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Mit dem Thermal Grizzly Kryosheet, Arctic TP3-Pads und Hutmuttern eines IKEA-Kartons gegen einen Grafikkarten-Hotspot | Leser-Review

Der heutige Artikel stammt vom Community-Mitglied  big-maec und er zeigt, wie auch in der Community experimentierfreudig mit diversen Pads getestet wird.  Der Artikel wird auch zeigen, dass es manchmal etwas mehr Arbeit macht, um ein Problem wirklich dauerhaft zu beseitigen. Das Sorgenkind des Users war diesmal die Colorful iGame GeForce RTX 3070 Ti Ultra W OC 8G mit einem Hotspot Problem und je nach Testprogramm auch mal mit einem Black Screen. Aber da es ja ein Community-Artikel ist, werde ich den Text nicht kapern und mir die Meriten einschieben.  Deshalb kommt big-maec jetzt einfach selbst zu Wort…

Die Grafikkarte wurde von mir im gebrauchten Zustand gekauft und zur Vorgeschichte der Karte kann ich leider auch nichts berichten. Um das Hotspot Problem anzugehen, habe ich für die GPU diesmal das Thermal Grizzly Kryosheet vorgesehen (ein Graphen-Wärmeleitpad) und für den Rest wurde das Arctic TP-3 Pad verwendet. Das Graphen-Wärmeleitpad wird verwendet, da das Pad keiner gewöhnlichen Alterung ausgesetzt ist, wie dies bei traditioneller Wärmeleitpaste der Fall ist. Ich werde einfach mal in mehreren Schritten berichten, was ich alles gemacht habe, um am Ende doch noch ans Ziel zu kommen.

Erst mal ein paar Bilder damit man sieht, wie die Karte überhaupt aussieht. Erst einmal von schräg vorn…

… dann von schräg oben:

Wie das Hotspot Problem in CPU-Z und Furmark aussieht, kann man dann an den Werten ablesen. Dazu lasse ich Furmark laufen…

… und ärgere mich über die Temperaturen:

Ja, ich bin im Temperatur-Fenster eingeklemmt und wenn ich da rausschauen will, sehe ich schnell, dass es Nacht ist. Man nennt das auch Blackscreen und das Heulen der Wölfe, sorry Lüfter. Dass das nicht so bleiben kann, war mir schnell klar, also wird die Karte erst einmal zerlegt.

 

Kommentar

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hansmuff

Mitglied

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Der Beitrag gefiel mir. Ordentliche Bilder, gute Beschreibungen, man kann es gut mitverfolgen. Der Schreibstil gefällt mir auch. Mach ma' mehr; jeder, der das Wort "Schmodder" richtig verwendet, ist mein Freund.

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F
Falcon

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114 Kommentare 117 Likes

Saubere Detektivarbeit und ein bisschen Schwein mit den Hutmuttern = Top Ergebnis! (y)

Und 9° Delta zum Hotspot ist ein Top Wert!

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S
SpotNic

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Meine Fußnägel!

Das sind Kragenmuttern, eine Hutmutter sieht so aus:

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Was ich nicht so ganz verstehe, wenn man die Abstandshalter weggelassen hat und die Schrauben mit Gefühl gleichmäßig angezogen hat, sollte doch das gleiche Ergebnis rauskommen. Wo kommt die Schieflage her? Die Löcher um die GPU sind ja alle gleichmäßig.

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echolot

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932 Kommentare 723 Likes

Er hat doch sie doch aufgebohrt! Ist eh keine Sechskantmutter sondern ein Ikea-Exot mit Flansch.
Selbst ist der Mann. Habe in meiner Restekiste genau für solche Dinge alle möglichen Scheibchen, Muttern und sonstigen "Restmüll", den man immer mal wieder braucht.

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e
eastcoast_pete

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1,476 Kommentare 834 Likes

Zunächst einmal @big-maec : Guter Artikel und Problemlösung!
Und ja, so eine Restekiste mit Schrauben , Muttern, Unterlegscheiben usw hab ich auch. Das ist kein "Restmüll", sondern Vorsorge für zukünftige Projekte 😃. So rechtfertige zumindest ich meine Sammlung 😁.

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big-maec

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Das wüsste ich auch gerne, im zusammengebauten Zustand konnte man das nicht erkennen, das sah eigentlich immer gut aus. Die Schieflage kann aber nicht viel sein, wenn dann sind das nur wenig Zehntel Abstand zum Kühlkörper gewesen.

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S
SpotNic

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Hab ich doch auch nix gegen gesagt, sind trotzdem keine Hutmuttern auch vor dem Aufbohren nicht 🤷‍♂️

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DigitalBlizzard

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2,064 Kommentare 956 Likes

@big-maec
Sehr ordentlich gemacht, nicht nur technisch, auch vom "Gefahr erkannt-Gefahr gebannt " Faktor her sauber gelöst. Dem Kryosheet mehr Druck zu verpassen durch die "Unterlegscheiben" ist eine genial einfache Lösung.
Verständlich verfasst und für jeden nachvollziehbar rübergebracht, chapeau

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c
cunhell

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549 Kommentare 503 Likes

Das Ergebnis überzeugt, aber das mit dem Druck ausüben über die Polymercaps kann auch schnell mal im Desaster enden.
Etwas zu viel Druck und die Lötstellen kriegen nen Knacks ab.

