Wie versprochen gibt es heute Teil 2 zum „Washermod“, in dem wir noch ein paar Kombinationen an verschiedenen Mainboards, Sockel-Herstellern und Kühlern im Vorher-Nachher-Test mit der Modifikation beurteilen wollen. Um noch einmal kurz zusammenzufassen, worum es beim Washermod geht: Es werden Unterlegscheiben (Englisch: washers) zwischen Mainboard und ILM (Independant Loading Mechanism) des LGA1700 Sockels installiert, damit weniger Druck auf die CPU ausgeübt wird, was wiederum eine geradere Oberfläche und damit besseren Kontakt zum Kühler bewirkt. Details zu Theorie, Umsetzung und Messmethodik gibt’s im ersten Teil.
LGA1700-Hersteller – Lotes vs. Foxconn


Im ersten Teil war mein Versuchskaninchen ja ein Gigabyte Aorus Z690 Tachyon, dass einen Sockel von Lotes verwendet. Postwendend stellt sich natürlich die Frage, ob sich unterschiedliche Sockel-Fabrikate anders verbiegen und somit vielleicht andere Ergebnisse produzieren könnten. Also her mit dem MSI Z690 Unify-X, das einen LGA1700 Sockel von Foxconn verwendet. Für LGA1700 gibt es auch aktuell nur die Hersteller Foxconn und Lotes. Hier habe ich mir heute nochmal die Mühe gemacht, die verschiedenen Dicken an Unterlegscheiben zu testen, da sich dies ja auf die Biegung eventuell weicherer Materialen auswirken könnte.
MSI MEG Z690 Unify-X (Foxconn), 12900K 51/0/49, 1.35 Vcore LLC7, Corsair XC7 PRO RGB LGA1700:
Washer-Config | P0 max Δ | P1 max Δ | P2 max Δ | P3 max Δ | P4 max Δ | P5 max Δ | P6 max Δ | P7 max Δ | Ø | relative |
stock | 59.9 | 67.9 | 62.0 | 72.7 | 64.1 | 68.7 | 62.3 | 62.0 | 64.95 | — |
0.5 mm | 59.9 | 66.9 | 61.7 | 72.0 | 63.8 | 66.2 | 61.9 | 61.1 | 64.19 | -0.76 |
0.8 mm | 57.2 | 63.5 | 61.4 | 69.9 | 63.2 | 66.1 | 60.2 | 61.1 | 62.83 | -2.13 |
1.0 mm | 55.0 | 61.6 | 58.0 | 67.0 | 58.4 | 62.6 | 57.7 | 56.9 | 59.65 | -5.30 |
1.3 mm | 57.2 | 64.0 | 61.9 | 68.1 | 63.1 | 63.9 | 61.9 | 58.1 | 62.28 | -2.68 |
Kurzum, auch hier landen wir bei rund 5 °C Verbesserung mit 1,0 mm dicken Unterlegscheiben im Vergleich zur Werksausführung des Sockels. Immerhin scheinen die Sockel-Fabrikate sich dahingehend gleichermaßen an die Spezifikation von Intel zu halten. Wie (nicht) sinnvoll diese ist, sei mal dahingestellt. Auch habe ich einmal Kunststoff- gegen Stahl-Unterlegscheiben mit der selben Dicke getestet, und auch hier ist der Unterschied im Bereich der Messtoleranz. Während ich die Wasser-Temperatur zwar auf 0.1 °C genau erfasse, gibt lassen sich für die Kerntemperaturen nur ganzzahlige Werte zurück, was natürlich die Genauigkeit der Messungen beeinträchtigt. Auf dem Unify-X mit 1,3 mm gab es übrigens die einzigen feststellbaren Auswirkungen auf die RAM Stabilität in meinen Tests. Hier hat das Board direkt beim ersten Boot von sich aus ein erneutes Memory-Training durchgeführt, wonach der RAM aber gleich wieder stabil war.
Mit E-Cores – mehr Effizienz (Abwärme)
Da sich für beide Sockel-Fabrikate 1,0 mm als das Idealmaß für die Unterlegscheiben ausmachen ließ – zumindest unseren Messungen zufolge –, werden alle weiteren Tests nur noch mit diesem Maß durchgeführt, auch aus zeitlichem Interesse. Dafür habe ich mir aber auch noch das Asus Maximus Z690 Apex und das ASRock Z690 PG Riptide geschnappt und die CPU einfach mal mit Standard-Einstellungen getestet. Sprich PL1 4095W, E-Cores aktiv und alle Taktraten und Spannungen auf Auto, denn wenn wir ehrlich sind, wird ein Großteil der CPUs ihr Leben lang in diesem Zustand betrieben werden.
Asus Maximus Z690 Apex (Lotes), 12900K, Auto, Corsair XC7 PRO RGB LGA1700:
Washer-Config | P0 max Δ | P1 max Δ | P2 max Δ | P3 max Δ | P4 max Δ | P5 max Δ | P6 max Δ | P7 max Δ | E0-3 max Δ | E4-7 max Δ | Ø | rel. |
stock | 53.7 | 61.5 | 58.5 | 64.5 | 60.5 | 61.5 | 56.5 | 56.8 | 45.5 | 44.5 | 56.35 | — |
1.0 mm | 48.8 | 56.4 | 53.7 | 59.4 | 54.7 | 58.3 | 53.3 | 55.4 | 43.3 | 40.8 | 52.41 | -3.94 |
Zwar ist der Unterschied zwischen Stock und 1,00 mm jetzt auf ca. 4 °C geschrumpft, aber das passt ja auch dazu, dass die Wärme nun in der CPU mehr verteilt abgegeben wird. Die E-Kerne sind jeweils in Clustern a 4 Kernen zusammengefasst und haben immer nur zusammen einen Temperatur-Sensor. Aber auch diese profitieren messbar und reproduzierbar vom Washermod.
ASRock Z690 PG Riptide (Foxconn), 12900K, auto, Corsair XC7 PRO RGB LGA1700:
Washer-Config | P0 max Δ | P1 max Δ | P2 max Δ | P3 max Δ | P4 max Δ | P5 max Δ | P6 max Δ | P7 max Δ | E0-3 max Δ | E4-7 max Δ | Ø | rel. |
stock | 57.9 | 63.5 | 61.5 | 69.5 | 64.5 | 68.5 | 60.9 | 65.4 | 49.5 | 50.5 | 61.17 | — |
1.0 mm | 53.2 | 58.4 | 56.8 | 61.1 | 57.0 | 60.9 | 55.4 | 57.2 | 44.4 | 44.3 | 54.87 | -6.3 |
Auf dem Z690 PG Riptide ist der Abstand wieder auf fast 6 °C angewachsen, wobei dieses Board von sich aus eine etwas höhere Kern-Spannung anlegt und damit mehr Abwärme produziert und eben auch noch die Messtoleranz hinzukommt. Also auch hier bestätigt sich das Bild von ungefähr 4-6 °C Verbesserung durch den Mod.
31 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Urgestein
Veteran
Veteran
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Neuling
Veteran
Mitglied
Urgestein
Veteran
Mitglied
Veteran
Mitglied
Veteran
Neuling
Veteran
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →