Speichermedien SSD/HDD Storage Testberichte

MSI SPATIUM M570 Pro Frozr PCIe 5.0 NVMe SSD im Test: Es geht auch ohne Lüfter! Workstation-Benchmarks, Teardown und Materialanalye

Testsystem und Testvorbereitung

Zur Überprüfung der theoretischen Angaben aus den Specs nutze ich die üblichen Verdächtigen wie den CrystalDiskMark und Atto. Es handelt sich durch vorangegangene Workstation-Tests nicht mehr um ganz ladenneue SSDs, sondern um Alltags-Ware, die zudem schon mal ordentlich runtergerödelt wurde. Schauen wir mal, was nach der Abnutzung von der Theorie im Alltag so übrigbleibt. Die zu testenden SSDs befinden sich im ersten PCIe 5.0 NVMe-Slot des Motherboards und werden nicht als Systemplatte genutzt.

Dazu nutze ich noch AJA als Alltagstest, um das Encodieren größerer Ultra-HD Video-Streams zu simulieren und den Storage-Test des SPECwpc, der jede Menge echter Anwendungen beinhaltet und man darf gespannt sein, was dort bei den großen Workloads noch an Performance übrig bleibt. Allerdings pickte ich mir hier exemplarisch die Applikationen mit den größten Unterschieden und Lasten heraus. Die einzelnen Komponenten des Testsystems habe ich auch noch einmal tabellarisch zusammengefasst:

Test System and Equipment
Hardware:

AMD Ryzen 9 7950X
MSI MEG X670E ACE 2x 16GB G.Skill DDR5 6400 @6000
2 TB MSI Spatium M480 (NVMe System SSD, PCIe Gen. 4)
Be Quiet Dark Power 13 1000W

Cooling:
Alphacool Eisblock XPX Pro
Alphacool Eiswolf (modified)
Case:
Raijintek Paean
Monitor: BenQ PD3220U
Thermal Imager:
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers
Pix Connect Software
Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels)
OS: Windows 11 Pro (all updates, current certified drivers)

 

Sequentielle Leistung der gebrauchten SSDs

Die Synthetics sind eine gute Möglichkeit, die großen Zahlen einmal so richtig auszufahren. Wie gut das dann in der Realität bei den echten Anwendungsbenchmarks funktioniert, sehen wir dann später noch. Deshalb beginne ich mit dem CrystalDiskMark und vier verschiedenen Dateigrößen. Die SSDs waren zum Testzeitpunkt nicht mehr neu (ich mache diese Tests aus gewissen Gründen immer erst zum Schluss) und ich hatte vor dem mehrmaligen Löschen der Daten auch schon einmal Füllstände von reichlich 50%.

Das erklärt sicher auch, dass man beim Schreiben ein ganz klein wenig an den Maximalwerten vorbeischrammt, aber immer noch beeindruckende Zahlen aufweisen kann. Deshalb sicher auch die Formulierung mit dem „bis zu“. Vergleichen wir nun die MSI SPATIUM M570 Pro und die Corsair MP700 Pro mit jeweils 2 TB Speichergröße. Wir sehen, dass die SSDs in etwa gleich schnell sind.  Fast, denn wir sehen auch, dass Corsair bei den kleinsten Blöcken leichte Vorteile hat.

Corsair MP700 Pro 2TB MSI SPATIUM M570 Pro 2TB

Man erkennt sehr gut, dass der dynamische pSLC genau das macht, was er soll, wohlgemerkt bei einer leeren (wenn auch nicht jungfräulichen) SSD. Das Schöne an der 2 TB SSD ist ja, dass jede Menge Platz bleibt und man sie deshalb besser nie mehr als 2/3 mit Daten füllen sollte. Dem Lesen tut eine höhere Auslastung keinen Abbruch, nur beim Schreiben gerät der dynamische SLC dann mit Sicherheit irgendwann an seine Grenzen. Und wenn man es immer und immer wieder tut, wird auch der Switch der Speichermodule zwischen beiden Methoden irgendwann nicht mehr möglich sein.

Sehr ähnlich agiert auch ATTO, wobei ich hier mit nur zwei Größen arbeite, was am Ende aber aufs Gleiche rausläuft. Man verfehlt die Grenze von 12000 MB/s nur knapp, aber es reicht auch so für ein beeindruckendes Ergebnis. Aber: die SSD von Corsair bricht bei der Dateigröße oberhalb von 32 GB beim Lesen auf PCIe 4.0 Tempo ein, während die MSI-SSD locker durchzieht. Diese ist zwar auch hier einen Tick langsamer, dafür aber durchgehend stabil in der Performance.

Corsair MP700 Pro 2TB MSI SPATIUM M570 Pro 2TB

Doch was passiert, wenn man ein Video streamt? Dafür nutzt die Industrie den AJA Benchmark, der faktisch eine Schnittstelle zwischen synthetischen Benchmarks und praktischer Anwendung darstellt. Der Abstieg der Rate beim Schreiben unterscheidet sich deutlich, auch die leichten Absätze, die aber eher marginal sind.

Corsair MP700 Pro 2TB MSI SPATIUM M570 Pro 2TB

 

Das Lesen geht auch recht flott vonstatten, wobei man auch hier nicht die theoretisch mögliche Geschwindigkeit erreicht. Da hat die MSI SPATIUM M570 Pro 2TB sogar erstmals einen Vorteil. Wir erinnern uns schnell mal an ATTO, den hier geht es ja auch um einen 64 GB Stream.

Corsair MP700 Pro 2TB MSI SPATIUM M570 Pro 2TB

Das Ganze habe ich noch einmal als detailliertes  AJA-Protokoll für Euch angehängt:

BENCHMARK-TABLE

 

Wir sehen, dass die auf der vorigen Seite gemachten Anmerkungen zum dynamischen pSLC Cache und dem Verhalten bei den größeren Dateiblöcken vollends zutreffen. Kleinere Dateibewegungen wären nämlich durchaus noch schneller, wenn man den Overhead des Dateisystems mal weglässt.

 

Kommentar

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Nulight

Veteran

228 Kommentare 150 Likes

Ich warte wieder bis die kaufbaren SSD’s die Schnittstelle auch ausreizen (14GB/s) 👍🏼
Aktuell reicht meine 4.0 SSD noch.
Die IOPS könnten mal besser werden XD
Wo ist denn der Samsung Z Nand Verschnitt und 3D XPoint geblieben?
Das was wirklich spürbar ist, ist doch wie schnell Anwendungen starten, es sei denn man schneidet Videos.

Schöner Test

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big-maec

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854 Kommentare 504 Likes

Habe einen ähnlichen Kühler auf der SSD, aber es wird einem erst bewusst, wenn man sieht, wie wenig Luft man zwischen den Komponenten hat für solche Lösungen. Wenn dann noch eine dicke Grafikkarte hat, ist das verdammt eng, bei mir sind da gerade mal nur einige Millimeter Luft zwischen der Grafikkarte und der SSD darüber und darunter. Zumal die obere SSD von der Grafikkarte aufgewärmt wird, weshalb ich mich auch für eine aktive SSD Kühler Lösung entschieden habe.

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echolot

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Danke für den Test. Liegt dann leistungstechnisch gleich auf mit der Corsair MP700. Mit Kühler wahrscheinlich teurer. Irgendwelche pro und contras?

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Igor Wallossek

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Die üblichen Gründe. Schnell vs. teuer, laut vs. leise, Platz etc.

Man muss schon wissen, ob man das kaufen kann und braucht. Ansonsten sind die fast alle identisch.

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echolot

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Ja klar. Dachte bei pro und contras ehr an den Vergleich der beiden genannten Kandiaten.

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Gregor Kacknoob

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Verbraucht so eine M2/SSD eigentlich (unter Last) weniger, wenn man sie im PCIE 4.0 oder 3.0 laufen lässt?