Cunhell

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DigitalBlizzard

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2,064 Kommentare 956 Likes

Ja, da ist feingefühl gefragt, selbst wenn man bei der Montage noch nichts zerdeppert, kann ein zu hoher Druck beim Einbau ( leichte Verwindung ) oder während des Betriebs ( wärmebedingte Ausdehnung ) zum Problem führen, da muss man höllisch vorsichtig sein

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S
SpotNic

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Ein Gedankengang, wie ich es gelöst hätte:

Die Abstandshalter scheinen auf der einen Seit zu stark zu sein, diese geringfügig abschleifen und das Ergebnis mit WLP testen, wenn die Auflage auf der GPU dann gleichmäßig ist das KS wieder aufgebracht und anschließen zusammengebaut. Oder eben die Abstandshalter weggelassen und soweit angezogen, dass die Platine sich nicht verbiegt.

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big-maec

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831 Kommentare 478 Likes

Eventuell gibt es da ein kleines Restrisiko, aber der Druck ist so gewählt, dass eigentlich nur die Federscheiben den Druck ausüben. Das Ende des Gewindes von den Schrauben verhindert einen zu festen Druck. Die Kondensatoren, denke ich mal werden vor dem Löten wie üblich verklebt worden sein, damit die nicht verrutschen, das gibt dann noch etwas mehr Stabilität. Zusätzlich ist der Aufbau recht massiv, von daher müsste alles gut sein.

Bedenke noch, das eigentliche Problem war, denke ich mal, dass bei der Karte, an beiden Seiten der Platine Backplate und Kühler angeschraubt worden sind, die keine direkte Verbindung zueinander hatten, da die Haltebolzen versetzt verschraubt werden. Dadurch gab es keine direkte Halteverbindung von der Backplate zum Kühler, das habe ich in diesem Bereich der GPU mit dieser Lösung nachgeholt.

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S
SpotNic

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Tut doch auch nichts zur Sache, oder? Dein Ursprungsproblem zum Hotspot war ja scheinbar keine vollflächige Auflage des Kühlers. Da das nur auf einer Seite auftrat bleiben hier nur die Abstandshalter, wenn die Schrauben alle fest angezogen waren. Daher stell ich mir die Frage, da du sie ja schon weggelassen hast, warum du nicht einmal mit der goldenen Mitte probiert hast, also einfach nicht fest anziehen, bis sich die Platine verbiegt. Damit wäre die Verbindung zur Backplate, aus meiner Sicht, nicht nötig gewesen.

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DigitalBlizzard

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Bei Verwendung von Kryosheets haste halt keine Wahl, Du brauchst bedingungslos einen optimalen flächigen Kontakt des Kühlkörpers zur GPU, ab Werk sind Pasten oder etwas dickere Pads die Lösung, weil die über entsprechende Füllmasse verfügen, aber dafür halt schlechter Ableiten.
Sowas wie ein Kryosheet setzt 100% ihre Passgenauigkeit voraus, oder eben händische Anpassung, das ist in der Serienfertigung nicht machbar.
Theoretisch hättest den Kühler / Abnehmerfläche auch plan schleifen müssen, Vernickelung runter bis auf den Kupferkern planieren, denn auch die Kühler sind garantiert ab Werk nicht 100% Plan.
Denn das Kryosheet gleicht Wölbungen oder ungleichmäßige Auflage nicht aus, anders als Puttys, Pasten oder Pads

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big-maec

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@SpotNic Die Abstandshalter aus Kunststoff sind alle gleich hoch gewesen, das hatte ich gemessen.
Nun gut, ich habe da nicht besonders viel ausprobiert und mit der ganzen Demontage und Testerei ging jedes Mal eine gewisse Zeit drauf. Habe zu dem Zeitpunkt keine großen Möglichkeiten gesehen, das Problem noch so zu beheben. Für mich war das so der einfachste Weg, hatte das dann so in kurzer Zeit am Sonntagmorgen hinbekommen.

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DigitalBlizzard

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Ja, ggf mal ein wirklich gerade Messlehre auf den Abnehmer gelegt und geschaut, ob der evtl konvex oder konkav ist, dann wäre schleifen angesagt gewesen für optimale Wirksamkeit, das kriegt ein sheet nämlich nicht ausgeglichen

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big-maec

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Wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, den DIE zu schleifen. Ein Blechlineal hatte ich aber auf der GPU liegen, lag auf dem DIE, um den Höhenunterschied der Kunsthofabstandsringe zu messen. Die Kühlfläche des DIE scheint aber nachzugeben, der Pickel vom Kühler hat ja den kleinen Krater hinterlassen.

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DigitalBlizzard

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Nein, nicht das DIE, den Abnehmer des Kühlers, Kühlersockel.
Die Kühlerplatte kann leicht konvex oder konkav sein oder ggf uneben

Ich würde fast vermuten, dass der Kühlersockel leicht konvex ist in der Mitte, das würde die Auflagefläche dann verschlechtern

Auf der GPU hast ja keinen Heatpreader wie auf der CPU, sondern das blanke DIE, das kannst nicht begradigen, aber den Kühlerboden.

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S
SpotNic

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Wir haben doch erstmal nur ne Schieflage, warum gleich so übertreiben und am Kühler rumschleifen? Der Abstand ist auf einer Seit zu hoch, da reichen ein paar Zehntel, das misst man nicht mit nem Messschieber oder nem Stahllineal. und selbst wenn die Abstandshalter alle identisch sind, dann ist der Kühler halt leicht abfallend in eine Richung, bevor ich da aber rumschleife, schleife ich die Abstandshalter auf einer Seite zurecht.

Du hast halt nun durch die Kragenmuttern das Problem gelöst indem du die Platine mit ihren Bauteilen auf der Rückseite auf den Kühler drückst. Das halte ich insofern für problematisch, da diese Bauteile nicht dafür gedacht sind Druck aufzunehmen und du auch kein Pad dazwischen hast das etwas kompensieren könnte.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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