Zusammenfassung
Man hat die Leistungsaufnahme gegenüber der Nitro+ mit einem anderen BIOS auf ca. 260 bis 270 Watt eingebremst, aber es wird unterm Strich nicht wirklich besser, wenn man es mit der GeForce RTX 4070 (Super) vergleicht. Aber es ist zumindest schon einmal etwas weniger geworden. Wer sich wirklich intensiver mit der Karte beschäftigen möchte, der muss mühsam mittels Trial & Error in der Radeon-Software das Default-BIOS manuell weiter “optimieren”. Man wird auf diesem Weg sicher noch etwas optimieren können, allerdings wird das von Karte zu Karte sehr unterschiedlich ausfallen. Wobei man die wenigen FPS mehr oder weniger eh nicht spürt.
Der zu kleine Infinity Cache und die gegenüber der RX 7800XT sogar noch geringere Speicherbandbreite machen alle Vorteile auf dem Papier in der Realität wieder zunichte. Das ist wirklich schade, aber mit Sicherheit so gewollt, um hauseigene Kannibalisierungen bei AMD zu vermeiden. Wenn man allerdings damit gerechnet hat, die GeForce RTX 4070 Super auskontern, dann hat man sich grandios verrechnet. Genau dafür hätte es noch etwas mehr Performance gebraucht. An der Steckdose kommt das schon hin, nur die Welt der Pixel dreht sich einfach zu langsam.
Die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Pure 16 GB
Ob man der Karte jetzt so heftig hochprozentigen Strom einschenken muss, liegt immer an der Sichtweise des Betrachters und seiner Leidensfähigkeit bei den Energiekosten. Die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Pure 16GB macht technisch gesehen eine echt gute Figur, denn für den Chip kann sie ja nichts. Das muss man mal fairerweise an dieser Stelle einfach trennen. Die Platine macht trotz leichter Einsparungen bei den Spannungswandlerphasen einen sehr hochwertigen Eindruck und der Kühler samt Pads ist wirklich grundsolide. Am Ende gibt es also fast nichts, was gegen die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Pure 16GB spricht, bis vielleicht auf die Performance im Vergleich zu den anderen Karten. Bei der Effizienz hat NVIDIA nämlich (nicht nur) in dieser Leistungs- und Preisklasse die Nase deutlich vorn, aber das hatten wir ja gerade. Dafür ist die Karte sehr leise, trotz der 260 bis 270 Watt Abwärme.
Die Raytracing-Leistung hat wenigstens einen gehörigen Schritt nach vorn gemacht und liegt nun auf dem Niveau der größeren Ampere-Karten. Auch das muss man anerkennen, auch wenn es noch bis zu zweistellige Rückstände in der DXR-Performance zu beobachten gibt. Aber der Abstand ist geringer geworden. Das betrifft auch Dinge wie den hervorragenden Video-Encoder. AMD hat bei RDNA3 die Telemetrie komplett auf den Kopf gestellt, was in den meisten Belangen auch gut gelungen ist. Dass man endlich auch eine TBP auslesen kann, die einigermaßen stimmt, auch wenn sie nur gut geschätzt ist, ist ein großer Fortschritt. NVIDIA setzt ja seit Langem bereits auf ein echtes Monitoring der Rails mittels Shunts, AMD nunmehr zumindest auf die Summierung aller Werte aus der DCR und etwas Mathematik, was auch geht. Da leistet sich auch Sapphire keinen Ausrutscher.
Fazit
Eine Karte, die nur maximal 6 Prozent schneller ist als eine sparsamere Radeon RX 7800XT dürfte am Ende auch nur unwesentlich mehr kosten, als vielleicht 10% Preisaufschlag, zumal AMD hier ja Salvage vom Allerfeinsten nutzt. Bei einem aktuellen Straßenpreis der Saphire RX 7800XT Pure von 556 Euro incl. MwSt. käme das schon hin, auch wenn die über 90 Euro Aufpreis gegenüber einer RX 7800XT Pulse dann schon eher weh tun. Rein optisch gibt es aber nichts zu meckern, was den Preis vielleicht ein wenig relativiert. Denn es ist eine schöne Karte, immerhin.
Sapphire Radeon RX 7900 GRE Pure, 16GB GDDR6, 2x HDMI, 2x DP, lite retail (11325-03-20G / 11325-03-21G)
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