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Igor Wallossek

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10,227 Kommentare 18,931 Likes

Nein, das ist eher marginal. Wobei ich 3.0 nicht getestet habe. Der Controller bollert am meisten, nicht der RAM.

@echolot
Die Unterscheiden sich fast nur durch den Kühler und etwas bei der Firmware. Der Rest ist gleich. Aber das Sirren der MP700 nervt schon etwas.

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echolot

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943 Kommentare 727 Likes

Danke. "Sirren" wäre für mich definitiv ein KO Kriterium. Will keine Heulboje mehr, egal welcher Art.

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starniblath

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15 Kommentare 22 Likes

Bin ich eigentlich der einzige der die aktuelle Entwicklung der Speichermedien als Rückschritt empfindet?
Vor noch noch nicht allzu langer Zeit haben wir uns von den 3,5 Zoll HDD verabschiedet und sind über den Umweg 2,5 Zoll SSD nun bei schlanken nahzu Kaugummistreifen kleinen NVMe SSD mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten angekommen welche man bequem und Platzsparend auf dem Mainboard unterbringen kann.
Jetzt wissen wir ja seit der Generation PCI 4.0 das höhere Geschwindigkeit auch höhere Abwärme erzeugt. Die Mainboard hersteller haben sich darauf eingestellt und und die NVMe Steckplätze unter mehr oder weniger schicken Abdeckungen versteckt um die erzeugte Wärme abzuführen, was auch grösstenteils gut funktioniert.
Aber jetzt mit fortschreitender Entwicklung von PCI 5.0 Speicherriegeln wird die Abwärme so hoch das man, um die erzeugte Wärme abzuführen, gezwungen ist enom grosse Kühlkörper auf die Riegel zu schnallen. Damit steht der gemeine Nutzer vor einem Dilemma. Passt das Teil noch irgendwie zwischen Grafikkarte und CPU Kühler? Oder verunstalte ich mein Mainboard, lasse die untere Abdeckung weg und plaziere den Klopper dort (Sofern dort PCI 5.0 Slots verfügbar sind, sonst macht das ja keinen Sinn)?
Eventuell wirft ja noch jemand ein NVMe Riser Cable auf den Markt damit wir die Speicherriegel mit ihren Kühltürmen irgendwoanders im Gehäuse unterbringen können?

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Klicke zum Ausklappem
Nulight

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228 Kommentare 150 Likes

Der Controller muss effizienter werden.
Die meiste Abwärme entsteht hier.

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Gregor Kacknoob

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528 Kommentare 442 Likes

Ist doch das Selbe wie mit 'nem fetten Heckspoiler. Es gibt sie in verfünftig und in völlig übertrieben, welche manchmal keine 250mk/h standhalten. So ist aktuell die Auswahl. Niemand ist zu PCIE 4.0+ gezwungen. Soll ja auch Schrauber geben, die dann beim Tüf ihr blaues Wunder erleben. Genauso ist's hier mit der Abwärme. Wer sich vorher nicht informiert, blind kauft und einbaut, bei dem kann es gut gehen oder eben zu Problemen führen. Alternativ kann man ja auch zum Fachhändler seines vertrauens gehen, um solche Probleme zu vermeiden.

Die Nachfrage ist ja nun mal da und diejenigen stehen i.d.R. auch auf solche Kühlkörper und werden das Problem eher weniger haben. Die Vernunft hinkt immer etwas hinterher. Aber auch heute sollte es genug Auswahl ohne große Hitzeprobleme geben - wird ja stehts für geruflich genutzte PCs benötigt. Das mag zwar alles rückständig erscheinen, aber solche Extreme bringen eben auch den Fortschritt :)

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s
samhayne

Veteran

101 Kommentare 59 Likes

Nee.
Wann PC-Gehäuse in Kühlschrankgröße?

Stellt man dann in den Keller und hat in der Wohnung einen Terminal… äh… ein Datensichtgerät.

