Die Stunde der Wahrheit: Echte Workloads aus dem täglichen Arbeitsumfeld
Kommen wir nun zum direkten Vergleich bei echten Applikationen Die nachfolgenden Benchmarks zeigen nämlich sehr erstaunliche Dinge, wo die Corsair MP700 Pro meist hauchzart vor der MSI-SSD liegt und andererseits beide PCIe 5.0 SSDs in einigen Anwendungen weniger dominieren als man es anhand der theoretischen Leistungsdaten erwarten könnte. Ja, die beiden neuen SSD sind richtig schnell, aber nicht immer ist die SSD das wirklich bremsende Glied der Kette. Beim Schreiben profitieren Programme wie Ansys Icepak und Handbrake enorm, da ist die Rate deutlich höher, wenn es vor allem ums Schreiben größerer Streams geht. Maya 2017, MCAT und 3dsm schwächeln hingegen leicht gegenüber der schnellen HP FX9000 Pro und PCIe 4.0. Die überwiegende Mehrheit der Programme profitiert jedoch vom neuen Standard. Und da gewinnt Corsair beim Schreiben im Toleranzbereich gegenüber MSI.
Das Lesen gestaltet sich sehr ähnlich, der Performance-Schub ist meist ähnlich signifikant und mehr oder auch weniger deutlich ausgeprägt wie schon beim Schreiben. Man spürt den großen, theoretischen Vorteil in der Praxis durchaus, wenn auch nicht so extrem, wie man es hätte erwarten können. Und wie sieht es im direkten Vergleich aus? Auch hier sieht man in wenigen Apps den Vorteil der MSI-SSD, vor allem bei großen Blöcken. Man merkt also, dass hier wohl doch leicht unterschiedlich über die Firmware optimiert wurde.
Ja, die Performance ist auch bei Anwendungen stellenweise deutlich gestiegen, aber nicht so extrem, wie es die synthetischen Benchmarks vielleicht nahelegen. Und genau deshalb muss man wirklich überlegen, ob man es subjektiv auch wirklich spürt und ob es vor allem auch die Produktivität im individuellen Fall wirklich so steigert, dass sich der Aufpreis für einen auch lohnt. Falls man es für sich mit Ja beantworten kann, wird man mit der neuen SSD sicher alles richtig machen. Aber es kommt auch wirklich auf die Anwendungen an. Synthetik ist eben nicht alles und mit Benchmarks gewinnt man auf Arbeit nichts.
Zusammenfassung und Fazit
Lassen wir mal den Preis außen vor, der sich sicher nach der tatsächlichen Marktverfügbarkeit später noch anpassen wird, dann ist auch die MSI SPATIUM M570 Pro PCIe 5.0 vielleicht exakt das, was momentan für den Endanwender (Gamer oder Creator) technisch noch mit normalem Aufwand realisierbar ist. Es gibt schon diverse Exemplare in dieser Leistungsklasse, aber es ist MSI endlich gelungen, hier ein konkurrenzfähiges Produkt anzubieten, das vor allem thermisch stabil läuft, ohne mit einem sirrenden Lüfter fies zu nerven. Ja, sie läuft passiv und ohne Bienenschwarm.
Man kann solch eine SSD all denen empfehlen, die auf der Jagd nach dem letzten Quäntchen Performance sind, die genügend Platz auf dem Motherboard finden und denen die 5 Jahre Garantie durch MSI ein wenig die Zweifel nehmen, wie lange der Controller und der Micron NAND mit dem Wechsel von pSLC- und TLC-Modus verlustfrei klarkommen. Dass es hier auch am Zusammenspiel von Controller und Flash-Speicher liegt, ist ja kein Geheimnis. Nur macht Micron das ja nicht erst seit gestern und die TBW-Angaben sind immer so eine Sache. Ich habe eine Intel-SSD z.B. erst nach mehreren Petabytes geschrottet, obwohl sie laut Specs schon lange tot gewesen sein müsste.
Fazit: Es ist ein gutes und vor allem leises, da passives Produkt, man findet erst einmal keine Mängel (und ja, ich bin immer so pingelig) und es gilt wie immer: Das letzte Bisschen an Performance ist nun mal wie immer auch am teuersten. Wer schön, schnell und dabei auch noch leise sein, der muss nun mal eben auch leiden. Oder murrend bezahlen. Schauen wir mal, wie sich der Preis dann später noch auf der Straße materialisiert. Schön wärs’ schon.
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