Gigabyte Z590 Aorus Tachyon
Gigabytes Z590 XOC Modell ist schon fast seit Anfang der CPU Generation auf dem Markt und daher effektiv so lange wie das Maximus XIII Apex. Entsprechend könnte man mit einer ähnlichen Reife des BIOS und Optimierungen für verschiedene ICs rechnen. Nun, wer mein Review schon gelesen hat, der wird wissen, dass dem leider nicht so ist. Egal welcher RAM-IC, angefangen bei Samsung B-Die, egal ob Single- oder Dual-Rank, es lassen sich nur Einstellungen betrieben die 1 oder mehrere Divider hinter der Konkurrenz liegen. Das Defizit ist sogar so groß, dass so manches sehr gut optimiertes 4-DIMM Board höher taktet.
Auch wenn das Board auf dem Papier alles richtig macht, mit on-board Knöpfen für Power, Reset, Retry, Safe Boot, BCLK Plus, Minus und Profilen, so wirkt das Konzept am Ende des Tages oft nicht zu Ende gedacht. So befinden sich z.B. drei dieser Knöpfe in der selben Farbe nebeneinander, sodass das Auseinanderhalten ohne Lesen der Beschriftung oft schwierig ist. Genauso Fragwürdig ist Gigabyte’s automatisches Dual-BIOS Feature, dass sich zwar mit einem Schalter eigentlich deaktivieren lässt, aber dennoch ab und zu eingreift. Weiter wird die Benutzung durch das BIOS-Layout erschwert, das einiges an Gewöhnungszeit benötigt.
Ich will nun wirklich nicht in Gigabyte Bashing ausarten, aber wenn einem ein Board auf den ersten Schritten schon so viele unnötige Steine in den Weg legt, dann sollte man das ansprechen. Aber das Board hat auch positive Aspekte wie die gedoppelte 8 Phasen Spannungsversorgung mit komplett passiver Kühlung und die speziell für Windows XP integrierten PS/2 und SATA-Ports.
Auch das PCIe-Slot Layout mit 4 x16 Slots weiß zu überzeugen und bietet damit die größte Flexibilität für Multi-GPU Konfigurationen von allen Z590 XOC-Boards. Bei der Platine handelt es sich übrigens um ein 8-Layer Design und der RAM ist mit herkömmlichen Through-Hole DIMM-Slots angebunden, was teilweise die Taktschwäche beim RAM erklären könnte.
Die Gigabyte Tweak Launcher in-OS Software funktioniert sehr gut und braucht wenig Ressourcen. Auch wenn die Applikation aussieht, als wäre sie 15 Jahre alt, lassen sich alle wichtigen Spannungen und Multiplikatoren auslesen und bei Bedarf einzeln ändern. Sogar die Load Line Calibration der Spannungsversorgung kann hier on-the-fly geändert werden.
Am Ende des Tages bleibt das Z590 Tachyon für mich eine Sammlung aus vielen guten Ideen, die leider nie ganz zu Ende gedacht wurden. Mag sein, dass sich Gigabyte frühzeitig auf die neue Alder Lake Generation fokussiert und deswegen die Entwicklung frühzeitig eingestellt hat. Aber wenn ein Board schon beim RAM-Takt ein derart großes Defizit hat, wie eingangs beschrieben, und sich auch noch allgemein unnötig kompliziert benutzen lässt, ist es für mich als Overclocking-Produkt eine Themaverfehlung. Das Board an sich ist nicht schlecht, aber verglichen mit der Konkurrenz kann es einfach nicht mithalten. Daher bekommt das Gigabyte Z590 Aorus Tachyon von mir nach wie vor keinen Award.
GIGABYTE Z590 AORUS Tachyon
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