Zurück in die 60er. Passt doch zum Zeitgeist.

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G
Guest

Supi!

Frage: bollert der Kontroller immer oder nur wenn die Datenabfrage auf max peak zu geht?
Danke.. weiter.. 5 Kinder betreuen. Sie brauchen alles für Schule und was zum anziehen..
Leider wollen sie in die Spiel waren Abteilung.. bitte net..please!.. ROOKIE.. ( Kinderdorfprojekt)..morgen Altenheim..
Ich koche.. ( eh Mixxer mit für die 4 ten) lol peace .)

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e
eastcoast_pete

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1,511 Kommentare 853 Likes

Zunächst einmal @Igor Wallossek : danke für den Test. Wobei (IMHO) zumindest im Moment PCIe-5 SSDs noch am ehesten in Server und Workstations Sinn machen. Der Vorteil in der Geschwindigkeit gegenüber schnellen und trotzdem deutlich billigeren PCIe-4 SSDs ist ja eher gering.

Und (blast from the past), bei den Werten und Preisen frage ich mich, ob Intel es jetzt bedauert, Optane nicht weiter entwickelt zu haben. Die Idee, Speicher in DRAM Slots unterbringen und ansprechen zu können hatte durchaus was für sich. War aber letztendlich (damals) auch sehr teuer, und auch deshalb kein Erfolg. Wie sind denn die Latenzen der PCIe-5 Spatium und Corsair verglichen mit Optane (wenns hier jemand weiß)?

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i
istherelifeonmars

Mitglied

69 Kommentare 13 Likes

Ja, der Phison ist einfach Sch....!
Wo andere einfach nur ne Platine dick als Kühler brauchen, da ist schon der Kühler größer als der für die CPU.
Und für pci 5.0 ist schon längst was besseres in der Mache.
Jetzt summt es nicht wie Biene Maja, aber die größe des Kühlers ist unglaublich übertrieben.
Na hoffentlich reicht der zumindest aus, um den Datenverlust beim Ausstieg des Phison zu vermeiden...

Toller Test mit Anschauungsunterricht (y)(y)(y)

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H
Headyman

Veteran

116 Kommentare 53 Likes

Wer wirklich PCIe 5.0 Leistung braucht, der muss halt leiden, im Volumen oder in Lautstärke. Für alle Anderen gilt, die nächste Generation Controller braucht kaum mehr Leistung, also kann man die typ. 40% Leistungseinsparung im nächstbesseren Fertigungsverfahren ausnutzen.
Einfach bissle warten und Lautstärke bzw. Volumen werden 40% weniger.

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D
DaniloTT

Neuling

8 Kommentare 4 Likes

Auf Seite 1 unter Unboxing etc. steht noch der copy-paste vom Artikel zur MP700 Pro, mit Kommentar zum Lüfter/Stromanschluss :)

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G
Guest

du redest von den 60ger in parallelen Zeitalter.
und wenn es die 60ger sind also net 1960 bis, zur Mondlandung, sonder
1860 wo die großen Physiker die dicken Fragen gestellt haben ( Max Plank bis rauf
zum Albert) dann ist klar das in deiner Welt grad die Eiseninseln von den Lanister erobert werden?

ja nein? touring paradoxxon out peace :)

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Ifalna

Veteran

329 Kommentare 293 Likes

Was ein riesen Teil. Irgendwann gibts M2 SSDs mit nem NHD-14 drauf. :'D

Die PCIe 5 Dinger machen so oder so für Privatanwender im Moment keinen nennenswerten Sinn, da wir keine Software haben die den output braucht. Direct Storage wäre ne Möglichkeit aber selbst da sind die Unterschiede "meh".

Professionellen usern, die auf die Geschwindigkeit ernsthaft angewiesen sind, sind die Nachteile wie dicker Kühler egal oder sie setzen sie gleich unter Wasser.

Wenn wir bessere Controller bauen, brauchen wir auch keine dicken Kühler mehr. Der Speicher selbst ist nicht das Problem.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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