Drastische Maßnahme – Wir graben das Haus aus
Freunde aus dem Garten- und Landschaftsbau rieten mir dringend, die Wand freizulegen, trocknen zu lassen und sie anschließend neu abzudichten. Anders bekäme man die Feuchtigkeit nicht aus der Wand und hole sich immer wieder den Schimmel ins Haus. Das kann ich definitiv nicht gebrauchen. Vor allem nicht in dem Raum, im dem ich täglich 8 Stunden arbeite und anschließend noch meine Freizeit verbringe. Noch am selben Freitagabend, an dem das „Okay“ vom Hauseigentümer kam, wurde ein Bagger organisiert, am nächsten Tag ein professioneller Baggerfahrer für den kommenden Montag engagiert und am nächsten Morgen ging es auch schon los mit dem Entfernen der Pflastersteine.
Anderthalb Stunden später war der Drops schon gelutscht und die Steine sauber beiseitegelegt.
Montagmorgen haben wir die Nachbarn etwas unsanft geweckt, indem wir einmal mit dem Kettenbagger quer durch den Ort gerüttelt sind.
Kurze Planung, wie alles vonstattengehen soll und dann ging es los. Der Baggerfahrer hat sich erstmal mit dem Leihgerät vertraut gemacht und den technischen Zustand überprüft. Guter Mann, ich hätte nie gemerkt, dass der Ölstand kritisch war!
Auf geht’s…
Die „Abdichtung“ der Wand war nach 55 Jahren natürlich nur noch Makulatur. Vom Schwarzanstrich war praktisch nichts mehr übrig und die darauf geklebte Dachpappe zerfiel bei der kleinsten Berührung.
Die Drainage haben wir auch gefunden. Feinste Tonrohre. War damals halt so und wider Erwarten waren die Rohre sogar noch frei.
Ca. 25 Tonnen, umgerechnet gut 17m³ wurden ausgehoben. Das hätte man bei dem Kalksteinboden nie im Leben von Hand bewegt!
Die Wand konnte dann mehrere Wochen trocknen, wobei sie vor jedem drohenden Regen mit einer Plane abgedeckt wurde. Was ein Krampf! Gut für mich: Wir hatten einen sehr trockenen August und die direkte Sonneneinstrahlung hat ganze Arbeit geleistet.
Als die Wand von außen staubtrocken war, wurde der lose Putz und alles was potenziell abfallen könnte entfernt und dann ein neuer Schwarzanstrich aufgebracht. Weil sich nach dem Anstrich noch kein wirklich homogenes Bild abzeichnete, wurde direkt noch eine zweite Schicht nachgelegt. Tiefschwarz, so hab ich mir das vorgestellt.
Keine halben Sachen! Nachdem der Schwarzanstrich getrocknet war, wurde eine Bitumendickbeschichtung aufgebracht. Im Gegensatz zur Wärmeleitpaste gilt hier: Viel hilft viel, also immer drauf mit dem Zeug!
Um die Beschichtung noch weiter vor mechanischen Einwirkungen zu schützen und um auch etwas zu dämmen, wurden noch XPS Platten auf die Dickbeschichtung geklebt.
Als der Anstrich und die Dämmschicht ausgehärtet waren, wurde zunächst ein Kiesbett aufgeschüttet und dann ein neues Drainagerohr an die vorsichtig freigelegten Enden angeschlossen. Damit zwischen Erdreich und Dämmplatten noch Luft zirkulieren kann, wurde zusätzlich auch noch eine Noppenbahn aufgebracht. Das dürfte die nächsten paar Jahre erst mal dicht sein…
Das Verfüllen muss allerdings noch bis zum Frühjahr warten, denn wir konnten nicht kurzfristig an eine Rüttelplatte zum Verdichten kommen, bevor der Frost kam. Man darf gespannt sein, ob die Einfahrt jemals wieder befahrbar sein wird.
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