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Edifier QD35 im Test – Bluetooth-Monokultur in aufgestylt und spacig

Konnektivität und die App

Erstmal zum Offensichtlichen: Dieser Lautsprecher hat das Mobilitätskonzept scheinbar nicht verstanden. Er ist wie ein Hund ohne Leine, der trotzdem nicht wegrennt, weil er eben keinen Akku hat. Also ohne Kabel geht hier nichts – da wurde wirklich Potenzial auf der Energie-Autobahn liegen gelassen. Aber das kennen wir ja aus dem wahren Leben auf der Langstrecke zur Genüge. Es gibt an der Rückseite zumindest noch einen physischen Netzschalter – gut so! Daneben finden wir die 3,5-mm-Klinkenbuchse und eine USB-Bachse für den Zuspieler. Die zwei Bassreflexöffnungen sind flankierender Tiefbau in Nüstern-Optik.

Doch holla die Waldfee! Bei der kabellosen Verbindung legt der QD35 funktechnisch eine Strecke von etwas mehr als 12 Metern zurück, als wäre er permanent auf der Flucht vor dem Staubsauger-Roboter. Dank Bluetooth 5.3 kann man schon fast den Nachbarn besuchen, um sich eine Kartoffel zu borgen und ohne dabei den Beat zu verlieren. Das „Wie bediene ich das Ding?“-Rätsel löst sich also ganz easy – entweder direkt am Speaker oder mit der dazugehörigen App. Und diese App bietet nicht nur die neuesten Hits, sondern auch die Top 10 der Entspannungssounds. Lust auf ein Ständchen von singenden Grillen?

 

Am Lautsprecher selbst fühlt sich die Bedienung an wie ein spannendes Arcade-Spiel. Mit Power-Taste und Drehreglern kann man zwischen Audioquellen jonglieren, die Lautstärke eines Rockkonzerts erreichen und sogar die Farbshow der RGB-Beleuchtung steuern.

Die GaN Ladefunktion

Ich sage es mal so, der QD35 besitzt das geheime Talent, gleichzeitig eine wilde Party mit Musik zu beschallen und nicht nur ein einzelnes Handy zu retten, wenn dessen Akkustand „Hilfe!“ schreit. Und das dank des eingebauten Superhelden: dem GaN-Ladegerät! Gut, Marketing muss natürlich sein und nun wissen wir auch, wo die magische 35 auf dem Case herkommt, die es als Produktbild bis auf die Umverpackung gechafft hat! An der linken Seite des Edifier QD35 – wo alle spannungsgeladenen Dinge passieren – gibt es USB-A- und USB-C-Ports.

Beim Einstecken erwartet man fast, dass der Lautsprecher sagt: „Leg los, steck was rein, ich bin bereit!“ Via USB-A kommt er so ins Schwitzen und schafft immerhin 18 Watt. Beim USB-C geht er jedoch ins Fitnessstudio und stemmt locker die vollen 35W. Perfekt, um neben dem Tanzbeinschwingen noch das Smartphone oder Tablet wieder flott zu machen. Ein größeres Notebook würde zwar gern auch was abhaben, aber da reicht die Power des Edifiers dann doch nicht. Man kann ja nicht alles haben! Doch mein ultra-leichtes LG Gram ist ja genügsam und so passt es ganz gut.

In einem Punkt muss ich jedoch ehrlich sein: Während die Ladeports den Job makellos erledigen (man könnte fast ein kleines Loblied auf sie singen), ist diese Funktion eher ein Sahnehäubchen als die Hauptattraktion. Ein nettes Marketing-Extra, sicher, aber wenn man sich den Edifier QD35 kauft, sollte man eher an die coole Musik und weniger an das Aufladen denken. Es ist ein bisschen so, als würde man einen Sportwagen kaufen, weil der Getränkehalter so toll ist. Aber hey, wer hat schon je gegen ein bisschen Extra-Sahne argumentiert? Nur Spielverderber und professionelle Hungerleider.

 

Kommentar

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big-maec

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Jetzt müsste man nur wissen, ob 2 Stück in Stereo trällern können.

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Igor Wallossek

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Nein, können sie nicht. Das hätte ich nämlich erwähnt ;) Es wäre bei Netzkabelgenundenen auch reichlich sinnlos. Für 200 bis 300 Euro bekommst Du klanglich bessere Stereo-Lautsprecher.

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ssj3rd

Veteran

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0815 Bluetooth Lautsprecher Test? 💤 😴

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Igor Wallossek

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Warum nicht? Das Teil is schön spacig und ich denke mal nicht, dass der Text 0815 ist. Ich habe mir extra Mühe gegeben. Mal gelingt es besser und mal nicht. :D Liest es sich so dröge?

Schreib Du mal jeden Tag Laboranalysen für die lesende Masse und gehe gleichzeitig arbeiten... Nicht vergessen, ihr lest hier kostenlos :)

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echolot

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Ich glaube mehr kann man beim besten Willen in einem Artikel nicht rausholen und auch nicht verlangen. Dafür mein respekt... :D

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Igor Wallossek

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Ich kann ja auch mal das Telefonbuch testen. Jede Seite einzeln und mit Screenshot :D

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Starfox555

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🙈 kommt diese Idee aufgrund von zu viel geschnüffeltem Blei und Arsen?

Edifier QD35 ein nettes Gimmick für Kindergeburtstage in Netzsteckerreichweite 🦄

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echolot

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eastcoast_pete

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Mit dem ganzen LED Firlefanz sowieso nicht ganz mein Ding ; was aber schade ist, daß es keine Webradio Funktion hat. Die sind zwar etwas aus der Mode gekommen, aber dafür wäre so ein Teil mit brauchbarem Mono Lautsprecher tatsächlich geeignet.
Also Edifier, wenn ihr Euch die RGB Mäusedisko spart , und die gespeicherten Kosten dafür für WiFi und Webradio verwenden würdet, hättet ihr zumindest einen Kunden dafür - mich. Und, transparent muss es dann auch nicht sein.

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Starfox555

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Als Hörbuch gn8 Geschichte

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ChaosKopp

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Irgendwie weder Fisch noch Fleisch.

Klanglich eher naja, optisch sehr eigenständig, aber für unterwegs taugt es auch nicht.

Keine Ahnung, wozu das Produkt gut ist, aber es ist zumindest anders.

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Igor Wallossek

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LEIV

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Hab sowas ähnliches (von Teufel) um die Küche zu beschallen während ich koche, ist schon ein kleiner Gamechanger mit Musik 😂

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Saschman73

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Mich begleitet seit Jahren die Megaboom 3 in den Garten oder auf die Terrasse.
Bei einer Runde Disc Golf findet die Box auch immer einen Platz im Getränkehalter vom Rucksack oder Trolly!
Und wenns mal etwas lauter sein muss, dann nehmen 1-2 Freunde ihre Boom mit und die Dinger laufen im PARTYUP Modus. 🤫

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eastcoast_pete

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Es gibt YouTube Kanäle, für die das eine Bereicherung wäre 😁

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Furda

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663 Kommentare 371 Likes

Frischer und amüsanter Artikel, danke! Allein das Lesen war es schon wert, für mich war der Text alles andere als 0815.

Ist doch ein cooles Ding, mal was anderes und hat alles Nötige drin und dran.

Dass es keinen Akku hat, dürfte es etwas länger vor dem Weg in den Müll bewahren, und ist so letztlich auch positiv.

Edit : RGB kann man (hoffentlich) aus machen, wenns nicht gewünscht ist... (?)

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Igor Wallossek

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Helligkeit geht auch :)

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ChaosKopp

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553 Kommentare 562 Likes

Nö, das halte ich für ausgeschlossen.

Die Berliner machen das dezent in schwarz und meine Erfahrungen mit der Marke sagen mir, dass es für 120 Schleifen eng wird. Und der Klang zu mehr Feinheiten tendiert.

Das ist eher Teufel auf LSD.

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Igor Wallossek

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Die Berliner sind leider keine Berliner mehr. Das, was man früher mal als eigenen Maßstab an sich selbst hatte, ist mittlerweile im fernöstlichen Massenprodukt grandios versickert. Kann man leider nicht mehr kaufen. Zu teuer fürs Gebotene, leider. Und mit dem Service hatte ich nur Stress. Ich bin wirklich geheilt.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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