzdem gelesen und für mich als unbrauchbar deklariert. Sieht ja nett aus, keine Frage, an der Verarbeitung gibt es auch nichts zu meckern.
Aber ich ärgere mich schon immer, wenn ich Konsolenport-Spiele in die Hand nehme. Da muss ich nicht auch noch ein Headset für die Konsole ans Laufen bringen.
Xbox-Controller ist zwar auch vorhanden, der tut aber einfach mit Blue Tooth, also kein Dongle nötig. Und die Features sind auch ganz nett, wenn man dafür Verwendung hat. Aber wenn ich dann am PC so rein gar nichts einstellen kann, weil nicht vorgesehen, ist das dann eben nichts für mich.

Und ja @Ghoster52 genau das hab ich gekauft, daher auch kein Bedarf mehr an HS ;). Suche eher nach einem würdigen Ersatz für den alten Sennheiser-KH. Das wird aber eine größere Geschichte, da der dann schon ein bisschen mit den Nuberts im WoZi mithalten muss. Und das wird nicht einfach, glaub ich. BTW: Kann der Sennheiser aber auch nicht.....

Ein 0815-Headset kann das erst recht nicht. Dieses hier getestete zählt sicher nicht dazu, die gute Verarbeitung kann sich sehen lassen. Soundtechnisch ist es aber auch nur begrenzt brauchbar. Und mit EQ rumfriemeln ist nicht so meins, das wird bei mir immer schlimmer, als es vorher war.

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Ghoster52

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1,363 Kommentare 1,029 Likes

Ich weiß jetzt nicht welches Modell Du hast und wie die Nuberts bei dir im WoZi "klingen"....

Hatte im Sommer im HF bei einer KH-Rundreise mitgemacht und war positiv überrascht / beeindruckt.
Testkandidat war ein "Hifiman HE-400SE" (Magnetostat) für ca. 169,-€, bis auf die zu harte Bügel-Konstruktion hatte ich nichts auszusetzen.
Wer die Klassiker (AKG K702, Beyer DT880 usw.) kennt und mag, könnte mit dem 400SE glücklich werden.
Man hat zwar null Isolation, dafür klingt der Sound viel freier und offener, ist aber bei KH eben immer Geschmackssache.

In ca. 10 Wochen darf ich den "Edition XS" testen, mal sehen ob die Größe eine Rolle spielt.... :LOL:

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About the author

Alexander Brose

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